Regenhose?

Was der Pilger braucht. Schuhe, Socken, Blasenpflaster...
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Via2010
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Regenhose?

Beitrag von Via2010 »

Hallo,

ich gehörte ja bislang eher zur Poncho-Fraktion und da stellte sich die Frage für mich nicht. Jetzt habe ich aber zu Weihnachten eine schöne leichte Wind-/Regenjacke von Vaude mit 10.000 mm Wassersäule geschenkt bekommen und suche dafür noch in Anbetracht der derzeitigen Wetterkapriolen und einem geplanten Start auf dem Moselcamino nächste Woche die passende Ergänzung für "unten rum".

2.000 mm ist wohl eher "Spielzeug", da kann ich gleich auf meine dünnen und schnelltrocknenden Trekking-Hosen setzen. Das Modell mit 10.000 mm bei Decathlon ist sehr schwer. Andere Ideen?

BC
Alexandra
Matten
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Re: Regenhose?

Beitrag von Matten »

Hallo Alexandra
Meine Regenhose ist von Bergans. Fullzip und 228g leicht.
Wassersäule kann ich Dir leider nicht nennen.
Meine Erfahrungen: Fullzip war mir wichtig, da ich dann die Schuhe nicht ausziehen muss.
228g ist auch nicht schlecht. Da sind mir bei der Suche nach einer Regenhose schwerere Exemplare begegnet.
Die Hose ist nicht gefüttert, sondern kann über die Wanderhose gezogen werden.
Preis: keine Ahnung, zu lange her. Mir blitzt da irgendwas von 120,-€ durch den Kopf, aber klar ohne Gewähr.

BC
Martin
Niemand weiß was in ihm steckt, bevor er nicht versucht hat es herauszuholen.
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Anhalter
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Re: Regenhose?

Beitrag von Anhalter »

2.000mm reicht vermutlich dicke aus. Die höheren Wassersäulen braucht es eigentlich nur an Stellen, wo dem Wasser mitzusätzlichem Druck "nachgeholfen" wird. Beispielsweise dort wo der Rucksack aufliegt. Viele Zelte haben auch nur 2.000 und drinnen bleibt es trotz anhaltendem Regen trocken...

Zu Hosen selbst kann ich nix sagen, ich bin mit einem Regenrock unterwegs. ~75g und ~20€, dafür werden aber die Beine unten nass (was für mich OK ist, trocknet ja genausoschnell wieder).
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Camineiro
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Re: Regenhose?

Beitrag von Camineiro »

Auf meinem 1. Camino hatte ich Regenjacke und Regenhose dabei.
Unter beiden hatte ich bei Anstrengung so geschwitzt, dass ich drunter genauso nass war, als wenn ich ohne Regenschutz gelaufen wäre.
Seitdem nutze ich ausschließlich einen luftigen Regenponcho, ggf. ergänzt durch Gamaschen.

Die heutigen HighTech-Kunstfaserhosen trocknen so schnell, da ist es egal, ob sie nassregnen oder von innen nass-schwitzen.

@Alexandra: Der Moselcamino wartet mit einigen netten Steigungen auf.
In Regenhose gekleidet oben angekommen wäre ich klatschnass geschwitzt gewesen.

Alternativ könntest Du ja mal Gerhards favorisierte Variante ausprobieren: Multifunktionsjacke mit Regenschirm.
Mir persönlich missfällt dabei, dass ich den Schirm hochhalten muss (Arm schläft ein).
Und bei stärkerem Wind kriegt man den Schirm kaum so gehalten, dass man nicht doch nass wird.


Ultreya
caminoxyz
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Re: Regenhose?

Beitrag von caminoxyz »

Ich hatte mal eine Regenhose von Tschibo für 20 Euro, die war super. Leider ist nach paar Jahren die Naht eingerissen. Ich habe sie dann versucht zu nähen,was nicht so erfolgreich war. 😄
Ich wusste nicht das es da speziellen Kleber gibt. Zu dem Zeitpunkt gab es gerade keine Regenhose bei Tschibo, deswegen habe ich mir für 30 Euro eine von Karstadt Sport gekauft, die ist schlecht, da ich darin ziemlich schwitze und sie so von innen feucht wird.
D.h. der Preis sagt nichts über die Qualität aus. Am besten ist es eigentlich in regenreichen Gegenden, Regenjacke, Regenhose und Regencape mitzunehmen. Am ehesten lässt es sich auf die Regenhose verzichten. Bei Decathlon gibt es ein leichtes Wander Regencape für 7 Euro. Das wäre als Ergänzung für die High-Tech Jacke ganz sinnig.
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Pilgerbär
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Re: Regenhose?

Beitrag von Pilgerbär »

Camineiro hat geschrieben: 25. Mai 2021, 15:04 Auf meinem 1. Camino hatte ich Regenjacke und Regenhose dabei.
Unter beiden hatte ich bei Anstrengung so geschwitzt, dass ich drunter genauso nass war, als wenn ich ohne Regenschutz gelaufen wäre.
Seitdem nutze ich ausschließlich einen luftigen Regenponcho, ggf. ergänzt durch Gamaschen.

