Alternative Herbergen, heißes Wasser und weitere Fragen

Der "erste" Jakobsweg von Oviedo in Richtung Santiago
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Hanna
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Alternative Herbergen, heißes Wasser und weitere Fragen

Beitrag von Hanna »

Liebe Mitpilger,…

vor 22 Jahren bin ich den Camino Frances gelaufen (unvergesslich), als er noch nicht bekannt und überlaufen war, daher nun ab Anfang Juni der Primitivo (vor den Sommerferien der Spanier, starte azyklisch ab Donnerstag 6.6. in Oviedo) wegen der nachgesagten Ursprünglichkeit. Bin schon ganz aufgeregt ;).

Ich habe mal quergelesen und mich irritieren zugegeben die Betten/Reservierungs-Empfehlungen. Geht man den Camino nicht eben in den Spirit nach seinem Tempo, Tagesform, Wetter und täglichen Gegebenheiten und Begegnungen ungeplant?

Aber klar habe ich auch Gedanken todmüde kein Bett zu bekommen :roll: , vielleicht ist eine Reservierung am Tag zuvor oder gleichen Tag in Ordnung? Bzw. anfangs die Hospitaleros fragen, ob es voll oder leer ist? In ein teureres Hostel könnte ich ausweichen. Vertrauen ist sicher eine meiner wichtigsten Übung auf dem Weg… ;)


Ich hätte folgende weiteren Fragen an Euch:

  • 1. Heißes Wasser: 
Wie hoch meint Ihr ist circa der Prozentsatz im Durchschnitt heißes Trinkwasser in den Herbergen zu bekommen? Wasserkocher, Microwelle, etc.

    2. Alternative Herbergen und Tipps: 
Einer im Forum fragte nach "Alternativen oder auch klösterliche Herbergen auf dem Primitivo https://daspilgerforum.de/viewtopic.php?t=2866. Die Antwort von Fermate ist offline. Habt Ihr noch Tipps?

(Ausser: Die Herberge in San Juan de Villapanada ist wegen der Aussicht und der Ruhe sowie ihres sehr engagierten Hospitaleros Domingo ebenfalls ein Muss. Davids Herberge in Bodenaya)

Lieben Dank,
Hanna
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Simsim
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Re: Alternative Herbergen, heißes Wasser und weitere Fragen

Beitrag von Simsim »

Heißes Wasser bekommst Du wohl in jeder Herberge.
David ist nicht mehr in Bodenaya, aber die Herberge wird im gleichen Geist weitergeführt, soviel ich weiß.
Bei Gronze findest Du weitere "alternative" Herbergen.
Ich fand den Camino Primitivo übrigens wenig "ursprünglich", was auch immer man darunter verstehen mag. Ich meine damit, dass man nicht durch die Wildnis läuft und sogar sehr oft zumindest in Hörweite einer Straße ist. Die Landschaften sind schön, aber für mein Gefühl lange nicht so spektakulär wie auf manchen Wegen in Frankreich.
Besonders angenehm auf dem Primitivo fand ich viele Herbergen und die kleine Pilgergemeinschaft. Ich war aber auch schon Ende März unterwegs, da war es schön ruhig 😉.
Fermate
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Re: Alternative Herbergen, heißes Wasser und weitere Fragen

Beitrag von Fermate »

Liebe Alle,

wenn mir jemand verrät, wie es geht, hänge ich die Datei mit den schönen Donativo-Herbergen noch mal für das Plenum an. Oder vielleicht darf es nur ein/e ModeratorIn und möchte es übernehmen.

Viele Grüße
Fermate
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Frau Holle
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Re: Alternative Herbergen, heißes Wasser und weitere Fragen

Beitrag von Frau Holle »

Fermate hat geschrieben: 8. Mai 2024, 22:45 Liebe Alle,

wenn mir jemand verrät, wie es geht, hänge ich die Datei mit den schönen Donativo-Herbergen noch mal für das Plenum an. Oder vielleicht darf es nur ein/e ModeratorIn und möchte es übernehmen.

