Erfahrungen mit Isomatte (ohne Zelt/Shelter)

Was der Pilger braucht. Schuhe, Socken, Blasenpflaster...
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OmNamahOm
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Re: Erfahrungen mit Isomatte (ohne Zelt/Shelter)

Beitrag von OmNamahOm »

Anhalter hat geschrieben: 19. Apr 2024, 13:33 Ich hab ne 2mm EVA in ca 180x50 als Struktur/Polster/Yogamatte im Rucksack. Ich rede mir ein dass ich in der größten Not mit sowas auch mal ne Nacht überleben könnte. Zumindest minimal besser als ohne...
Stellt sich mir die Frage: Wieviele Camino-KM hast du schon auf dem Tacho? Die EVA kam ja anscheinend noch nicht zum Einsatz.
Also, wenn ich wollte könnte ich auch mein GG Thinlight-Fold-Pad (auch nur 86 g) mitnehmen. Thinlight-Pad unter den Torso, Rucksack unter die Beine, Klamotten im Schlauchschal als Kissen. Klingt auch nach einer validen Option.
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Anhalter
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Re: Erfahrungen mit Isomatte (ohne Zelt/Shelter)

Beitrag von Anhalter »

OmNamahOm hat geschrieben: 19. Apr 2024, 14:44
Anhalter hat geschrieben: 19. Apr 2024, 13:33 Ich hab ne 2mm EVA in ca 180x50 als Struktur/Polster/Yogamatte im Rucksack. Ich rede mir ein dass ich in der größten Not mit sowas auch mal ne Nacht überleben könnte. Zumindest minimal besser als ohne...
Stellt sich mir die Frage: Wieviele Camino-KM hast du schon auf dem Tacho? Die EVA kam ja anscheinend noch nicht zum Einsatz.
Also, wenn ich wollte könnte ich auch mein GG Thinlight-Fold-Pad (auch nur 86 g) mitnehmen. Thinlight-Pad unter den Torso, Rucksack unter die Beine, Klamotten im Schlauchschal als Kissen. Klingt auch nach einer validen Option.
Ist im prinzip nix anderes als ein GG Thinlight, genau.
Bin bisher nur auf dem CF unterwegs gewesen, zwei Mal in Mai/Juni wo ja auch gut was los ist... ich kam nicht mal ansatzweise in die Situtaion draussen pennen zu müssen. Wobei ich halt auch recht flexibel unterwegs bin.
Das hilft dir mit der Frage nach der VdlP nur leider wenig ;-)
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OmNamahOm
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Re: Erfahrungen mit Isomatte (ohne Zelt/Shelter)

Beitrag von OmNamahOm »

Anhalter hat geschrieben: 19. Apr 2024, 15:12 Das hilft dir mit der Frage nach der VdlP nur leider wenig ;-)
Nun, der Input hier ist mir schon sehr willkommen. Da kristallisiert sich bei mir dann schlussendlich eine „Taktik“ raus. Natürlich ist man hinterher immer schlauer! ;)

Ich schwanke momentan zwischen:
a) Uberlite regular
b) GG Thinfold-Pad
c) Frostschutzfolie
d) „NIX“

Mal sehen.
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Re: Erfahrungen mit Isomatte (ohne Zelt/Shelter)

Beitrag von Via2010 »

OmNamahOm hat geschrieben: 19. Apr 2024, 12:39
Gertrudis hat geschrieben: 19. Apr 2024, 11:57 Meine Matte wiegt ca. 80 Gramm. Eigentlich soll sie im Winter Autoscheiben vorm Vereisen schützen. (...)
So eine habe ich auch noch. Ab und an habe ich sie als Schutz oder im Winter auch als zusätzliche Isolierung unter meiner Luftmatte verwendet. Wiegt knapp 80g. Das wäre in der Tat auch eine Option. :-)
Liebe Grüße, Dirk
Solch eine ultra-einfache Matte (alukaschierter Schaumstoff) hatte ich auf der VdP auch dabei. Habe sie gelegentlich für Siestas im Schatten genutzt oder auch schon mal als Picknickunterlage. Zur Not würde ich darauf auch schlafen.
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Gertrud
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Re: Erfahrungen mit Isomatte (ohne Zelt/Shelter)

Beitrag von Gertrud »

jetzt mal so gesagt: auf der Vìa de la Plata befindet sich man nicht in der Wildniss!!!

Die Etappe von Casar de Casares nach Canaveral ist mit ca. 3,5 l Wasser und etwas Essen durchaus machbar, ich war immerhin bereits 69 Jahre alt.

Auf der ganzen Vía de la Plata gibt es immer wieder eine Bar, eine Tienda.

