CAMINO WIRD TOURISTISCH AUFGEPEPPT

[calixtinusII]

FASHION-INFLUENCER sollen jungen Menschen den Camino in Galicien schmackhaft machen.
https://www.gronze.com/articulos/otros- ... no-i-24189

REGIERUNG/XUNTA VON GALICIEN investiert 100 Mio. in Tourismusplan für „Aufwertung“ des historischen Camino. https://www.elcorreogallego.es/santiago ... -JI9831380
VG calixtinusII

[Frau Holle]

Davon hat mir eine Hospitalera erzählt und dass diese Influencer sich theatralisch vor Kingsize-Betten filmen um sich nach einem haaarten (Dreh)tag auszuruhen.
Danach kam es vermehrt dazu, dass Pilger zu ihr kamen und den fehlenden Luxus bemängelten, den sie doch bei Instagram suggeriert bekamen...

[Pooh_der_baer]

Camino Frances 2014.
Viele junge AmerikanerInnen auf dem Weg.
Waren sehr entsetzt, dass es bergauf und bergab geht. So richtig mit Steigungen.

Im Film "The Way" (Dein Weg) sei alles soooooo smoth.

Soviel zu Filmen/Internet und Wirklichkeit

[Christoph Kühn]

Nava Castro und Cecilia Pereira, die beiden Hauptmanagerinnen für Tourismus und Xacobeo in Galicien, waren unlängst in Südkorea, um eine engere Zusammenarbeit zwischen Galicien und Südkorea zu vereinbaren. Dabei soll nicht nur der Jakobsweg verstärkt beworben werden, sondern umgekehrt auch der Jeju Olle Trail mit seinen 26 Etappen in dem asiatischen Land. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass viele Koreanerinnen und Koreaner, die auf dem Jeju Olle Trail waren, anschließend nach Santiago de Compostela gepilgert sind. Jetzt möchte man beide Wege "im Zusammenhang mit der Förderung universeller Werte" verknüpfen.

https://www.expreso.info/noticias/agend ... go_en_asia

https://www.jejuolle.org/trail/eng/

https://jejuolletrailguide.net/

[Matt Merchant]

Naja, war der gute Hape denn etwas anderes als ein Influencer...?

[WoM]

Nur der Film von Hape war negativ überzogen. Bisher hatte ich nur ordentliche Herbergen. Aber klar, einen Hype hat er ausgelöst, aber zum Glück kaum mit übertriebenen Erwartungen.

Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Zum einen habe ich Sorge vor einem total touristischen Camino, zum anderen brauchen die Menschen dort die "Touregrinos", da die Gegend sonst eher arm ist.

Grüßle Wolfgang

[lungwei]

Pilgern ist auch eine Art Tourismus

[Frau Holle]

Nur der Film von Hape war negativ überzogen. Bisher hatte ich nur ordentliche Herbergen. Aber klar, einen Hype hat er ausgelöst, aber zum Glück kaum mit übertriebenen Erwartungen.

Das stimmt so nicht ganz.
Hape ist 2001, also vor 20 Jahren gepilgert, da war es noch eine ganz andere Welt. Mit dem Hype kam natürlich auch Infrastruktur, es kamen bessere Herbergen und alles. Man kann den heutigen Weg nicht mit dem von 2001 vergleichen.

Hape hat bestimmt an einigen Stellen übertrieben, damit es sich spannender und lustiger liest, aber es war damals noch ganz anders auf dem Camino.
Als er gepilgert ist gab es bspw noch keine einzige Herberge auf dem Portugues. Die wurde erst 3 Jahre später eröffnet.

[Sabrina]

Nur der Film von Hape war negativ überzogen. Bisher hatte ich nur ordentliche Herbergen. Aber klar, einen Hype hat er ausgelöst, aber zum Glück kaum mit übertriebenen Erwartungen.

Das stimmt so nicht ganz.
Hape ist 2001, also vor 20 Jahren gepilgert, da war es noch eine ganz andere Welt. Mit dem Hype kam natürlich auch Infrastruktur, es kamen bessere Herbergen und alles. Man kann den heutigen Weg nicht mit dem von 2001 vergleichen.

Hape hat bestimmt an einigen Stellen übertrieben, damit es sich spannender und lustiger liest, aber es war damals noch ganz anders auf dem Camino.
Als er gepilgert ist gab es bspw noch keine einzige Herberge auf dem Portugues. Die wurde erst 3 Jahre später eröffnet.

Ich war ja noch nie auf dem CF, daher kann ich nicht beurteilen wie nah das an der Realität ist, aber die Darstellung im Film habe ich auch als "negativ überzogen" empfunden, zumindest im Vergleich zum Buch.

