Wer war schon mal als Hospitalero/a tätig und wo?

Allgemeine Diskussionen zur Pilgerei und ihrer Geschichte
Matten
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Re: Wer war schon mal als Hospitalero/a tätig und wo?

Beitrag von Matten »

Matt Merchant hat geschrieben: 25. Aug 2023, 14:19
Simsim hat geschrieben: 25. Aug 2023, 12:07 (wie wirst Du es damit halten, Matthias?).
Servus Simone,
ich persönlich sehe hier auf dem Hügel nicht meine Aufgabe darin, den „Schwabentest“ aktiv zu promoten. Hätte aber tatsächlich auch kein Problem damit, mir Schillers ‚Glocke‘ vortragen zu lassen und das entsprechend augenzwinkernd zu gratifizieren. Nicht ganz mein Humor - aber m.E. auch keinen Sommerloch-Skandal wert. Ich kann‘s tatsächlich als performative Parodie auf den sprichwörtlichen schwäbischen Geiz lesen, wie ich ihn ja auch von meinem Herrn Schwager kenne. ;-)

Der Verein besteht mitnichten aus schwäbischen Patrioten (der Vorsitzende z.B. lebt in Hessen), sondern ist ähnlich bunt und vielstimmig wie dieses Forum.
Alles andere ist gesagt. :-)

Allemal: es macht Freude hier!
Alles Liebe,
Matthias
Vorschlag: Als Hanseat könntest Du jedem Pilger aus HH der den “Hamburger Veermaster” singen kann einen Kaffee ausgeben. 😃
Niemand weiß was in ihm steckt, bevor er nicht versucht hat es herauszuholen.
Ernest Hemingway
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Matt Merchant
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Re: Wer war schon mal als Hospitalero/a tätig und wo?

Beitrag von Matt Merchant »

Matten hat geschrieben: 26. Aug 2023, 18:58 Vorschlag: Als Hanseat könntest Du jedem Pilger aus HH der den “Hamburger Veermaster” singen kann einen Kaffee ausgeben. 😃
Eine famose Idee!!
Wobei ich, zu den Lübecker Hanseat*innen zählend, eher vorschlagen würde, eine geglückte Thomas-Mann-Rezitation, bzw. ein Blechtrommel-Solo oder ein Buxtehude-Orgelstück (wobei die Orgel selbst mitzuführen ist, denn wir haben hier nur eine alte Gitarre) mit einem Stück Marzipan zu gratifizieren.
Und wer fehlerfrei aus Raimunds Werken rezitieren kann, erhält einen Stein namens Conrad. ;)

Bier derweil gibt‘s hier für alle auf Donativo-Basis, ungeachtet der Herkunft.

Grüße aus La Faba (gestern hingen wir in einer Regenwolke und nur ein Pilger kam; auch das kommt leider vor; dafür hat meine Co-Hospitalera freiwillig die Kirche geputzt, auf Vordermann gebracht und mit Blumen geschmückt; sieht klasse aus!)
Matthias
"Das Unscharfe um das Display herum, das ist der Camino.“ (frei nach M. M. Profitlich) :geek:
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Annkatrin
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Re: Wer war schon mal als Hospitalero/a tätig und wo?

Beitrag von Annkatrin »

Matt Merchant hat geschrieben: 27. Aug 2023, 10:53
Und wer fehlerfrei aus Raimunds Werken rezitieren kann, erhält einen Stein namens Conrad. ;)
you made my day :lol:
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Simsim
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Re: Wer war schon mal als Hospitalero/a tätig und wo?

Beitrag von Simsim »

gestern hingen wir in einer Regenwolke und nur ein Pilger kam
:o unglaublich!! Ich dachte, es seien massenhaft Leute unterwegs und la Faba ist eine sehr beliebte Herberge!

Wie voll findest Du denn den Weg?
Und stimmt es, dass Luis und Carlos vom"el pequeño Potala" in Ruitelan nur noch reduziert arbeiten? Ich hörte, dass kein Schild mehr am Haus hängt und nur noch wenige Pilger mit Reservierung aufgenommen werden (kann aber ein unsinniges Gerücht sein). Das müsste ja auch einige mehr nach la Faba locken...?
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CyrusField
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Re: Wer war schon mal als Hospitalero/a tätig und wo?

Beitrag von CyrusField »

Simsim hat geschrieben: 27. Aug 2023, 12:11 Und stimmt es, dass Luis und Carlos vom"el pequeño Potala" in Ruitelan nur noch reduziert arbeiten? Ich hörte, dass kein Schild mehr am Haus hängt und nur noch wenige Pilger mit Reservierung aufgenommen werden (kann aber ein unsinniges Gerücht sein). Das müsste ja auch einige mehr nach la Faba locken...?
Das wäre so unfassbar schade! Mit den beiden (und einem sehr lustigen, internationalen Pilgergrüppchen) hatte ich in ihrer Herberge einen der schönsten Abende je auf meinen Caminos :)
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CyrusField
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Re: Wer war schon mal als Hospitalero/a tätig und wo?