Eine Isomatte oder was auch immer war überhaupt nicht notwendig (Mai/Juni 2023), es gibt genügend Übernachtungsmöglichkeiten. Ab und zu vielleicht wenige Kilometer abseits des Weges, na und? Ich wollte aufgrund meines Alters nicht sehr lange Etappen gehen und habe immer eine Übernachtung gefunden.

Wie wäre es, wenn Du den Weg einfach auf Dich zukommen lässt ohne Dir so viele Fragen zu stellen?
Ich hatte keine Ahnung, nur meinen Pilgerführer und Gronze, aber es hat gereicht. Du triffst unterwegs andere Pilger, änderst Deine Vorhaben usw.
Sei offen. Alles Gute
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Simsim
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Re: Erfahrungen mit Isomatte (ohne Zelt/Shelter)

Beitrag von Simsim »

Naja, es ist ja für manche, wie z.b. auch für mich, einfach schöner draußen zu übernachten. Und...ob eine Etappe für jemanden zu lang ist oder nicht, kommt auch nicht nur auf das Alter an. Oft sind ältere Pilger viel fitter als junge.
Und ja, es ist besser, den Camino einfach auf sich zukommen zu lassen....keine Frage. Auch eine Isomatte kann man unterwegs kaufen wenn man sie vermisst und vorher unsicher war, ob man sie braucht oder nicht.
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OmNamahOm
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Re: Erfahrungen mit Isomatte (ohne Zelt/Shelter)

Beitrag von OmNamahOm »

Gertrud hat geschrieben: 19. Apr 2024, 22:33 Wie wäre es, wenn Du den Weg einfach auf Dich zukommen lässt ohne Dir so viele Fragen zu stellen?
Ich hatte keine Ahnung, nur meinen Pilgerführer und Gronze, aber es hat gereicht. Du triffst unterwegs andere Pilger, änderst Deine Vorhaben usw.
Sei offen. Alles Gute
Liebe Gertrud, danke für deine inspirierenden Worte. Da möchte ich dir beipflichten und es ist eine gute Erinnerung an die "Magie" des Pilgerns, die ich durchaus zu schätzen weiß.

Im Vorfeld mache ich mir (gerne) Gedanken -- die Vorbereitung ist Teil meiner Vorfreude. ;-) Man liest, Themen kommen hoch, Pläne werden gemacht.
'Life Is what happens when you're busy making other plans' (Das Leben ist das, was passiert, während du damit beschäftigt bist, andere Pläne zu machen). Dessen bin ich mir durchaus bewusst.

Trotzdem würde ich hier gerne über Erfahrungen lesen, in denen Isomatten auf dem/den Camino/s zum Einsatz gekommen sind. Vielleicht ist ja auch die ein oder andere herzerwärmende Anekdote dabei. ;-)

Wie man hört und liest, gibt es gute Gründe, eine Isomatte mit sich zu tragen, und gute Gründe, darauf zu verzichten. Ich selbst werde dann kurz vor Beginn meines Caminos entscheiden, ob eine Isomatte (oder etwas Ähnliches) in meinen Rucksack kommt oder nicht.
"Don't pack your fears!" ist immer ein guter Ratschlag.

Alles Gute
& Liebe Grüße, Dirk
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OmNamahOm
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Re: Erfahrungen mit Isomatte (ohne Zelt/Shelter)

Beitrag von OmNamahOm »

OmNamahOm hat geschrieben: 20. Apr 2024, 06:34 Trotzdem würde ich hier gerne über Erfahrungen lesen, in denen Isomatten auf dem/den Camino/s zum Einsatz gekommen sind. Vielleicht ist ja auch die ein oder andere herzerwärmende Anekdote dabei. ;-)
Naja, und wenn ich es schon anspreche, dann kann ich ja auch meine Erfahrung(en) teilen:
Perspektive 1: Auf meinem CF 2013 von SJPdP nach Fisterra habe ich meine Isomatte (ein Überbleibsel meiner abenteuerlichen Anreise über Italien und Frankreich) auf dem Camino in Spanien kaum gebraucht.
Perspektive 2: Auf meinem CF 2013 kam ich in SJPdP schnell mit einem lieben Franzosen und einem Italiener in Kontakt. Gleich am 1. Wandertag nach Roncesvalles hatten wir uns in Herz geschlossen und wollten daraufhin die nächste Zeit gerne zusammen pilgern (am Ende traf man sich, wie sollte es auch anders sein, nach vielen Tagen der Gemeinsamkeit, aber auch nach Etappen mit Abstand, natürlich in SdC wieder). Am 3. Tag in Zubiri fanden wir noch ein Doppelzimmer in einer privaten Pension. Wir durften zu viert, zusammen mit einem jungen Spanier, den wir kennengelernt hatten, dort übernachten. Meine Isomatte kam zum Einsatz - na immerhin - und wir konnten ein Stück weit sorglose Zeit miteinander verbringen, und diese Übernachtung schweißte uns im positiven Sinne auch irgendwie zusammen.
Viele Tage später kamen der Italiener, seine liebgewonnene französische Bekanntschaft, ich und eine rumänische Pilgerin, die sich uns seit einigen Tagen angeschlossen hatte, nach O Cebreiro. Die Municipal war voll, anscheinend keine weiteren Unterkünfte frei. Wir hatten schon gedacht, auf Pappkartons unter einem Vordach(?)/Unterstand zu nächtigen. Dann tat sich doch noch ein freies Doppelzimmer auf, in dem wir dann (zugegeben heimlich) zu viert übernachteten. Meine Isomatte hatte ich der Rumänin angeboten und diese hat ihr dann in der Nacht ganz sicher geholfen, Schlaf zu finden. Ich schlief auf blankem Boden. Ich hab's überlebt, aber es war alles andere als bequem. ;-) Dennoch eine schöne Geste, eine schöne Zeit und eine verbindende Erfahrung und Erinnerung.

