Herbergspreise

Von St. Jean Pied de Port auf dem navarrischen oder vom Somportpass auf dem aragonischen Weg nach Santiago
karsten112
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Re: Herbergspreise

Beitrag von karsten112 »

Hallo,

Ich glaube das Preisgefüge ist schnell erklärt.
Ein Großteil der Pilger kommt heutzutage aus Übersee wie z.B. den USA, Australien oder Asien.
Für Australier sind 20€ /Nacht Drittweltpreise und für diese Personengruppen kommen auch noch Flug und Gepäcktransport von 6 €Tag dazu.
Die Leute die ihren Rucksack selbst getragen haben konnte man bei uns an einer Hand abzählen.
Und wenn ein Herbergenbetreiber jeden Tag erzählt bekommt wie günstig das alles hier ist erhöht er natürlich die Preise, denn er sieht die Leute ja in der Regel nie wieder.
Wir sind nachher auch lieber in Pensionen abgestiegen, hat ja für 2 Personen gerechnet dann nur 4-6€ mehr gekostet und man hatte seine Ruhe und z.T. auch sowas wie ein Frühstück.
Man muss sich davon frei machen das alles so bleibt wie es mal war...
Alles ändert sich, der Camino (Frances) ist jetzt halt im Moment Hipp, besonders in Asien.
Der wird ein Stück gelaufen und dann geht's noch weiter nach Barcelona und Venedig...

Vg
Karsten
karsten112
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Re: Herbergspreise

Beitrag von karsten112 »

Hallo,
noch als Nachtrag:
In Las Herrerias haben wir in der Casa Lixa übernachtet.
Das DZ hat 55€ gekostet, ein Bett im Schlafsaal 15€.
Es standen 7 Stockbetten im Raum, macht 210€.
Schneller kann man sein Geld nicht verdienen, besonders wenn man überlegt das vielleicht sogar von den 14 Leuten noch die Hälfte Abends im Lokal isst.
Morgens einmal durchwischen und die Papierüberzüge in den Müll werfen, das ist die Ganze Arbeit.
Da kommt kein anderes Hotel dran.
Daher haben wir uns auch gefragt warum sie überhaupt DZs hatten, denn in den Raum hätten locker 4 Stockbetten gepasst. ( 55€ zu 120€)...

vg
Karsten
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Simsim
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Re: Herbergspreise

Beitrag von Simsim »

:D da kommen manche großen Herbergen aber locker mit!
Z.b. Burgos, und auch die Benediktinerinnen in Leon, wo mindestens 50 Leute zu 10 Euro in einem Raum schlafen.
Oder auch die großen galicischen öffentlichen Herbergen wie in Cebreiro oder Portomarin mit riesigen Schlafsälen zu 10 Euro die Matratze.
Ganz zu schweigen von Roncesvalles.....14 Euro pro Schlafplatz im Schlafsaal für wieviele Leute? 100? Ich war da noch nie drin. Nur in der alten Herberge, da waren es mehr als hundert in einem Raum (damals 5 oder 6 Euro).

P.s. Die Putzfrau bei den Benediktinerinnen erledigt ihre Arbeit bei voller Herberge in zwei Stunden. Alles weitere wird von unbezahlten Hospitaleros erledigt.
Neuerdings ist dort die Herberge im Winter geschlossen, wenn es weniger voll ist auf dem Camino. Also ein Minusgeschäft ist das wohl kaum
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Pooh_der_baer
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Re: Herbergspreise

Beitrag von Pooh_der_baer »

Hallo,

jetzt haben die privaten Herbergendie Möglichkeit aus der Kostenfalle herauszukommen.
Wenn ich mich an die Verkaufpreise von Herbergen erinnere, die hier, teils vor Jahren, gezeigt wurden, war es sehr schwer,
überhaupt einen Verdienst/Gewinn zu erwirtschafen.

Die Kirchen und Gemeinden in Spanien haben wohl ähnlich klamme Kassen wie hier in D. Also müssen die Herbergen die Kosten
erwirtschaften.
m Gebiet um Frankfurt wurden in den letzten Jahren mehrere Bildungs-/Seminarhäuser geschlossen. Die Kirchen verlangen
in der Zwischenzeit gehörig Miete für die Räume. Die Gemeinden müssen die Unterhaltskosten selbst tragen.

Donativo: hier war es auch schon vor Jahren üblich, dass Donativo = unsonst angesehen wurde. Habe dies 2010 selbst in Logrono erlebt.
Ging fast als letzter und das Geldkörbchen war leer. Najara führte schon 2010 ein Zwangsdonativo ein.

Ein dt. Hospitalero erzählte mir schon vor Jahren, dass er in der Donativokasse nicht mal den Betrag für Strom und Heizgas erhalten hatte.
Von dem angebotenen Essen ganz zu schweigen. So werden aus Donativos Herbergen gegen Bezahlung auch wenn kirchlich bzw. kommunal organisiert.
Wer sich nicht erinnert, den bestraft die Zukunft.
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Simsim
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Re: Herbergspreise

Beitrag von Simsim »

Ok, was die Donativos auf dem CF angeht, habe ich, wie weiter oben geschrieben, andere Infos aus erster Hand.