Beitrag von CyrusField »

Annkatrin hat geschrieben: 27. Aug 2023, 11:29
Matt Merchant hat geschrieben: 27. Aug 2023, 10:53
Und wer fehlerfrei aus Raimunds Werken rezitieren kann, erhält einen Stein namens Conrad. ;)
you made my day :lol:
Ich musste da echt ein Minütchen drüber nachdenken. Es ist Sonntag, mein Hirn läuft auf Sparflamme :lol:
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Simsim
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Re: Wer war schon mal als Hospitalero/a tätig und wo?

Beitrag von Simsim »

CyrusField hat geschrieben: 27. Aug 2023, 13:47
Simsim hat geschrieben: 27. Aug 2023, 12:11 Und stimmt es, dass Luis und Carlos vom"el pequeño Potala" in Ruitelan nur noch reduziert arbeiten? Ich hörte, dass kein Schild mehr am Haus hängt und nur noch wenige Pilger mit Reservierung aufgenommen werden (kann aber ein unsinniges Gerücht sein). Das müsste ja auch einige mehr nach la Faba locken...?
Das wäre so unfassbar schade! Mit den beiden (und einem sehr lustigen, internationalen Pilgergrüppchen) hatte ich in ihrer Herberge einen der schönsten Abende je auf meinen Caminos :)
Ja, das wäre in der Tat schade.....aber die beiden machen ihren Job seit 25 Jahren praktisch nonstop und werden älter...und auch sie sind ein bisschen (und manchmal sehr) traurig bis wütend über die um sich greifende, egozentrische "Kunden"-mentalität vieler Pilger....

Ich denke das Rentenalter haben sie jedenfalls schon längst erreicht.

Aber wie gesagt, keine Ahnung, ob das Gerücht sich als wahr erweist. Auf Gronze gibt es Kommentare bis Mai diesen Jahres.
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Matt Merchant
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Re: Wer war schon mal als Hospitalero/a tätig und wo?

Beitrag von Matt Merchant »

Simsim hat geschrieben: 27. Aug 2023, 12:11 Wie voll findest Du denn den Weg?
Und stimmt es, dass Luis und Carlos vom"el pequeño Potala" in Ruitelan nur noch reduziert arbeiten?
Ich habe mal herumgefragt, aber bislang zu Luis und Carlos leider nichts in Erfahrung bringen können… Mir selbst sind beide leider nicht bekannt, wusste bislang garnicht, dass es in Ruitelan eine Herberge gibt…

Was die aktuelle Füllhöhe des Weges angeht, so höre ich verschiedentlich, es sei gerade etwas weniger los als sonst. Aber der Eindruck mag trügen. Gestern waren wir hier wieder gut besucht…
Jeder Tag ist hier atmosphärisch anders; das fasziniert mich gerade wirklich sehr.
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Simsim
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Re: Wer war schon mal als Hospitalero/a tätig und wo?

Beitrag von Simsim »

wusste bislang garnicht, dass es in Ruitelan eine Herberge gibt…
Oh, "el pequeño Potala" ist eine der ältesten Herbergen am "modernen" Camino und Carlos und Luis sind ein legendäres Gespann.
Du kannst Dich ja bei Gronze weiterbilden :D . Dort ist die Herberge jedenfalls noch gelistet.

Ja, das mit der täglich wechselnden Atmosphäre ist ein bekanntes und seltsames Phänomen. Als ich im April drei Wochen in einer Herberge an der Via Podiensis half, war das genauso. Entweder z.b. fast nur offene, fröhliche und kontaktfreudige Pilger oder dann wieder fast nur andere, die bis zum Abendessen Handy gucken und/oder im Zimmer verschwinden. Am Tisch dann gezwungene, langweilige Konversation oder ausgelassene Stimmung.
Irgendwie ähnelte sich immer der Typ Pilger je nach Tag.
Wirklich erstaunlich.....sehr selten mal gab es eine wilde Mischung....

Naja, obwohl....im Grunde ist ja immer und überall jeder Tag völlig verschieden....
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Raimund Joos
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Re: Wer war schon mal als Hospitalero/a tätig und wo?

Beitrag von Raimund Joos »

Berthold hat geschrieben: 25. Aug 2023, 10:09 Wenn ich hier speziell bei Raimund lesen muss, welchen Vorwürfe sich ehrenamtliche Freunde und Förderer des Pilgerwesens ausgesetzt sehe, so empfinde ich dies als sehr befremdlich. Ich würde mir wünschen, dass Pilger aller Nationen zumindest die nötige Toleranz aufbringen, solche Caminokuriositäten ohne Ärger ertragen zu können.
Berthold
Hallo meine Lieben - ich bin zurück und kann wieder was zum ursprünglichen Thema schreiben:

.... Ach so! Diskriminierung (dh. unterschiedliche Behandung aufgrund von Herkunft und Orienierung) hat unter Pilgern Toleranz verdient da es sich um die kulturelle Eigenschaft einer Volksgruppe handelt oder diese schützt?! Mir scheint da wird was gründlich durcheinander gebracht?

