Mehrere Fragen zu Routenplanung

[Martin.Wuppertalo]

Hallo liebe Pilger-Gemeinde.

Nach längerer Planung geht es für meine Frau und mich am 20.04.2024 endlich in Richtung Porto um von dort an am 21.04 unseren Caminho Portugues anzutreten.

Da ich mich bei der Planung bedingt durch unseren ersten Caminho recht unsicher bin wollte ich mich vorab gerne einmal kurz Rückversichern ob die geplante Route so problemlos realisierbar ist oder ob man an der ein oder anderen Stelle etwas optimieren oder komplett umplanen sollte.

Ich liste einmal hier unsere Stationen auf, welche ich soweit geplant und an den jeweiligen Standorten auch Übernachtungsmöglichkeiten gebucht habe:

Tag 1: Porto - Vila do Conde
Tag 2: Vila do Conde - Esposende
Tag 3: Esposende - Viana do Castelo
Tag 4: Viana do Castelo - Vila Praia de Ancora
Tag 5: Vila Praia de Ancora - A Guarde
Tag 6: A Guarde - Oia
Tag 7: Oia - Nigran
Tag 8: Nigran - Vigo
Tag 9: Vigo - Redondela
Tag 10: Redondela - Pontevedra
Tag 11: Pontevedra - Cardas de Reis
Tag 12: Cardas de Reis - Padron
Tag 13: Padron - Santiago de Compostela

Wir haben uns ab dem Grenzübergang dazu entschlossen, der Küste weiterhin zu folgen und somit der laut Internet gefundenen Route nicht ganz Treu zu bleiben. Da wir aber ja später wieder auf dem offiziellen Jakobsweg stoßen hoffe ich sehr, dass auch diese Route am Ende für die Compostela reicht.

Da es unsere erste Reise dieser Art wird haben wir vorsichtshalber immer mal wieder kürzere Strecken eingebaut, damit wir uns im Fall der Fälle ein wenig regenerieren können und aber auch Zeit finden uns den ein oder anderen Ort mal in völliger Ruhe anzusehen.

Wir haben uns komplett für Hotels oder mindestens Zweibettzimmer entschieden, da meine Frau einen sehr leichten schlaf hat und ich schon gerne dafür sorgetragen will, dass Sie auch gut erholt in den nächsten Tag startet. Dieses hatte für uns weiterhin den Vorteil, dass wir durch das somit geringere Gepäck gerade einmal auf ca. 4 Kg pro Person kommen.

Nun hoffe ich sehr, dass mir der ein oder anderen einen eventuell noch rettenden Tipp geben kann, sofern bei meiner Planung etwas total in die Hose gehen sollte.

Vorab bedanke ich mich vielmals für die Unterstützung und wünsche allen: buen camino

Liebe Grüße aus Wuppertal.

Martin

[CyrusField]

Hallo Martin,

das schaut doch recht gut aus. Wenn die einzelnen Etappenlängen für Euch passen, ist das doch toll. Da es auf dem Português wenig bis keine der Topographie geschuldeten Herausforderungen gibt, sind da auch eher keine bösen Überraschungen zu erwarten.

Wir haben uns ab dem Grenzübergang dazu entschlossen, der Küste weiterhin zu folgen und somit der laut Internet gefundenen Route nicht ganz Treu zu bleiben. Da wir aber ja später wieder auf dem offiziellen Jakobsweg stoßen hoffe ich sehr, dass auch diese Route am Ende für die Compostela reicht.

Ihr startet in Porto, da habt ihr mehr als genug Kilometer für die Compostela zusammen. Welchen Weg ist dann nach SdC nehmt, ist unerheblich. Wichtig ist, dass Ihr Euch Euren Weg "abstempeln" lasst - also jeden Tag mindestens ein Stempel, auf den letzten 100km jeden Tag mindestens zwei. Die zu bekommen, sollte egal auf welcher Strecke ihr jetzt genau pilgert, recht einfach sein.

Genießt einfach euren Weg. Bom caminho
Stefan

[Frau Holle]

Seid ihr wandererfahren und fit wenn ihr startet?

