Wanderstöcke oder Nordic Walking

Was der Pilger braucht. Schuhe, Socken, Blasenpflaster...
monja
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Wanderstöcke oder Nordic Walking

Beitrag von monja »

Liebe Community,
Dienstag oder Mittwoch gehts los. Eine Sache fehlt mir aber noch... die Stöcke.
Ich würde gern meine Nordic-Walking Stöcke benutzen, bin aber darauf hingewiesen worden, dass das nicht gut wäre. Wegen Belastung..
Was meint ihr? Muss es denn ein Wanderstock sein? Erfahrungsberichte wären super! :)
Herzlich, Monja
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Pater Norbert
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Re: Wanderstöcke oder Nordic Walking

Beitrag von Pater Norbert »

Hallo Monja,

ich bin ein "1 Stock Geher", aber das ganz bewusst.

Neben der Stütze bei Bergauf oder Bergab nenne ich drei weitere Einsätze:
1. Bei großen Pfützen per Stock schauen, welche Tiefe das Wasser hat.
2. Wenn ich die Pfütze auf einer erhöhten Grasnarbe umgehe, wird das schon mal zu einem Lauf mit leichter Schlagseite. Dann ist der Stock auf der entsprechenden Seite als Absicherung.
3. Auf manchen Strecken des Camino Portugués Interior habe ich ihn auch vor Kurven als Signal an entgegenkommende Autos genutzt.
Wer pilgert, wird von einem Virus infiziert, das nicht vergeht.
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Monoeagle
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Re: Wanderstöcke oder Nordic Walking

Beitrag von Monoeagle »

Hi Monja,
Warum sollten die nicht passen?
Entscheidend ist das du damit laufen kannst.
VG
Monoeagle
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Ronald
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Re: Wanderstöcke oder Nordic Walking

Beitrag von Ronald »

Ich bin bisher immer mit Nordic Walking - Stöcken gelaufen. Solche dreiteiligen Teleskopstöcke aus Carbon, die zusammengeschoben IN den Rucksack passen für den Flug. Bisher keine Probleme. Ich komme halt mit den Handschlaufen prima zurecht.
Ist aber - wie so oft - Geschmackssache. Da wird jeder seine eigenen Vorlieben haben. Manche kommen mit Stöcken gar nicht klar oder wollen keine ...
Ich meine - mach es so, wie es Dir passt. Die Stöcke werdens schon aushalten.
Buen Camino
Ronald
monja
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Re: Wanderstöcke oder Nordic Walking

Beitrag von monja »

Danke für die beruhigenden Antworten :)
Ich gehe lieber mit den Walking-Stöcken weil ich die Schlaufen besser finde.
Angeblich sollen sie nicht stabil genug sein um sich darauf auch abstützen zu können - hat man mir im Laden gesagt.
Aber, ich werd sie dann doch nehmen. Danke!
Gerhard Nikolaus
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Re: Wanderstöcke oder Nordic Walking

Beitrag von Gerhard Nikolaus »

monja hat geschrieben: 2. Jun 2023, 18:24 Danke für die beruhigenden Antworten :)
Ich gehe lieber mit den Walking-Stöcken weil ich die Schlaufen besser finde.
Angeblich sollen sie nicht stabil genug sein um sich darauf auch abstützen zu können - hat man mir im Laden gesagt.
Aber, ich werd sie dann doch nehmen. Danke!
Abstützen?! Wann und in welcher Situation würdest Du die so belasten müssen, dass sie brechen. Ich dachte immer, Nordic-Walking Stöcke rammt man beim Gehen wechselseitig schräg in den Boden und drückt sich so mit Armkraft nach vorne. Dann werden die sicher auch beim Wandern halten.

Abgesehen davon habe ich auf meinen Caminos viele Menschen mit Stöcken gesehen, aber selten jemand, der sie helfend bzw. nutzbringend einsetzten konnte. Und ich habe auch nicht gezählt, wie oft ich gefragt worden bin, warum ich ohne Stöcke gehe. Ich hatte aber für alle Fälle - Fälle, wie sie Pater Norbert beschrieben hat - einen sehr leichten, zusammenfaltbaren Stock dabei. Gebraucht habe ich ihn allerdings nie.
Camino Francés April/Mai 2022
Camino Francés April/Mai 2023
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monja
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Re: Wanderstöcke oder Nordic Walking

Beitrag von monja »

Gerhard Nikolaus hat geschrieben: 2. Jun 2023, 22:03
monja hat geschrieben: 2. Jun 2023, 18:24 Danke für die beruhigenden Antworten :)
Ich gehe lieber mit den Walking-Stöcken weil ich die Schlaufen besser finde.
Angeblich sollen sie nicht stabil genug sein um sich darauf auch abstützen zu können - hat man mir im Laden gesagt.
Aber, ich werd sie dann doch nehmen. Danke!
Abstützen?! Wann und in welcher Situation würdest Du die so belasten müssen, dass sie brechen. Ich dachte immer, Nordic-Walking Stöcke rammt man beim Gehen wechselseitig schräg in den Boden und drückt sich so mit Armkraft nach vorne. Dann werden die sicher auch beim Wandern halten.