Wie wäre es wenn, in öffentlichen spanischen Herbergen ab jetzt alle spanische Pilger günstiger übernachten können die die erste Strophe der spanischen Landeshymne oder ein anderes spanisches Gedicht aufsagen können ... aber das gilt natürlich nur in Verbindung mit einem spanischen Paß... Einfach nur peinlich die Reglung wenn man die wach betrachtet und deren Wirkung und Lustigkeit auf Fremde mal selbstritisch reflektiert.

Ja - Ich habe das mit dem "Gag" schon längst verstanden ... allerdings entwickelt sich das ganze eben als ein schlechter Witz und damit als ein Schuß nach hinten wenn man es zu ernst nimmt. Der Gag der ganzen Sache ist heute also nun eher die Verwicklungen um diesen Gag (Stichwort "Schwabentest 2.0") :-D

Ich kann mir kaum vorstellen, dass der Verein deshalb pleite gehen wird, weil nun massenhaft Japaner, Bayern, Amerikaner und Zentralafrikaner schwäbische Gedichte auswändig lernen um dann wirklich etwas Geld zu sparen und auf die vollen 8 € Erlass bestehen.

Und auch wenn man diese Angst in sich hegt, gäbe es da verschiedene Lösungswege die da ein besserer und gerechterrer Gag wären. ZB:

1. Jeden Monat das Budget für solche Pilger die da frei übernachten beschränken.
2. Nur bestimmte (etwas längere) schwäbische Gedichte zulassen
3. Eben nur die Hälfte der Übernachtungskosten erlassen

Aber von diesen Vorschlägen möchte man eben nichts wissen da der eiserne Wille des im Lebensalter sehr fortgeschrittenen Stifters eben Priorität vor dem Wandel der Realität hat und es wohl inzwischen unter den diensthabenden Hospitaleros etwas an Zivilcourage mangeld nachdem einige engagierte Hospitaleros die sich weigerten die Reglung so durchzudrücken und Ärger bekommen habeneben einfach an diesem Ort keinen Dienst mehr tun oder den Verein inzwischen wohl sogar ganz verlassen haben .

Ach wie lustig! ;-)
Bon Camino! :-)

Raimund
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Frau Holle
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Re: Wer war schon mal als Hospitalero/a tätig und wo?

Beitrag von Frau Holle »

Raimund Joos hat geschrieben: 29. Aug 2023, 12:01 Und auch wenn man diese Angst in sich hegt, gäbe es da verschiedene Lösungswege die da ein besserer und gerechterrer Gag wären. ZB:
Wäre ein wirklich sinnvoller „Lösungsweg“ nicht wirklich, wenn du aufhören würdest dafür in deinen Büchern zu werben?
Ich habe davon berichtet, dass ich bei meinen Aufenthalten nicht darauf angesprochen wurde, keine Werbung dafür an/in der Herberge gesehen habe und niemanden kenne, der in La Faba darauf angesprochen wurde und auch hat sich bisher niemand gefunden, der vor Ort Werbung für den Schwabentest gesehen hat.
Alle, die ich kenne wussten es aus dem Outdoor.
Was würde wohl passieren, wenn es dort nicht mehr drinstehen würde, egal ob kritisch oder nicht: Die allermeisten Pilger dürften es nur wegen dir überhaupt wissen 🙂
u l t r e i a
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Raimund Joos
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Re: Wer war schon mal als Hospitalero/a tätig und wo?

Beitrag von Raimund Joos »

Frau Holle hat geschrieben: 29. Aug 2023, 13:02
Raimund Joos hat geschrieben: 29. Aug 2023, 12:01 Und auch wenn man diese Angst in sich hegt, gäbe es da verschiedene Lösungswege die da ein besserer und gerechterrer Gag wären. ZB:
Wäre ein wirklich sinnvoller „Lösungsweg“ nicht wirklich, wenn du aufhören würdest dafür in deinen Büchern zu werben?
Ich habe davon berichtet, dass ich bei meinen Aufenthalten nicht darauf angesprochen wurde, keine Werbung dafür an/in der Herberge gesehen habe und niemanden kenne, der in La Faba darauf angesprochen wurde und auch hat sich bisher niemand gefunden, der vor Ort Werbung für den Schwabentest gesehen hat.
Alle, die ich kenne wussten es aus dem Outdoor.
Was würde wohl passieren, wenn es dort nicht mehr drinstehen würde, egal ob kritisch oder nicht: Die allermeisten Pilger dürften es nur wegen dir überhaupt wissen 🙂
Die Storry stammte in ähnlicher Form von meinem Vorgänger Michael Kasper.