Die heutigen HighTech-Kunstfaserhosen trocknen so schnell, da ist es egal, ob sie nassregnen oder von innen nass-schwitzen.

@Alexandra: Der Moselcamino wartet mit einigen netten Steigungen auf.
In Regenhose gekleidet oben angekommen wäre ich klatschnass geschwitzt gewesen.

Alternativ könntest Du ja mal Gerhards favorisierte Variante ausprobieren: Multifunktionsjacke mit Regenschirm.
Mir persönlich missfällt dabei, dass ich den Schirm hochhalten muss (Arm schläft ein).
Und bei stärkerem Wind kriegt man den Schirm kaum so gehalten, dass man nicht doch nass wird.


Ultreya
https://euroschirm.com/trekking.php?ses ... nd=deutsch

habe ich meiner Frau ursprünglich als Sonnenschutz geschenkt...Regenhose ist nicht so mein Fall.
Ultreya, euer Pilgerbär
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Ronald
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Re: Regenhose?

Beitrag von Ronald »

Ich war mit Regenhose und Regenjacke auf dem Primitvo übers Gebirge unterwegs. Und war superdankbar, beides an zu haben, denn gerade auf den Bergen hatte ich drei Tage Dauerregen, dazu Wind und trotzdem Nebel. Ein Wetterphänomen.
Nie wieder ohne.
Regenhose und -jacke, meine ich.
Aber ist halt alles Geschmackssache.
BC Ronald
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Gerhard.1
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Re: Regenhose?

Beitrag von Gerhard.1 »

Camineiro hat geschrieben: 25. Mai 2021, 15:04 (.....)
Die heutigen HighTech-Kunstfaserhosen trocknen so schnell, da ist es egal, ob sie nassregnen oder von innen nass-schwitzen.
(.....)
Alternativ könntest Du ja mal Gerhards favorisierte Variante ausprobieren: Multifunktionsjacke mit Regenschirm.
Mir persönlich missfällt dabei, dass ich den Schirm hochhalten muss (Arm schläft ein).
Und bei stärkerem Wind kriegt man den Schirm kaum so gehalten, dass man nicht doch nass wird.

Ultreya
Hallo Alexandra,

Nachdem "Camineiro" mich namentlich erwähnt, kann ich seine Aussage nur bestätigen, dass wir das auch heute noch so praktizieren.

Wir tragen weder Poncho noch Regenhose.
Stattdessen haben wir uns vor vielen Jahren wasserdichte und dennoch luftige (Goretex) Wanderjacken von Arc´Terrix gekauft, die jeweils um die 360 g wiegen. Sie haben eine integrierte Kapuze mit Schild und lassen sich da wunderbar reinwickeln und in den Rucksack stecken. Als Radfahrer passt sogar der Helm noch unter die Kapuze.
Die von Uwe erwähnten Kunstfaserhosen sind auch sehr leicht, mehr braucht es gar nicht, außer einem Taschenknirps, der sich auf Klick ganz automatisch aufspannt und ebenfalls mit Hülle nur +/- 300 g wiegt.

Uns ist aber noch nie ein Arm eingeschlafen. Der Schirm muss halt so beschaffen sein, dass man ihn zumeist mit hängendem Oberarm, Unterarm rechtwinklig, halten kann. Man trägt wechselweise den Schirm mal rechts, mal links, oder auf einer Schulter aufliegend und hält ihn, je nachdem woher der Wind den Regen treibt in die jeweilige Richtung. Das hat bei sehr warmen bis heißen Sommertemperaturen den Vorteil, dass man mitunter dennoch ohne Anorak laufen kann bei einem leichten Gewitterregen und auch nicht die Hosen unterhalb der Knie sonderlich nass werden müssen. Selbst bei Liegepausen mit wenig Schatten waren wir mitunter sehr froh, dass wir die Schirme aufgespannt und passend für den Kopfbereich hinlegen konnten. Damit konnten wir sogar eine Mitwanderin, die während der Mittagspause tief eingeschlafen war, bestimmt vor einem Sonnenstich bewahren, ohne sie wecken zu müssen.

Aus unserer Sicht tragen wir mit dem Schirm nur Vorteile mit uns, gegenüber Poncho und Regenhose. Es bleibt luftiger - mit viel weniger Schweiß. Einfach ausprobieren!

Buen camino
Gerhard
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CyrusField
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Re: Regenhose?

Beitrag von CyrusField »

Es sollte aber bedacht werden, dass es mit Trekking-Stöcken schwierig wird, wenn man in einer Hand den Regenschirm hält ;)

Ich habe einen "XL"-Poncho von Tatonka. Selbst bei meinen knapp 1,95m und bei vollem Rucksack ist der noch so "luftig", dass ich darunter nicht mehr schwitze, als ohne Poncho. Dabei geht er mir locker bis übers Knie. Für mich ist das Ding perfekt. Bei Regenhosen- und Jacken leider ich hingegen unter einem tropischen Mikroklima zwischen Regenschutzschicht und Haut...