Abgesehen davon habe ich auf meinen Caminos viele Menschen mit Stöcken gesehen, aber selten jemand, der sie helfend bzw. nutzbringend einsetzten konnte. Und ich habe auch nicht gezählt, wie oft ich gefragt worden bin, warum ich ohne Stöcke gehe. Ich hatte aber für alle Fälle - Fälle, wie sie Pater Norbert beschrieben hat - einen sehr leichten, zusammenfaltbaren Stock dabei. Gebraucht habe ich ihn allerdings nie.
Bis jetzt bin ich auch ohne gelaufen. Aber wenns mal steinig steil bergab geht, kann ich mir schon vorstellen, sie/einen evtl. zu benutzen. Bei 1300 km kommt das bestimmt mal vor. Den Rücken entlastet es schon, wenn man mit Stöcken geht. Und mein Rücken freut sich da sicher drüber. :)
Was das einrammen betrifft, ganz so läuft das in der Regel nicht beim Nordic-Walking.. So weit ich weiß.. :)
Ich probier es aus und berichte dir! :D
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Walter
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Re: Wanderstöcke oder Nordic Walking

Beitrag von Walter »

Vielleicht ist diese Seite hilfreich.

https://www.trekkingguide.de/ausruestun ... tellen.htm

Ich benutze mein Paar Wanderstöcke mit einer sehr kurzen Länge.
Das hat für mich den Vorteil, dass ich mich beim Laufen auf den Stöcken aufstützen kann und somit ein Teil des Körper- und Rucksackgewicht von den Hüftgelenken wegbringe. Gleichzeitig kann ich mich in Laufrichtung abdrücken und in einer unsicheren Lage kann ich schnell reagieren und mich jederzeit auf / abstützen, Eigentlich benutze ich sie wie einen Spazierstock. ... und die Stöcke sind bei mir immer dabei.

Tja – jeder macht´s anders. :)

Gruß Walter
Cam. Frances, Cam. del Norte, Via Gebennensis, Via dela Plata, Via Podiensis, Via Regia, Jakobsweg Schweiz, Via Francigena, Olavsweg, Português, Ignatiusweg, Fränkisch Schwäbischer Jakobsweg, Münchner Jakobsweg, Via Scandinavica, Franziskusweg, Primitivo.
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Simsim
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Re: Wanderstöcke oder Nordic Walking

Beitrag von Simsim »

Walter hat geschrieben: 2. Jun 2023, 23:30 Vielleicht ist diese Seite hilfreich.

https://www.trekkingguide.de/ausruestun ... tellen.htm

Ich benutze mein Paar Wanderstöcke mit einer sehr kurzen Länge.
Das hat für mich den Vorteil, dass ich mich beim Laufen auf den Stöcken aufstützen kann und somit ein Teil des Körper- und Rucksackgewicht von den Hüftgelenken wegbringe. Gleichzeitig kann ich mich in Laufrichtung abdrücken und in einer unsicheren Lage kann ich schnell reagieren und mich jederzeit auf / abstützen, Eigentlich benutze ich sie wie einen Spazierstock. ... und die Stöcke sind bei mir immer dabei.

Tja – jeder macht´s anders. :)

Gruß Walter
Danke für den Link, sehr brauchbar!
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Pater Norbert
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Re: Wanderstöcke oder Nordic Walking

Beitrag von Pater Norbert »

Gerhard Nikolaus hat geschrieben: 2. Jun 2023, 22:03 Ich hatte aber für alle Fälle - Fälle, wie sie Pater Norbert beschrieben hat - einen sehr leichten, zusammenfaltbaren Stock dabei. Gebraucht habe ich ihn allerdings nie.
Das ist ein Beispiel dafür:
https://ibb.co/HzG1p0K
Wer pilgert, wird von einem Virus infiziert, das nicht vergeht.
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Betz
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Re: Wanderstöcke oder Nordic Walking

Beitrag von Betz »

Ich war bei allen meinen Jakobswegtouren mit den teleskppierbaren LEKI Cressida Wanderstöcken (https://www.leki.com/de/de/Cressida-AS/65221151) unterwegs. Diese passen in jeden Rucksack, was bei Flügen keinerlei Probleme bereitete. Benutzt habe ich die Stöcke immer, besonders hilfreich fand ich sie beim Bergangehen; je steiler es wurde, je kräftiger sezte ich sie zur Unterstützung ein. Einziges Manko war, dass diese Stöcke mir mindestens 50 km Mehrweg beschert haben, da ich sie manchmal nach Pausen vergessen und dies erst bei der nächsten Steigung bemerkt habe. Ich habe mich so an die Stöcke gewöhnt daß ich nicht mehr ohne sie unterwegs sein kann. Mir fehlt dann irgendetwas.
Gerade letzte Woche bin ich auf dem Nahesteig (toller Wanderweg) von Heimbach nach Nohen gewandert und sie haben mir sehr geholfen.
2014 - 2016 Trier - Vezelay, Via Lemovicensis
2017- 2018 Camino del Norte bis Ribadeo
2018 Ribadeo - Ferrol
2019 Camino dos Faros und Finesterre bis SdC
Saarländerin
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Re: Wanderstöcke oder Nordic Walking

