... und hier bei Tilo (hey, wo steckst du eigentlich?) gibt's die Herbergen sogar mit Bildern
https://www.kreativ-chemnitz.de/franziskus.php
LG,
Andrea
Franziskusweg 2020
Re: Franziskusweg 2020
No creo en casi nada que no salga del corazón.
(Fito Páez)
http://und-die-haare-im-wind.blogspot.com
(Fito Páez)
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Re: Franziskusweg 2020
Nun ja, es gibt den Weg von Angela Maria Seracchioli; das ist der echte Franziskusweg, weil er sich nur an spirituellen franziskanischen Orten orientiert. Er führt von La Verna nach Poggio Bustone. Danach kam Kees Roodenburg und nannte seinen Wanderweg von Florenz nach Rom auch Franziskusweg. Und dann kamen die Trittbrettpilger und begradigten die Route immer mehr; eben Tourismus-kompatibel. So hat die Bezeichnung Franziskusweg eigentlich ihren spirituellen Sinn verloren. Angela hat ja dann den Erzengel-Michael-Weg wieder 'gefunden'. Der folgt nicht nur dem Erzengel-Kult von Poggio Bustone nach Monte Sant'Angelo, übrigens ein älteres Pilgerziel als Rom, sondern bindet auch hier Francesco und papa Celestino V und damit das gesamte 13. Jahrhundert in Mittelitalien ein. Dieser Weg durch die Abruzzen scheint Tourismus-immun zu sein. Was bin ich froh :-)
Mario
Re: Franziskusweg 2021
Ein Artikel aus der "Welt": Sinnsuche beim Pilgern auf dem Franziskusweg
https://www.welt.de/reise/nah/article22 ... sweg.html
Und einer aus der NZZ: Assisi ohne Touristen eine Geisterstadt
https://www.nzz.ch/amp/panorama/assisi ... d.1610131
https://www.welt.de/reise/nah/article22 ... sweg.html
Und einer aus der NZZ: Assisi ohne Touristen eine Geisterstadt
https://www.nzz.ch/amp/panorama/assisi ... d.1610131
No creo en casi nada que no salga del corazón.
(Fito Páez)
http://und-die-haare-im-wind.blogspot.com
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Re: Franziskusweg 2020
Danke für die beiden Links.
Der Artikel über das menschenleere Assisi hat mich wirklich betroffen gemacht. So schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt. Bei aller Dramatik der Maßnahmen hat mir die Bemerkung "Seiner Meinung nach hat sich die Bevölkerung von Assisi in den letzten Jahrzehnten zu sehr darauf spezialisiert, den Pilgern das Geld abzuknöpfen. Jetzt stehe man eben mit leeren Händen da." gut gefallen. Vielleicht eine Gelegenheit zum Umdenken: die Krise als Chance...
Allerdings sind dem Journalisten Marc Zollinger zwei kapitale Fehler unterlaufen.
"Ausgerechnet am 4. Oktober 2020 hatte die Provinzregierung Umbriens den erneuten Lockdown beschlossen – am Geburtstag des heiligen Franziskus."
Der 4. Oktober ist der kirchenrechtliche Todestag von Franziskus, da er am Abend des 3. Oktobers 1226 verstarb.
Nebenbei, hab' ich gerade heute erfahren: die Legende legt als Startort für die deutsch/amerikanische Version des Franziskusweges Florenz fest, weil Franziskus angeblich eigenhändig den Grundstein der Basilica Santa Croce in Florenz gelegt haben soll. Nun ist es aber historisch bewiesen, dass dieser Grundstein erst am 3. Mai 1295 (oder 1294) gelegt wurde. Mithin fast 70 Jahre nach Franz' Ableben.
"Er zeigt auf das Denkmal, das auf der grossen Wiese vor der Basilika steht – ein erschöpfter Kreuzritter, der mit hängendem Kopf auf seinem müden Pferd sitzt. Francesco habe nach seiner Rückkehr aus den verheerenden Kreuzzügen gemerkt, dass er etwas in seinem Leben ändern müsse."
Das ist nun völliger Unsinn. Der geknickte Ritter stellt Franziskus 1204 in Spoleto dar. Eigentlich war er hoch zu Ross auf dem Weg nach Apulien um sich dem vom Papst eingesetzten Feldherrn Gautier de Brienne anzuschließen, um gegen den Römisch-Deutschen Kaiser, den Staufer Friedrich II., in die Schlacht zu ziehen. Durch einen Traum soll er sich zur Rückkehr nach Assisi entschlossen haben. 1219 war Franziskus dann tatsächlich zwischen den Fronten eines Kreuzzuges im Nildelta, wo das Kreuzfahrerheer in Damiette das Kernland des Sultans al-Kâmil bedrohte, er wagte sich ins Lager des Sultans. Die Friedensmission scheitert politisch, macht den Mystiker aus Assisi aber bis heute zum Propheten des interreligiösen Dialogs. Als ziviler Friedensstifter und ganz sicher nicht als Kreuzritter.