Viele Grüße
Fermate
Dateien hochladen geht hier nicht.
Das ginge nur extern und dann über den Link
u l t r e i a
Krauti73
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Re: Alternative Herbergen, heißes Wasser und weitere Fragen

Beitrag von Krauti73 »

Simsim hat geschrieben: 8. Mai 2024, 18:20 Ich fand den Camino Primitivo übrigens wenig "ursprünglich", was auch immer man darunter verstehen mag. Ich meine damit, dass man nicht durch die Wildnis läuft und sogar sehr oft zumindest in Hörweite einer Straße ist. Die Landschaften sind schön, aber für mein Gefühl lange nicht so spektakulär wie auf manchen Wegen in Frankreich.
Hallo Simsim
Oha, dass wirft mich in meiner Plaung nun etwas um.
Ich möchte eben wegen der Ruhe und "Ursprünglichkeit" den Weg laufen. Bei der Planung in Komoot ist mir schon aufgefallen das oft Routen an den Straßen lang führen. Gäbe es eine Alternative die in so einem Zeitraum gelaufen werden kann?
Laut dem Pilgerführer "nur" der Camino Portugal.

Hanna hat geschrieben: 8. Mai 2024, 17:58 Ich habe mal quergelesen und mich irritieren zugegeben die Betten/Reservierungs-Empfehlungen. Geht man den Camino nicht eben in den Spirit nach seinem Tempo, Tagesform, Wetter und täglichen Gegebenheiten und Begegnungen ungeplant?

Aber klar habe ich auch Gedanken todmüde kein Bett zu bekommen :roll: , vielleicht ist eine Reservierung am Tag zuvor oder gleichen Tag in Ordnung? Bzw. anfangs die Hospitaleros fragen, ob es voll oder leer ist? In ein teureres Hostel könnte ich ausweichen. Vertrauen ist sicher eine meiner wichtigsten Übung auf dem Weg… ;)
Hallo Hanna
Diese Überlegungen habe ich auch gerade.
Auf der einen Seite möchte ich sicher eine Unterkunft, aber auch flexibel bleiben. Habe zu der im Forum erwähnten Gronze App auch die Camino Love App. Aber auch bei mir ist das mit dem "Gottvertrauen" so ne Sache. :?
Wie regelst Du den Rückflug? Buchst Du den im Vorfeld und gibst Dir damit ein "Zeitfenster vor? Oder buchst Du diesen dann auf oder nach dem Weg?
Wie lange planst Du überhaupt zu laufen? Habe für mich mal 15-16 Tage angesetzt und suche auf der Basis nach Rückflügen und/oder Möglichkeiten die Zeit rum zu bringen falls ich doch schneller wäre.

LG Heiko
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Camineiro
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Re: Alternative Herbergen, heißes Wasser und weitere Fragen

Beitrag von Camineiro »

Heiko,

wenn ich schneller bin als gedacht, dann hänge ich die Tage entweder in Santiago ab (da gibt es immer was zu entdecken 😉),
oder ich nehme den Bus nach Finisterre bzw. laufe dorthin.
Und wenn immer noch Tage übrig sind geht’s weiter nach Muxia.

Vorzeitig nach Hause fahren musst Du deshalb nicht.

Mein Rückflugticket buche ich in aller Regel von unterwegs ca. 5-6 Tage vor Ankunft in Santiago, wenn absehbar ist, wann ich dort ankomme.

Was die Eindrücke vom Primitivo angeht, sind das doch immer subjektive Eindrücke.
Davon würde ich mich nicht entmutigen bzw. von meinem Plan abbringen lassen.
Ich kenne zB eine Pilgerin, die vom Primitivo in den höchsten Tönen schwärmt und ihn jederzeit wieder laufen würde.

Wenn Du den Weg gehst, kann es sein, dass Du überschwänglich und begeistert bist.
Oder auch das Gegenteil.
Das lässt sich eben erst sagen, wenn man den Primitivo selbst gepilgert ist.
Alles andere sind die Eindrücke von jmd anders.