Beitrag von Saarländerin »

Ich habe früher nie Wanderstöcke benutzt. Aber man wird ja älter. Also habe ich mich dieses Jahr für Camino mit Stöcken entschieden. Da ich 10 Jahre lang 3x wöchentlich Nordic-Walking gemacht habe, war klar, dass diese Art Stöcke nicht in Frage kommen. Das ist ein ganz anderer Bewegungsablauf. Also habe ich mir bei meinem Start in Pamplona einen Pilgerstab aus Holz gekauft und mir gleich einen Gummistopfen auf die Spitze unten setzen lassen, damit die Bewegung geräuschlos verläuft. Zuerst war ich etwas skeptisch, aber nach der 1. Etappe war klar, dass der Stab genau die richtige Entscheidung war. Man kann ihn benutzen, lose abwechselnd in der Hand tragen, über die Schulter legen und die Arme darüber ausruhen. Mir hat dieser Stab auch eine gewisse Sicherheit vermittelt. Große Hunde sind genau mein Ding, aber die kleinen Kläffer kann ich nicht einschätzen. Mit Stock bin ich ohne ein Problem einfach an ihnen vorbei. Ohne diesen Stab hätte ich die Etappen vom Cruz de Ferro nach Ponferrada nicht so gut geschafft. Da hat der Stab mir wirklich sehr geholfen. Eigentlich wollte ich ihn dann in Santiago stehen lassen, aber ich habe mich dann doch entschlossen, weil ich - außer meinem Pilgerausweis mit den Stempeln - kein einziges Souvenir habe, den Stab per Post nach Hause zu schicken. Laut Sendungsverfolgung wird er nächste Woche hier ankommen und dann stelle ich ihn vor die Haustür. Bis zum nächsten Mal.
BC
CF Ponferrada-Santiago April 2013
CF Sarria-Santiago Oktober 2013
CF Sarria-Santiago April 2022
Perl-Dieuloard Mai 2022
CF Pamplona-Santiago 12.04.23-27.05.23
Texel-Lady
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Registriert: 19. Apr 2022, 19:52

Re: Wanderstöcke oder Nordic Walking

Beitrag von Texel-Lady »

Hallo Monja, mir geht es wie dir: Ich mag das Schlaufensystem der Nordic-Walkung Stöcke viel mehr. Daher benutze ich seit 20 Jahren auch beim Wandern diese Stöcke, auch wenn die Sportgeschäft Angestellten immer sagen, dass das nicht gut ist. Ich habe noch nie Probleme mit Nordic-Walking Stöcken gehabt und werde sie daher auch in zwei Monaten auf dem CF benutzen. LG
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Simsim
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Re: Wanderstöcke oder Nordic Walking

Beitrag von Simsim »

Bevor ich meine inzwischen uralten Wanderstöcke hatte, lief ich 20 Jahre lang immer einfach mit zwei Haselnussstecken, die ich mir selber suchte.
Die sind gerade, leicht und solide. Nur mal so als Alternative zum Ausprobieren 😃.
MiaTravels
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Registriert: 7. Mai 2023, 11:19

Re: Wanderstöcke oder Nordic Walking

Beitrag von MiaTravels »

Wenn ich mich nicht irre, sind die Schlaufen bzw. die Griffe bei Stöcken von Herstellenden mit entsprechendem Sortiment austauschbar. (Das nur so als Randbemerkungen)
Ich vermute, dass die Lebensdauer eines Nordic Walking Sticks verkürzt wird, wenn er als richtiger Wanderstock eingesetzt wird, weil insb. Die Spitze nicht für eine 90 Gradbelastung konzipiert ist. Wenn es aber mehr darum geht, einen guten Wanderrhythmus zu finden, ist das vermutlich weniger problematisch.
Meine Wanderstöcke müssen belastungsmäßig ziemlich viel aushalten. (Ich wandere mit Leki Carbon Vario Lady in einer älteren Ausführung). Bei einem eher treppenartigen steilen Weg mit zb großen Steinen greife ich bergauf unterhalb des Griffes und ziehe mich daran hoch. Bergab fasse ich von oben auf den Griff und stütze mich bei jedem Schritt drauf ab. Bei größeren „Sprüngen“, für dich ich mich ansonsten hinsetzen müsste, weil meine Beine zu kurz sind, lastet mein gesamtes Gewicht + Rucksack auf beiden Stöcken. Das würde ich mich bei Nordic Walking Stöcken nicht trauen. (Die Schlaufen verwende ich übrigens nur, wenn ein Stock droht bei versehentlichem fallenlassen irgendwo hinunter zu fallen.)
Wäre aber wirklich mal interessant, einen belastungsvergleich verschiedener Stöcke im Labor zu sehen.
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