San Francesco 1219 im Feldlager des Sultans al-Kâmil in Damiette. Das Giotto-Fresko aus der Basilika San Francesco in Assisi stellt die sogenannte Feuerprobe dar. Franziskus wurde aber davon abgehalten hindurchzulaufen um damit die Überlegenheit SEINES Gottes zu beweisen. Das ist eine Legende, die eigentlich gar nicht zu Franziskus passt. Eher zu Jakobus dem Älteren...
Noch was: Sultan al-Kâmil und Friedrich II. waren befreundet. Der Sultan vermittelte mehrere arabische Gelehrte an Friedrichs Hof. Unter anderem wurde dadurch ein arabisches Werk zur Vogelkunde übersetzt, das Friedrich für sein eigenes Falkenjagd-Projekt 'Von der Kunst mit Vögeln zu jagen / De arte venandi cum avibus' wichtig war.
Friedrich II. mit seinem Falken. Aus seinem Buch De arte venandi cum avibus (Über die Kunst, mit Vögeln zu jagen), sog. Manfred-Handschrift (Biblioteca Vaticana, Pal. lat 1071, fol. 1v), spätes 13. Jahrhundert.
Copyright: public domain
:-)
Mario
Der Artikel über das menschenleere Assisi hat mich wirklich betroffen gemacht. So schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt. Bei aller Dramatik der Maßnahmen hat mir die Bemerkung "Seiner Meinung nach hat sich die Bevölkerung von Assisi in den letzten Jahrzehnten zu sehr darauf spezialisiert, den Pilgern das Geld abzuknöpfen. Jetzt stehe man eben mit leeren Händen da." gut gefallen. Vielleicht eine Gelegenheit zum Umdenken: die Krise als Chance...
Allerdings sind dem Journalisten Marc Zollinger zwei kapitale Fehler unterlaufen.
"Ausgerechnet am 4. Oktober 2020 hatte die Provinzregierung Umbriens den erneuten Lockdown beschlossen – am Geburtstag des heiligen Franziskus."
Der 4. Oktober ist der kirchenrechtliche Todestag von Franziskus, da er am Abend des 3. Oktobers 1226 verstarb.
Nebenbei, hab' ich gerade heute erfahren: die Legende legt als Startort für die deutsch/amerikanische Version des Franziskusweges Florenz fest, weil Franziskus angeblich eigenhändig den Grundstein der Basilica Santa Croce in Florenz gelegt haben soll. Nun ist es aber historisch bewiesen, dass dieser Grundstein erst am 3. Mai 1295 (oder 1294) gelegt wurde. Mithin fast 70 Jahre nach Franz' Ableben.
"Er zeigt auf das Denkmal, das auf der grossen Wiese vor der Basilika steht – ein erschöpfter Kreuzritter, der mit hängendem Kopf auf seinem müden Pferd sitzt. Francesco habe nach seiner Rückkehr aus den verheerenden Kreuzzügen gemerkt, dass er etwas in seinem Leben ändern müsse."
Das ist nun völliger Unsinn. Der geknickte Ritter stellt Franziskus 1204 in Spoleto dar. Eigentlich war er hoch zu Ross auf dem Weg nach Apulien um sich dem vom Papst eingesetzten Feldherrn Gautier de Brienne anzuschließen, um gegen den Römisch-Deutschen Kaiser, den Staufer Friedrich II., in die Schlacht zu ziehen. Durch einen Traum soll er sich zur Rückkehr nach Assisi entschlossen haben. 1219 war Franziskus dann tatsächlich zwischen den Fronten eines Kreuzzuges im Nildelta, wo das Kreuzfahrerheer in Damiette das Kernland des Sultans al-Kâmil bedrohte, er wagte sich ins Lager des Sultans. Die Friedensmission scheitert politisch, macht den Mystiker aus Assisi aber bis heute zum Propheten des interreligiösen Dialogs. Als ziviler Friedensstifter und ganz sicher nicht als Kreuzritter.
San Francesco 1219 im Feldlager des Sultans al-Kâmil in Damiette. Das Giotto-Fresko aus der Basilika San Francesco in Assisi stellt die sogenannte Feuerprobe dar. Franziskus wurde aber davon abgehalten hindurchzulaufen um damit die Überlegenheit SEINES Gottes zu beweisen. Das ist eine Legende, die eigentlich gar nicht zu Franziskus passt. Eher zu Jakobus dem Älteren...
