Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry und andere Kinofilme

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PrinzKeksdose
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Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry und andere Kinofilme

Beitrag von PrinzKeksdose »

Von meiner damaligen Chefin bekam ich das Buch geschenkt was mich sofort begeisterte. Um so gespannter war ich auf die Umsetzung des Films. Gestern war es dann endlich soweit, es ging ins Kino. Und ja, der Film ist gelungen auch wenn das Buch noch immer das bessere Wahl ist. Der Film hat gute Schauspieler, ist sehr berührend, mit Tief- und Feinsinn. Das Taschentuch kam zum Einsatz soviel soll gesagt sein. Also von mir eine klare Empfehlung. Sehr sehenswert. Während der Vorschau liefen die Trailer der kommenden Filme. Pilgern, Wandern, unterwegs sein im Sinne einer Selbstfindung und Verarbeitung von Erlebten scheint gerade ein Thema zu sein. Daher gibts noch Verweise auf zwei weitere Filme.

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
Harold Fry (Jim Broadbent) ist weit über 60 Jahre, lebt mit seiner Frau Maureen (Penelope Wilton) im beschaulichen Küstenstädtchen South Devon im Westen von England. Eines Tages beschließt er, seiner alten Freundin Queenie einen Brief zu schreiben, als er erfährt, dass sie im Hospiz ist.
Doch erst einmal am Postamt angekommen, läuft er einfach weiter. Ohne viel Gepäck und Wanderausrüstung fasst er sich das Ziel, ins über 1000 Kilometer entfernte Hospiz in Berwick-upon-Tweed zu laufen. Einzig ein Kompass, den er geschenkt bekommen hat, weist ihm den Weg. Er will Queenie überraschen, ihr neuen Lebensmut schenken und wird mit seiner unverhofften Pilgerreise zum Held für unbeteiligte Mitmenschen.
Aus einer Telefonzelle ruft er im Hospiz an. Man solle Queenie ausrichten: »Ich bin auf dem Weg. Du musst nur durchhalten. Ich werde Dich retten, Du wirst schon sehen. Ich werde laufen, und Du wirst leben.« Seine Frau sieht dieser Aktion eher mit Skepsis gegenüber, ihr fällt buchstäblich die Decke auf dem Kopf und sie macht sich Sorgen um ihren Mann. Doch Harold läuft unbeirrt weiter. Jeden Morgen bricht er auf und läuft weiter für Queenie, für seine Frau Maureen, für seinen Sohn David, für sich selbst und für uns alle. Auf seiner Pilgerreise schenkt er nicht nur Queenie eine neue Perspektive auf das Leben sonder auch sich selbst und dem Zuschauer.

In voller Blüte
Nach wahrer Begebenheit: Ein fast 90-jähriger Weltkriegsveteran fährt auf eigene Faust zu den „70 Jahre D-Day“-Feierlichkeiten
Wie geht es dir? – Nun, ein dickes Buch soll ich nicht mehr anfangen“ Rene (Glenda Jackson) weiß, dass es um ihre Gesundheit schlechter bestellt ist als um die ihres fast 90-jährigen Gatten Bernie (Michael Caine). Als der es versäumt, sich im Juni 2014 rechtzeitig zur „D-Day“-Feier in Frankreich anzumelden, gibt sie ihm ihren Segen, auf eigene Faust loszufahren. Das macht Bernie auch, aber im Altenheim weiß niemand, wo er ist. Während er auf der Fähre die Bekanntschaft des Veterans Arthur (John Standing) macht, wird Bernie nichts ahnend zur Medien­berühmtheit, da inzwischen die Polizei nach ihm sucht. Einerseits ist der Film von Oliver Parker („Othello“) wieder eine dieser bittersüßen Senior-büxt-aus-Geschichten, andererseits aber viel mehr. Denn Bernie ist getrieben von Schuld, hat Flashbacks von der Landung am Strand der Normandie. Auch Arthur hat sein Päckchen zu tragen. Der echte Bernie starb im Dezember 2014, seine Frau sieben Tage später, Oscarpreisträgerin Glenda Jackson („Liebende Frauen“) im Juni 2023 mit 87 Jahren. 1975 hatte sie in „Die romantische Engländerin“ erstmals mit Michael Caine vor der Kamera gestanden.