Aber richtig oder falsch gibt es hier nicht, von daher: Einfach ausprobieren :D
Camino Francés 2018
Mosel-Camino 2019
Via Mosana 2019 - ... (das wird noch :lol:)
Caminho Portugês Central 2020
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...und auch sonst viel zu Fuß unterwegs: https://stefansspuren.com 8-)
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Gerhard.1
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Re: Regenhose?

Beitrag von Gerhard.1 »

CyrusField hat geschrieben: 25. Mai 2021, 17:37 Es sollte aber bedacht werden, dass es mit Trekking-Stöcken schwierig wird, wenn man in einer Hand den Regenschirm hält ;)

Ich habe einen "XL"-Poncho von Tatonka. Selbst bei meinen knapp 1,95m und bei vollem Rucksack ist der noch so "luftig", dass ich darunter nicht mehr schwitze, als ohne Poncho. Dabei geht er mir locker bis übers Knie. Für mich ist das Ding perfekt. Bei Regenhosen- und Jacken leider ich hingegen unter einem tropischen Mikroklima zwischen Regenschutzschicht und Haut...

Aber richtig oder falsch gibt es hier nicht, von daher: Einfach ausprobieren :D
Ok, CyrusField, ich hatte vergessen zu erwähnen, dass wir nur einmal mit Trekkingstöcken unterwegs waren und sie nur auf Empfehlung eines erfahrenen Pilgers mitnahmen, der sie u.a. auch als sinnvolle Abwehr gegen streunende Hunde erwähnt hatte und man damit auch Büsche und Sträucher bei einer Rast abklopfen sollte, um ggf. Schlangen etc. verscheuchen zu können, bevor man rastet. Wir hatten sie unnötig mitgetragen. Die streunenden Hunde waren arme Kreaturen, die am Weg auf Pilger warteten, sodann mitliefen und auf Futter hofften, bevor sie sich wieder anderen Pilgern anschlossen. Schlangen hatten wir auch keine bemerkt.

Wenn wirklich mal an besonders kritischen Wegstrecken Stöcke ein Vorteil sein konnten, haben wir auch welche gefunden und anschließend wieder am Wegrand oder im Wald abgelegt. Außerdem hatten wir auf all unseren Fernwander- und Pilgerwegen mehr Unfälle durch den Einsatz von Stöcken mitansehen müssen als ohne. Ganz ehrlich!

Wir trainieren unseren Gleichgewichtssinn viel lieber und besser ohne Stockeinsatz. :lol:

LG Gerhard
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WanderinStar
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Re: Regenhose?

Beitrag von WanderinStar »

Ola,
dünne Synthetiktrekkinghosen mit ultraleicht Regenkilt oder ne dünne Goretex Regenhose wären meine Vorschläge.
Ultreia WanderinStar
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Simsim
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Re: Regenhose?

Beitrag von Simsim »

Andere Ideen?
Das wird der Hightech--Gemeinde nicht zusagen, aber wenn Du so fragst: Ich laufe oft mit einem riesigen, transparenten abgeschnittenen Müllsack, sozusagen als Regenrock.
Sieht gar nicht so doof aus wie es klingt , ist absolut dicht, und luftig noch dazu. Ein offenes Ende unter den Hüftgurt geklemmt, das andere offene Ende nach unten. Kostet drei mal nix.
Noch was zu nassen Schuhen: Auch da bin ich von jedem teuren Firlefanz weg und laufe seit zwei Jahren so gut wie nie zuvor in Decathlon 16 € Schuhen, die eigentlich für Jäger gedacht sind. Sie sind leicht, langlebig und trocknen unglaublich schnell am Fuß. Wenn ich keine nassen Füße will, ziehe ich bei Dauerregen Gefriertüten über die Socken und Einlagen. Funktioniert einwandfrei.
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Pilgerbär
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Re: Regenhose?

Beitrag von Pilgerbär »

Für den Müllsack muss man aber auch gebaut sein :D
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Simsim
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Re: Regenhose?

Beitrag von Simsim »

Wie meinst du das jetzt ?? 😄
Ich hätte auch durchsichtige große Plastiktüte sagen können.
Das mit dem Müllsack war mein erstes Modell in schwarz, als es mal tagelang schüttete. Da hab ich einfach in einer Herberge einen von diesen riesigen Säcken erbeten und die Lösung ausprobiert. Begeistert von der Funktionalität hab ich dann auf durchsichtige Mode gewechselt. Wenn du meinst das wäre zu eng, nee nee, es gibt die Tüten in riesig.
Man muss ja schließlich große Schritte machen können.
Schade dass ich keine Fotos hab. Es sieht wirklich schicker aus als man denkt.
Matten
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Re: Regenhose?

Beitrag von Matten »

Man kann sich einen Regenrock selbst nähen.

Hier eine Anleitung: https://www.bergreif.de/2016/07/11/rege ... t-gemacht/

Viel Erfolg bei der Produktion!!!

Buen Camino sin la lluvia
Martin
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