Najera war bei Übernahme durch den amerikanischen Verein (2020 oder 21?) zuerst wieder Donativo, wie auch die unglaubliche Herberge in Canfranc Pueblo (gleiche Betreiber), aber dort wurde in der Tat zu wenig gespendet.
Ansonsten ist auf dem Frances die Situation der Donativos offensichtlich gar nicht so schlecht. Logroño....Elsa und Roberto, die Dauerhospitaleros, sind gute Freunde. Sie sagen, dass in der Summe mehr gespendet wird als früher.
Manche Pilger lassen grosse Scheine da. Viele nichts, oder lächerliche Spenden. Und etwa die Hälfte spendet korrekt.
Es ist ausreichend um weiter zu machen. Wie gesagt, auf dem Frances ist meines Wissens keine Donativo Herberge verschwunden (außer Najera und die zweite in Grañon), sondern es sind zwei neue dazugekommen.

Und woher weißt Du, dass private Herbergen am Frances es durchgehend schwer hatten? Das ist meines Wissens nicht richtig. Nur manche, die strategisch sehr ungünstig lagen, wie z.b. Christine in Villares de Orbigo hatten es schwer.
Viele aber auch gar nicht.
Schwieriger wurde es wohl für manche, als immer mehr Herbergen öffneten. Zuviele an manchen Orten. Aber denen geht es jetzt mit höheren Preisen auch nicht besser.
Berta71
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Re: Herbergspreise

Beitrag von Berta71 »

EdwardS hat geschrieben: 25. Aug 2024, 13:54

........Also buchte ich drei Nächte für 58,- Euro pro Nacht inkl. Frühstück.
Drei Wochen später musste ich wieder für drei Nächte dorthin. Ich rief in dem Hotel an und wollte buchen. Da erfuhr ich, dass der Preis 640,- Euro pro Nacht ohne Frühstück beträgt. Ich habe mich nicht vertippt, es waren sechshundertvierzig.
Übernachtet habe ich letztendlich 30 km entfernt für 250,- Euro pro Nacht.

Ich denke, wenn die Betreiber der Herbergen gesehen haben, dass es funktioniert, werden die Preise in den stark frequentierten Zeiten um einiges höher sein.....
Ich weiche mal ein bisschen vom Thema ab....
Düsseldorf ist Messestadt, das passiert in allen großen Messestädten, oder z. B. Besonders in München wenn Oktober fest ist...... Meine Tochter ist zeitweilig in München, während des Oktoberfest haben sich die Preise teilweise verzehnfacht und jede Besenkammer oder Badewanne wird teuer vermietet... Fürchterlich, aber wie schon geschrieben Angebot und Nachfrage....
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caminoxyz
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Re: Herbergspreise

Beitrag von caminoxyz »

EdwardS hat geschrieben: 25. Aug 2024, 14:53
Simsim hat geschrieben: 25. Aug 2024, 14:43
EdwardS hat geschrieben: 25. Aug 2024, 14:35
Ja, da war irgendeine Messe. Trotzdem ist es Wucher.
.....und müsste verboten sein....
Wucher ist verboten. Nur hat die Hotelbranche wohl zu starke Lobby.
Nee, nur wenn du eine Notlage ausnützt. Deswegen würden während des ersten Lockdowns auf Kleinanzeigen überhöhte Maskenpreise geahndet, Klopapier dagegen nicht. Da Klopapier nicht lebensnotwendig ist.
caminoxyz
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Re: Herbergspreise

Beitrag von caminoxyz »

Raimund Joos hat geschrieben: 25. Aug 2024, 14:21 Die Preissteigerungen haben m.E. verschiedene Ursachen.

Zum Einen die ganz normale Inflation, die allerdings zur Zeit wieder nicht mehr als 1 € pro Jahr und Übernachtung ausmachen sollte.

Zum zweiten die Praxis immer mehr über die Buchungsportale zu buchen was so ca 2 € ausmacht. Da lohnte es sich gelegentlich, nicht oder nur direkt telefonisch zu reservieren und auch etwas zu insitieren dass man da einen anderen Preis haben möchte.

Oft ist es auch von der Region (zb Bakenland, Küstennähe oder Metropolen) abhängig wo die Imobilienpreise meist höher sind und wo die Pilger da bei dem Run um die Betten mit Touristen in Konkurenz stehen.