Auf dem Weg
Pierre (Jean Dujardin) hat als berühmter Schriftsteller stets auf der Überholspur gelebt. Im Rausch kletterte er eines Nachts aus einem Hotelfenster und stürzte in die Tiefe. Der schwere Unfall kostete ihn beinahe die Fähigkeit zu gehen. Gegen den Rat der Ärzte und noch nicht richtig genesen, ergreift Pierre die Flucht nach vorne, um sein Seelenheil und seine Freiheit wiederzuerlangen. Er begibt sich auf eine Wanderschaft durch Frankreich, auf der er 1300 Kilometer zu Fuß zurücklegen will. Im August startet Pierre im Süden der Provence, besteigt Berge und schläft nachts im Freien. Seine Route bis zum Ziel bei La Hague an der Küste der Normandie liegt abseits der Touristenpfade, besteht aus alten Wegen und Strecken, die in Vergessenheit geraten sind. Manchmal begleiten ihn vertraute oder auch fremde Personen ein Stück weit. Die körperliche Anstrengung und das Naturerlebnis führen dazu, dass sich Pierre intensiv mit sich und schließlich auch mit der selbst verursachten Katastrophe auseinandersetzt.
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beliperegrina
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Re: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry und andere Kinofilme

Beitrag von beliperegrina »

Danke für die tollen Tipps. Harold Fry hat mich auch sehr berührt, ebenso die Fortsetzung aus der Perspektive der Queenie.
Bin gespannt auf den Film.
Liebe Grüße und allzeit gute Weg!
Beliperegrina
Matten
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Re: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry und andere Kinofilme

Beitrag von Matten »

Vielen Dank für die ausführlichen Filmtipps.
Harold Fry kenne ich bislang nur als Buch. Bin gespannt.
“Auf dem Weg” habe ich zufällig gerade als Tipp aus unserem Programmkino gelesen. Den habe ich mir vorgemerkt.
Niemand weiß was in ihm steckt, bevor er nicht versucht hat es herauszuholen.
Ernest Hemingway
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SteinimSchuh
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Re: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry und andere Kinofilme

Beitrag von SteinimSchuh »

Huiuiui, ich habe mich heute ins Kino ausgeführt und bei Harold Fry von den Filmbeschreibungen her eher seichtere Unterhaltung erwartet als es dann letztendlich war :shock: . Kannte das Buch vorher nicht.
Aber es war gut, die bedrückenden Themen und die Tatsache, dass man das Geschehene nicht ungeschehen machen kann, wurde gekonnt verwoben mit der Erleichterung, wie spät im Leben noch Veränderung kommen kann. Hat mir sehr gut gefallen.
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Simsim
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Re: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry und andere Kinofilme

Beitrag von Simsim »

Kann ich mir gut vorstellen!
Den Film kenne ich nicht, aber das Buch habe ich direkt zweimal hintereinander gelesen! Ziemlich gut....
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Pilger Franz
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Re: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry und andere Kinofilme

Beitrag von Pilger Franz »

Matten hat geschrieben: 5. Nov 2023, 07:42 “Auf dem Weg” habe ich zufällig gerade als Tipp aus unserem Programmkino gelesen. Den habe ich mir vorgemerkt.
Ab 30. November läuft der Film in Freiburg i. Br.
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Franz
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Shabanna
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Re: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry und andere Kinofilme

Beitrag von Shabanna »

Pilger Franz hat geschrieben: 15. Nov 2023, 09:45
Matten hat geschrieben: 5. Nov 2023, 07:42 “Auf dem Weg” habe ich zufällig gerade als Tipp aus unserem Programmkino gelesen. Den habe ich mir vorgemerkt.
Ab 30. November läuft der Film in Freiburg i. Br.
In Tettnang im KITT läuft er am kommenden Samstag, 19:30 Uhr!

Wer mit will, einfach melden! Wir gehen vorher noch lecker essen und Bierchen trinken :evil:
No creo en casi nada que no salga del corazón.
(Fito Páez)

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Shabanna
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Re: Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry und andere Kinofilme

Beitrag von Shabanna »

Shabanna hat geschrieben: 15. Nov 2023, 12:38
Pilger Franz hat geschrieben: 15. Nov 2023, 09:45
Matten hat geschrieben: 5. Nov 2023, 07:42 “Auf dem Weg” habe ich zufällig gerade als Tipp aus unserem Programmkino gelesen. Den habe ich mir vorgemerkt.
Ab 30. November läuft der Film in Freiburg i. Br.
In Tettnang im KITT läuft er am kommenden Samstag, 19:30 Uhr!

Wer mit will, einfach melden! Wir gehen vorher noch lecker essen und Bierchen trinken :evil:
Ach quatsch, meinte natürlich nicht "Auf dem Weg", sondern Harold Fry :oops:
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