Ansonsten sind fast 30 km für den ersten Tag (wenn ihr an der Kathedrale schlaft und nicht noch eine Strecke zum Startpunkt habt, sonst wird es ja noch mehr) für den ersten Tag echt viel.
Wenn man das Langstreckenwandern nicht gewohnt ist ist es für viele Menschen sinnvoller die ersten Etappen kürzer zu halten. Ich gehöre dazu. Wenn ich am Anfang übertreibe bekomme ich Blasen, Muskelkater o.Ä. und bereue es dann einige Tage, dass ich zu Beginn zu weit gelaufen bin.

Seine Etappen klingen nach dem Camino Portugues Senda Litoral, wenn ich mich nicht irre. Sie ist beschildert und da gehen viele Pilger lang, ihr könnt also auch auf dem Camino bleiben wenn ihr wollt.
In der App Camino Ninja oder Buen Camino kannst du es dir ansehen

[Martin.Wuppertalo]

Vorab einmal ganz lieben Dank für Eure Antworten. Das erleichtert schon sehr. Da wir ca 2 km von der Kathedrale untergebracht sind wollten wir uns diese gerne am Anreisetag ansehen und am Folgetag, an dem es losgeht dann etwas in Richtung Ziel fahren um dann am ersten Tag mit ca. 20 km zu starten um wie geschrieben nicht später eine böse Überraschung zu erleben. Das mit dem stempeln werden wir beherzigen und freuen uns jetzt schon auf jeden einzelnen in unserem Pass um immer eine schöne Erinnerung zu haben und am Ende natürlich auch die Compostla zu erhalten.
Ganz liebe Grüße.

Martin

[Winti46]

Ich bin diesen Weg vor 11 Jahren gepilgert und folgende Gedanken kamen mir noch in den Sinn:
Porto-Vila do Conde ist vielleicht etwas lang, wie auch Frau Holle erwähnte. Entweder könnt ihr die Etappe unterteilen (dem Douro und dem Meer entlang ist sie ja auch wunderschön) oder mit der Metro nach Matosinhos fahren und dort starten.
Viana do Castelo: Vom Praia de Cabedelo geht eine Fähre jede Stunde nach Viana do Castelo (Fahrzeit 5 Minuten). Im Winter ist der Betrieb jedoch eingestellt und mann muss sich erkundigen, ab wann im Frühling sie wieder fährt. Falls sie fährt kann man wunderschön der Küste entlang zum Strand von Cabedelo pilgern und dort die Fähre nehmen.
Vila Praia de Ancora - A Guarda: Man muss den Rio Minho überqueren. Ob die Fähre "Rita de Cassia" wieder fährt, weiss ich nicht. Es scheint viel Sand in den Hafen geschwemmt zu haben, was den Fährverkehr erschwert. Offensichtlich kann man aber regelmässig problemlos Passagierboote am Hafen finden zum überqueren.
Ramallosa/Nigran: eine empfehlenswerte Übernachtung gibt es im historischen Pazo Pias in Ramallosa in Hotel- oder Pilgerzimmern www.pazopias.org
Caldas de Reis: da kann man im Thermalbad auch wunderbar entspannen nach vorheriger Anmeldung www.balnearioacuna.com

[Martin.Wuppertalo]

Auch Dir danke ich sehr herzlich für deine hilfreichen Tipps in Bezug auf die Fähren. Werden dieses auf jeden Fall berücksichtigen und hoffen, dass diese im April / Mai wieder fahren werden.

In Nigran haben wir uns in dem Hotel: El Retiro eingebucht aber ich schaue mir das von Dir genannte einmal an. Umbuchungen sind ja theoretisch noch möglich.

Liebe Grüße

Martin

[Igor1961]

Das war ein ganz toller Tip mit der Fähre. Wir hatten 2023 vor Viana eine Albtraumübernachtung auf einem Camping Platz in einem vergammelten Wohnwagen bei Starkregen und Gewitter. Das bei booking reservierte Holzhaus war irgendwie nicht verfügbar. Wir nahmen dann am nächsten Morgen wieder die große Brücke über die Flußmündung. Diese Brücke ist für Menschen mit Höhenangst gerade bei sehr starkem Wind eine ziemliche Belastung. Unten fährt der Zug, oben ist die KfZ Fahrbahn und für Pilger bleibt ein gefühlt 60 cm breiter Fußweg. Ich bin da dreimal schon rüber und habe diese Höhenangst und zweimal hatten wir leider orkanartige Böen. War gar nicht so lustig. Wir gehen wohl im Herbst wieder und dann nehme ich bestimmt die Fähre.