Noch was: Sultan al-Kâmil und Friedrich II. waren befreundet. Der Sultan vermittelte mehrere arabische Gelehrte an Friedrichs Hof. Unter anderem wurde dadurch ein arabisches Werk zur Vogelkunde übersetzt, das Friedrich für sein eigenes Falkenjagd-Projekt 'Von der Kunst mit Vögeln zu jagen / De arte venandi cum avibus' wichtig war.
Friedrich II. mit seinem Falken. Aus seinem Buch De arte venandi cum avibus (Über die Kunst, mit Vögeln zu jagen), sog. Manfred-Handschrift (Biblioteca Vaticana, Pal. lat 1071, fol. 1v), spätes 13. Jahrhundert.
Copyright: public domain
:-)
Mario
Re: Franziskusweg 2020
Assisi Live Stream Youtube-Link live
Live auf die Piazza del Comune schauen und hören. Total flüssige Bilder; die beste Webcam, die ich kenne...
Mario
Live auf die Piazza del Comune schauen und hören. Total flüssige Bilder; die beste Webcam, die ich kenne...
Mario
Re: Franziskusweg 2021
Neue Schilder aufm Franziskusweg in Umbrien:
Auf dem Via di Francesco in Umbrien wird daran gearbeitet, die neuen vertikalen Schilder anzubringen und die bestehenden, inzwischen über zehn Jahre alten, zu entfernen. Die Intervention wird von der regionalen Forstbehörde mit Mitteln durchgeführt, die von der Region Umbrien zur Verfügung gestellt werden.
„Um die Installation zu beschleunigen - so der Regionalrat für Infrastrukturen, Enrico Melasecche -, haben die Arbeiten gleichzeitig von Citerna und Città di Castello sowie von Terni und Arrone aus begonnen und kommen regelmäßig voran. Innerhalb weniger Monate wird die gesamte Route durch Anbringen von vertikalen Zwei-Wege-Schildern erneuert, die die vorherigen ersetzen und die reichlich vorhandenen horizontalen Schilder verstärken.
Die neue Beschilderungsinfrastruktur wird die Praktikabilität des Weges für Tausende von Pilgern verbessern, die jedes Jahr zu Fuß durch Umbrien reisen. (...)
Dies ändert nichts daran, dass es mehrere Routen gibt, die sich immer wieder trennen und dann wieder aufeinandertreffen. Aber wenn ich keine Lust hatte, in eines der vielen Bücher zu schauen, bin ich einfach den Via-di-Francesco-Schildern gefolgt. Ganz falsch ist das nie
https://www.umbriacronaca.it/2021/04/17 ... in-umbria/
LG,
Andrea
Auf dem Via di Francesco in Umbrien wird daran gearbeitet, die neuen vertikalen Schilder anzubringen und die bestehenden, inzwischen über zehn Jahre alten, zu entfernen. Die Intervention wird von der regionalen Forstbehörde mit Mitteln durchgeführt, die von der Region Umbrien zur Verfügung gestellt werden.
„Um die Installation zu beschleunigen - so der Regionalrat für Infrastrukturen, Enrico Melasecche -, haben die Arbeiten gleichzeitig von Citerna und Città di Castello sowie von Terni und Arrone aus begonnen und kommen regelmäßig voran. Innerhalb weniger Monate wird die gesamte Route durch Anbringen von vertikalen Zwei-Wege-Schildern erneuert, die die vorherigen ersetzen und die reichlich vorhandenen horizontalen Schilder verstärken.
Die neue Beschilderungsinfrastruktur wird die Praktikabilität des Weges für Tausende von Pilgern verbessern, die jedes Jahr zu Fuß durch Umbrien reisen. (...)
Dies ändert nichts daran, dass es mehrere Routen gibt, die sich immer wieder trennen und dann wieder aufeinandertreffen. Aber wenn ich keine Lust hatte, in eines der vielen Bücher zu schauen, bin ich einfach den Via-di-Francesco-Schildern gefolgt. Ganz falsch ist das nie
https://www.umbriacronaca.it/2021/04/17 ... in-umbria/
LG,
Andrea
No creo en casi nada que no salga del corazón.
(Fito Páez)
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Re: Franziskusweg 2020
Ja, nun hat es also ein Amerikaner geschaftt, ein ursprünglich italienisches Herzblut-Projekt zusammen mit dem zuständigen Regionalrat für Infrastrukturen in bester US-Manier quadratisch-praktisch-gut umzudefinieren. Herzlichen Glückwunsch Sandy Brown!
Mario
Mario