Ultreia
Uwe
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Simsim
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Re: Alternative Herbergen, heißes Wasser und weitere Fragen

Beitrag von Simsim »

Ja, Camineiro hat recht, lass Dich nicht zu sehr beeinflussen.
Ich nahm halt Bezug auf den Begriff "Ursprünglichkeit", weil ich in diesem Punkt enttäuscht war. Aber trotzdem ist es ein sehr schöner Weg. Anders als gedacht eben. Und es ist ja immer anders als gedacht.
Hanna
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Re: Alternative Herbergen, heißes Wasser und weitere Fragen

Beitrag von Hanna »

Danke an alle für die Anregungen und Infos.

Ich denke auch, dass die Eindrücke immer subjektiv sind und auch von persönlichen Erwartungen und Vorlieben abhängen.

Ich habe das Wort "ursprünglich" öfter gelesen in der Vorbereitung. Das ist auch die Übersetzung von „Primitivo". Das sprach mich an, da ich keinesfalls in Menschenmengen gehen will, aber dennoch die Gemeinschaft der Pilger und das stille pilgern in der Natur schätze.

Jetzt bin ich vorgewarnt, dass ich nicht die tiefste Wildnis erwarten darf ;) . Danke!
Und klar ist, dass auch der Primitivo anders ist als der Frances vor 22 Jahren.

Danke auch an Fermate für die private Post.

*** Heiko, ich werde den Rückflug erst buchen, wenn ich weiß wann und von wo.
Generell habe ich ca. bis 2,5 Wochen, könnte aber problemlos deutlich verlängern, falls gewünscht und ich weiter und länger gehen möchte.

Wann geht es bei dir los?

Liebe Grüße
Hanna
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Frau Holle
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Re: Alternative Herbergen, heißes Wasser und weitere Fragen

Beitrag von Frau Holle »

Hanna hat geschrieben: 9. Mai 2024, 22:12 Das ist auch die Übersetzung von „Primitivo". Das sprach mich an, da ich keinesfalls in Menschenmengen gehen will, aber dennoch die Gemeinschaft der Pilger und das stille pilgern in der Natur schätze.
Menschenmengen gibt es auf dem Primitivo zeitweise auch und die letzten Tage ohnehin, wenn du auf den Frances kommst
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Pater Norbert
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Re: Alternative Herbergen, heißes Wasser und weitere Fragen

Beitrag von Pater Norbert »

Primitivo - der Bischof und der König gehen zusammen.

Nur die zwei? Durch die Pampa?
Oder mit Begleitung und auf den schon bekannten Handelswegen? Und einer Equipe, die alles vorbereitete?

Camino ist Straßenlastig. Frühere Pilger nutzten die Handelswege. Sie wollten die Infrastruktur. Heute ist es Teer.
Wer pilgert, wird von einem Virus infiziert, das nicht vergeht.
Gemerkt im März 2022. Avatar stammt aus Juni 2023.
Joker
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Re: Alternative Herbergen, heißes Wasser und weitere Fragen

Beitrag von Joker »

Ich bin den Primitivo 2019 gelaufen und fand ihn toll.
Für mich bedeutet "ursprünglich", dass der Weg wenig frequentiert ist und die Pilgerindustrie noch nicht so ausgeprägt ist. All das fand ich 2019..zumindest bis Lugo, dann wurde voll und ab Melide noch voller und ab Arzua.....naja...
Aber bis Lugo sah ich am Tag vielleicht 20 Pilger und hatte meine Ruhe; ich lief im September. Es fehlten völlig die Partypilger und Pilgerfüchse*.
Die Herbergen hatten alle den normalen Standard mit Duschen, warmen Wasser usw. Die Angaben im Reiseführer zu Kochmöglichkeiten und Waschmaschinen stimmten damals auch.

Durch die Etappenlänge und die Steigungen war der Weg deutlich anstrengend.