[Camineiro]

Nur der Film von Hape war negativ überzogen. Bisher hatte ich nur ordentliche Herbergen. Aber klar, einen Hype hat er ausgelöst, aber zum Glück kaum mit übertriebenen Erwartungen.

Das stimmt so nicht ganz.
Hape ist 2001, also vor 20 Jahren gepilgert, da war es noch eine ganz andere Welt. Mit dem Hype kam natürlich auch Infrastruktur, es kamen bessere Herbergen und alles. Man kann den heutigen Weg nicht mit dem von 2001 vergleichen.

Hape hat bestimmt an einigen Stellen übertrieben, damit es sich spannender und lustiger liest, aber es war damals noch ganz anders auf dem Camino.
Als er gepilgert ist gab es bspw noch keine einzige Herberge auf dem Portugues. Die wurde erst 3 Jahre später eröffnet.

WoM schrieb vom Film, nicht vom Buch.
Beides sollte man nach meiner Meinung getrennt betrachten.

Während das Buch aus Hapes Feder stammt, wurde der Film in Anlehnung ans Buch mit starken Abweichungen gedreht.
Hape war mWn am Film nur beratend beteiligt.

Dass der Weg sich verändert ist ohne Zweifel.

Den Cf bin ich 2008 und 6 Jahre später (2014) nochmal gepilgert.
Das waren zwei unterschiedliche Wege, obwohl es (mit geringen Abweichungen) dieselbe Strecke war.

[Pooh_der_baer]

Hallo,

kenne Buch und Film.
Konnte einige Stellen des Filmes nicht mit dem Buch in Einklang bringen.

Kann Camineiro nur zustimmen.
Für mich war der Weg 2014 um Einiges anders als 2010.

[Matt Merchant]

Für mich war der Weg 2014 um Einiges anders als 2010.

Da muss ich leider auch zustimmen, die Erfahrungen von 2007 und 2018 vergleichend:

Ein prägendes Bild wurde mir 2018 eine lange, schattige Ruhebank unter einem Baum, in der kargen Natur zwischen Navarrete und Nájera -
dort saßen etwa 8-10 Pilger aufgereiht, mitten in der Landschaft die Nasen gesenkt - und alle tippten auf ihrem Smartphone herum...

[Simsim]

Genau! Der große Einzug der Smatphones auf dem Camino, war für mich ab 2013 die eindrücklichste Veränderung auf allen Ebenen.
Ich war ab 2009 jedes Jahr unterwegs und es gab immer Veränderungen, aber die Omnipräsenz von Smartphones verdeutlichte dort in konzentrierter Weise die Wirkung, die es langfristig auf das Zusammenleben haben würde.

[CyrusField]

Ein prägendes Bild wurde mir 2018 eine lange, schattige Ruhebank unter einem Baum, in der kargen Natur zwischen Navarrete und Nájera -
dort saßen etwa 8-10 Pilger aufgereiht, mitten in der Landschaft die Nasen gesenkt - und alle tippten auf ihrem Smartphone herum...

Das ist aber ein generelles Problem des aktuellen "Zeitgeists". Gut, vielleicht haben die sich natürlich auch alle bei ihrem jeweiligen Influencer die heißesten News geholt, wo man denn das beste King-Size-Bed mit Daunendecke findet

Aber - zumindest ist das meine Erfahrung seit 2018 - dieser "Trend" ist eher Rückläufig, weil doch viele Menschen inzwischen im Alltag so digital eingebunden sind, dass auf einem Pilgerweg Digital-Detox zelebriert wird. Wobei es natürlich immer Leute oder einzelne Grüppchen gibt, die lieber aufs Handy starren. Aber die bleiben dann für gewöhnlich eh unter sich. So what - jedem Tierchen sein Pläsierchen. Sie tun mir nix, ich tue ihnen nix, also können sie doch ruhig in ihrer Parallelwelt wandeln.

Ansonsten, was die touristische Aufwertung angeht... Das kann ja auch durchaus etwas Gutes sein. Ab und an an eine Bank mehr. Die vorhandenen Sitzgelegenheiten, Brunnen, etc. besser instand gehalten. Hinweisschilder auf Dinge/Orte, die man auch ein bisschen Abseits des Weges sehen könnte, ...

[WoM]

Hola,

dieser Faden entwickelt sich sehr spannend. Da ich erst seit 2017 pilgere, finde ich diese Berichte von früher sehr spannend.

Klar genieße ich die Cafés, die Auswahl an modernen Herbergen, die netten Skulpturen ... wenn es allerdings zu touristisch wird ... dann wird es mir zu viel. Der Jakobsweg als Partymeile ist nicht so mein Ding.

Demnächst plane ich den portugues - das wäre also vor 20 Jahren schwierig gewesen?

Grüßle Wolfgang