Hatte ich meine Isomatte jetzt umsonst mitgeschleppt, weil sich für die beiden Einsätze auch andere Lösungen hätten finden können? Ich denke: nein. Die Matte war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Dafür hat es sich "gelohnt".

Edit: Im Folgejahr hatte ich auf dem CdN und dem CPrimitivo keine Isomatte dabei. Ich habe sie auch nicht vermisst, wobei ich häufig schon früh an den Albergues war. Bei voller Belegung mussten dann "die anderen" weiterziehen oder sich anderweitig behelfen. Karma. :-(

Ich persönlich denke, dass alles seinen Sinn und Zweck hat (ggf. auch, dass etwas zur Einsicht führen mag, dass man (auch im übertragenen Sinne) etwas mit sich trägt, was man lieber abgeben oder loslassen sollte). Doch: Was ein:e Pilger:in vielleicht zu wenig hat, wird teils dadurch ausgeglichen, dass ein anderer, der etwas hat, es (weiter)geben kann bzw. will. Vieles, was Pilger mitschleppen, ist Ballast. Manches davon mag dennoch nützlich sein, wenn es gebraucht wird. Wer weiß das schon? Camino bedeutet für mich auch, mich auf das Ungewisse einzulassen -- mit Vertrauen, dass der Weg (das Leben) mich unterstützt. Es gibt den Spruch "Trust in God, but tie your Camel (Vertraue Gott, aber binde dein Kamel trotzdem an)". Das ist nur ein teilweises Vertrauen; rational gestützt und "unter Vorbehalt". Zum Glück bietet uns das Leben (der Weg) viele Lektionen an -- für jede:n andere, die aber schließlich auch auf eine gemeinsame Schlussfolgerung hinführen können: Liebe dich selbst und liebe deinen Nächsten als Dein Selbst. ;-)
Unbestritten sind jene große Vorbilder, die wirklich nur das "Nötig(st)e" mit sich führen und leicht und unbeschwert dem Flow des Caminos ergeben sind. Finde ich toll! :-) In jedem Fall aber gilt: Hike your own hike.

Danke, dass ich hier meine Gedanken mitteilen durfte. So "wärme" ich mich schonmal für meinen Jakobsweg im Mai auf. :lol:
Liebe Grüße & Buen Camino
Dirk
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Simsim
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Re: Erfahrungen mit Isomatte (ohne Zelt/Shelter)

Beitrag von Simsim »

Schöne Gedanken und Erfahrungen!
Ich bewundere übrigens auch die Pilger, die wirklich loslassen..., wie z.b. eine junge Französin, die ich letztes Jahr kennenlernen durfte. Sie lief von zuhause (Elsass) mit einem großen Rucksack, Zelt, Kocher etc. los. Im Laufe der Zeit warf sie immer mehr Balast ab, bis sie sogar ohne Rucksack lief. Am Cruz de Ferro hatte sie nur noch eine kleine Umhängetasche dabei und war fröhlich und glücklich :D.
MarPi
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Re: Erfahrungen mit Isomatte (ohne Zelt/Shelter)

Beitrag von MarPi »

Hi Dirk,

ich werde in 2 Wochen, wenn ich mit Selbsbauwagen, Zelt, Luma, Medikamenten- und Klamottentasche ect. durch Frankreich laufe trotzdem auch noch eine leichte Schaumstoffmatte auf dem Rucksack haben. Zwar net wegen ner eventuellen unerwarteten unplanmäßigen Übernachtung auf kühlem Boden, aber so ein Ding ist ja auch sehr praktisch wenn man unterwegs mal eine längere Pause machen und sich auf ner Wiese, Bank ect. dann auch mal horizontal lang ausstrecken will ;)

MfG Frank
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