Ich hatte es zwischendurch schon einige Jahre nicht mehr drin - aus eben diesem Grund! Aber da hat sich dann ein Hospitalero gemeldet, der mir beteuerte, dass der Test nun nicht mehr alleine Schwaben offen stehen würde sondern allen Pilgern. Ich habe es dann wieder so rein und dem Verein auch erlaubt einen Tonaufnahme aus meinem Hörbuch zu veröffentlichen, in dem ich den Schwabentest mache und bestehe (Ich lebe in Bayern, bin aber was meine beiden Eltern angeht selber 100% schwäbischer Abstamung und beherrsche den Dialekt auf Wunsch. Eben so bin ich auch mit der besonderen Mentalität einiger Schwaben vertraut :-)

Dann habe ich es also wieder aufgenommen weil es doch eine recht interessante Geschichte ist. Nachdem eben diese Hospitaleros dann eben Streß bekommen haben und inzwischen deshalb auch keinen Dienst mehr dort tun habe ich es auch noch weiter reingetan und zwar als Schwabentest 1.0 UND Schwabentest 2.0.

Probleme und Konflikte verschwinden nicht dadurch, dass man die einach nicht nennt. Die sollen nicht weiter auf Dinosaurier machen und die Hausordnung einfach mal refomieren! Was ist denn gegen meine oben genannten Vorschläge sachlich einzuwenden?

Mein Verständnis als Autor ist es jedenfalls nicht solche deutsche Pilger betreffende teils gesellschaftskritische und teils auch lustige Beiträge einfach zu löschen. Es haben ja schon so viele meiner Leser soooo köstlich über die Sache gelacht ... und andere sind mir einfach für die Beleuchtung der Hintergründe dankbar.

Kurz: Das bleibt bis auf Weiteres so DRIN!

BC

Raimund
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chrisbee
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Re: Wer war schon mal als Hospitalero/a tätig und wo?

Beitrag von chrisbee »

womit sich Raimund den größten „Conrad“-Stein verdient hat. Selbst ist der Mann!
chrisbee
Mimmy2022
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Re: Wer war schon mal als Hospitalero/a tätig und wo?

Beitrag von Mimmy2022 »

Habe gefühlt, das wird gerade etwas einseitig, daher kurz einen Kommentar:

Ich sehe da kein Problem mit dem schwäbischen Gedicht. Es ist eine private Einrichtung, die sollen machen was Ihnen gefällt.
Vorallem kann jeder da übernachten - also warum sich Leute darüber aufregen kann ich nicht so recht nachvollziehen...

Aber ich fände es auch in Ordnung, wenn man woanders erstmal ein spanisches Gedicht aufsagen müsste, damit man dort überhaupt übernachten darf.
Sofern das im 'privaten' Raum geschieht, ist da für mich so ok.

Ich fände es vielleicht unschön für mich, aber deswegen sollte niemand in seiner persönlichen Entfaltung eingeschränkt werden. Und ja dazu zähle auch die Herbergen, die privat finaziert werden.

Ich finde es entsetzlich, dass heute immer über Gleichberechtigung, "Offenheit" usw. gesprochen wird, aber oftmals ist es einfach nur ein "ich, ich, ich". Einfach mal nicht nur Sachen nach eigenen Werten, usw. bewerten, sondern auch mal die andere Seite betrachten. Da könnte so mancher was dazulernen und wirkliche Offenheit entwickeln.
Christoph Kühn
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Re: Wer war schon mal als Hospitalero/a tätig und wo?

Beitrag von Christoph Kühn »

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Pilgerstab" (Nr. 22, 14. Jahrgang 2023) ist auf S. 10-12 ein Interview mit Rose Surmann enthalten. Die hochbetagte Dame - sie wird im nächsten Monat 90 - hat mehrfach und bis ins hohe Alter in La Faba als Hospitalera gearbeitet.

Der "Schwabentest" kommt im gesamten Interview nicht vor. Weitaus bemerkenswerter waren Rose Surmann ihre Erinnerungen an die Andachten und Pilgermessen in der Kirche nebenan und der enge Kontakt zur Dorfbevölkerung, mit der die Pilgerherberge sehr gut vernetzt ist. Da ist nichts, was zum "Fremdschämen" Anlass geben könnte. Ganz im Gegenteil, die Herberge ist bei der Bevölkerung gut gelitten und in die Dorfgemeinschaft bestens integriert, wie aus den Aussagen von Rose Surmann deutlich wird.
"70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs sind in Europa wieder Städte von der Auslöschung bedroht."

Karl Schlögel, 2015
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