Wie es nun im Jahre 2024 aussieht weiß ich nicht und würde mich über einen Erfahrungsbericht freuen. Aber ich befürchte, dass auch andere erkannt haben, dass man mit den Pilgern Geld verdienen kann und wollen von den steigenden Pilgerzahlen profitieren.

*Pilgerfüchse: den Begriff las ich mal als Beschreibung einer unangenehmen Art von Pilgern, die sich durchschnorren, für die Spende=umsonst bedeutet; die meinen, dass sie als Pilger was Besonderes sind (im negativen Sinne) und die sich rühmen, ohne Geld/mit wenig Geld die Pilgerfahrt zu bestreiten....
„Nicht alle, die wandern, sind verloren …“

Gandalf
Hanna
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Re: Alternative Herbergen, heißes Wasser und weitere Fragen

Beitrag von Hanna »

Frau Holle hat geschrieben: 9. Mai 2024, 23:03
Menschenmengen gibt es auf dem Primitivo zeitweise auch und die letzten Tage ohnehin, wenn du auf den Frances kommst
[/quote]

Das ist klar, dass der Frances voll ist. Man kann ja ab Lugo über Friol und dann weiter improvisieren... :)
Krauti73
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Re: Alternative Herbergen, heißes Wasser und weitere Fragen

Beitrag von Krauti73 »

Hanna hat geschrieben: 9. Mai 2024, 22:12 *** Heiko, ich werde den Rückflug erst buchen, wenn ich weiß wann und von wo.
Generell habe ich ca. bis 2,5 Wochen, könnte aber problemlos deutlich verlängern, falls gewünscht und ich weiter und länger gehen möchte.

Wann geht es bei dir los?
Hallo Hanna

Ich plane am 29.06. ab Zürich zu starten. Vom 29. auf 30. einmal in Oviedo übernachten und Sonntag den 30.06. dann los. Geplant habe ich nun 15 Tage. Die Flüge ab Santiago nach Zürich sind echt günstig, um die 30 CHF. Allerdings nur wenn ich diese jetzt schon buche. Da entscheide ich mich die Tage wie ich diese gehe.

Bezüglich Frequentierung und Zivilisationslärm etc. :D habe ich mal durch meine Apps geschaut. Auf Komoot schlägt es mir auch immer wieder ruhigere alternativen , bzw. Nebenwege vor von Vorpilgern. So kann ich individuell "abbiegen" wenn's mir mal zu viel werden sollte.

Wünsche Dir eine gute Reise
LG Heiko
Hanna
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Registriert: 15. Apr 2024, 19:57

Re: Alternative Herbergen, heißes Wasser und weitere Fragen

Beitrag von Hanna »

Krauti73 hat geschrieben: 11. Mai 2024, 09:53 Hallo Hanna

Bezüglich Frequentierung und Zivilisationslärm etc. :D habe ich mal durch meine Apps geschaut. Auf Komoot schlägt es mir auch immer wieder ruhigere alternativen , bzw. Nebenwege vor von Vorpilgern. So kann ich individuell "abbiegen" wenn's mir mal zu viel werden sollte.

Wünsche Dir eine gute Reise
LG Heiko
Hey super Idee, da werde ich dann auch mal dort schauen.
Danke!
Timewalk
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Re: Alternative Herbergen, heißes Wasser und weitere Fragen

Beitrag von Timewalk »

Guten Morgen liebe Mitmenschen.

@Hanna.
Man muss tun was man tun muss.
Ich kann dir den Primitivo nur wärmstens ans Herz legen.
Es ist zwar der einzige camino den ich gegangen bin und es war überwältigend.
Die Natur, die Einsamkeit und die damit verbundene Nähe zu Gott.
Ich bin einfach losgelaufen ohne irgendeine Reservierung oder Buchung.
Loslassen, laufen lassen und auf Gott vertrauen. Dann läuft es auch.
Es war eine großartige Erfahrung.
LG Daniel
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