Der größte Preistreiber ist aber m.E. die Tatsache dass man an bestimmten Orten einfach die Möglickeit hat besser abzuzocken als an anderen und es immer mehr Pilger aus reichen Ländern (wie zb. Deuschland) gibt die bereit und in der Lage sind die Preise zu bezahlen da die das normale örtliche Preisniveau nicht kennen und die Preise an ihrem Einkommen und den heimatlichen Preisen messen und es denen in deren Urlaugbslaune im Grunde wurscht ist ob die nun 5 € mehr zahlen.
So bleiben dann eben Pilger aus ärmeren Schichten und Ländern auf der Strecke und der Jakobweg wird zum hippen "must have-Tripp" für jeden der sich durch die entsprechende Zahlungskräftigkeit dadruch qualifiziert.

BC

Raimund
Ich frag mich ob die Höchstpreise für öffentlich geförderte Herbergen angehoben wurden. Das würde die Preissteigerung erklären. Die Casa Paderborn dürfte z.B. keinen höheren Preis verlangen, wie ich dem Protokoll der MV der Freunde der Jakobuspilger Paderborn vor zwei/drei Jahren entnommen hatte.
caminoxyz
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Re: Herbergspreise

Beitrag von caminoxyz »

Berta71 hat geschrieben: 5. Sep 2024, 04:16
EdwardS hat geschrieben: 25. Aug 2024, 13:54

........Also buchte ich drei Nächte für 58,- Euro pro Nacht inkl. Frühstück.
Drei Wochen später musste ich wieder für drei Nächte dorthin. Ich rief in dem Hotel an und wollte buchen. Da erfuhr ich, dass der Preis 640,- Euro pro Nacht ohne Frühstück beträgt. Ich habe mich nicht vertippt, es waren sechshundertvierzig.
Übernachtet habe ich letztendlich 30 km entfernt für 250,- Euro pro Nacht.

Ich denke, wenn die Betreiber der Herbergen gesehen haben, dass es funktioniert, werden die Preise in den stark frequentierten Zeiten um einiges höher sein.....
Ich weiche mal ein bisschen vom Thema ab....
Düsseldorf ist Messestadt, das passiert in allen großen Messestädten, oder z. B. Besonders in München wenn Oktober fest ist...... Meine Tochter ist zeitweilig in München, während des Oktoberfest haben sich die Preise teilweise verzehnfacht und jede Besenkammer oder Badewanne wird teuer vermietet... Fürchterlich, aber wie schon geschrieben Angebot und Nachfrage....
250 Euro in Wuppertal, Solingen, Krefeld oder Duisburg find ich schon heftig.
Peregrino Klaus
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Re: Herbergspreise

Beitrag von Peregrino Klaus »

Ich habe mal eine Frage an Pilger die viel in Deutschland unterwegs sind. Bisher bin ich nur in Frankreich oder Spanien gepilgert. Ich bin deswegen noch nicht in Deutschland unterwegs gewesen, weil ich nicht gerne in Pensionen und Hotels übernachten möchte. Ich verbringe einfach gerne die Abende mit anderen Pilgern um mich auszutauschen, gemeinsam zu kochen, zu essen etc. Aber auch das Thema mit den Preisen ist für mich wichtig. Kann jemand etwas über die Preisunterschiede zu den Gites und Herbergen in Frankreich und den Herbergen in Spanien im Vergleich zu Deutschland sagen.
Buen Camino Klaus
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Anhalter
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Re: Herbergspreise

Beitrag von Anhalter »

caminoxyz hat geschrieben: 15. Sep 2024, 08:47
Berta71 hat geschrieben: 5. Sep 2024, 04:16
EdwardS hat geschrieben: 25. Aug 2024, 13:54

........Also buchte ich drei Nächte für 58,- Euro pro Nacht inkl. Frühstück.
Drei Wochen später musste ich wieder für drei Nächte dorthin. Ich rief in dem Hotel an und wollte buchen. Da erfuhr ich, dass der Preis 640,- Euro pro Nacht ohne Frühstück beträgt. Ich habe mich nicht vertippt, es waren sechshundertvierzig.
Übernachtet habe ich letztendlich 30 km entfernt für 250,- Euro pro Nacht.

Ich denke, wenn die Betreiber der Herbergen gesehen haben, dass es funktioniert, werden die Preise in den stark frequentierten Zeiten um einiges höher sein.....
Ich weiche mal ein bisschen vom Thema ab....
Düsseldorf ist Messestadt, das passiert in allen großen Messestädten, oder z. B. Besonders in München wenn Oktober fest ist...... Meine Tochter ist zeitweilig in München, während des Oktoberfest haben sich die Preise teilweise verzehnfacht und jede Besenkammer oder Badewanne wird teuer vermietet... Fürchterlich, aber wie schon geschrieben Angebot und Nachfrage....
250 Euro in Wuppertal, Solingen, Krefeld oder Duisburg find ich schon heftig.
Ich war letzte Woche auf dem Caravan Salon, was jetzt glaub ich keine kleine Messe ist, und habe in einem echt ordentlichen Hotel 5km von der Messe für 61€ inkl Frühstück geschlafen...
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