Die Panik mit Reservierungen und die Frage ob ich ein Bett bekomme ist zwar verständlich, aber jetzt wirklich nicht neu....
Nur mal aus statistischer Sicht (ich liebe Statistiken, das schöne daran: Jeder kann sie so deuten wie er möchte):
Erstaunlicherweise haben auf dem CF sehr wenige Herbergen durch die Pandemie aufgegeben, trotz zweier sehr schlechter wirtschaftlicher Jahre. Es gibt sogar Neueröffnungen von Herbergen.- Einige private Anbieter haben aufgegeben, andere sind bewusst aus Booking.com ausgestiegen. Es gibt sie aber immer noch und man kann dort auch telefonisch oder per mail vorreservieren.
Bisher sind in den Monaten von Jan 22 bis heute Mai 22, genau so viele Pilger unterwegs wie in 2019. Die Infrastruktur wurde 2019 und 2020 extrem gut auf das Heilige Jahr vorbereitet - bis Corona kam. Die Planungen wie man den Zustrom von ca. 100.000 zusätzlichen Fußpilger (gegenüber 2019) auf den Caminos besser steuern kann und wie man die Hochfrequenzzeiten im Sommer abfedern kann, waren sehr weit fortgeschritten.
Mein Fazit: natürlich ist jetzt 2022 mehr los als in den Jahren 21 und 20. Aber eben bisher "nur" auf dem Niveau von 2019. Damals gab es genügend Unterkünfte so wie es sie im Moment auch gibt. Also, keine Panik, man wird immer eine Schlafmöglichkeit finden...
Notfalls eben auf der Via de la Plata, Camino Aragones oder dem Camino Primitivo.
Dort kann mann im Moment noch gemütlich Vorbuchen....
Und wer im Sommer pilgert: Meine neue Prognose geht von Rekordpilgerzahlen im Juli von ca. 55.000 und im August 65.000 Pilgern aus. Das letzte Stück vom CF ab Sarria wird dann richtig voll, mit Übernachtungen in Turnhallen kann gerechnet werden. Übrigens: Die komplette Strecke davor hat sogar einen leichten Pilgerrückgang zu verzeichnen.
Rückgang auf dem Camino Frances -11%
Der Camino Frances hat im Jahr 2019 bereits das vierte Jahr in Folge rückläufige Pilgerzahlen bis Sarria. Auf weiten Teilen des Weges gibt es kaum noch eine Steigerung der Pilgerzahlen. Alle großen Startorte stagnieren oder sind sogar rückläufig, während die kleineren Startorte nur noch leichte Zuwächse an Pilgern verzeichnen.
Ich nehme an, dass inzwischen immer mehr Pilger den Camino Frances bei ihrer Planung vermeiden wollen. Dies liegt vor allem daran, dass immer wieder alte Presseberichte und Erfahrungen von Pilgern darüber schreiben, wie voll es auf dem Camino Frances sei. Dies stimmt inzwischen nur noch bedingt.
Die ersten 690 Km gibt es rückläufige Pilgerzahlen. Wenn man das Jahr 2019 mit 2015 vergleicht, sprechen wir inzwischen von einem Rückgang der Pilgerzahlen von fast 11%!
Buen Camino
Peter