Ich möchte euch gerne von den vier Tagen in der Pfalz berichten:
Am vergangenen Donnerstag begann die Pilgerreise in Neustadt an der Weinstraße.
Vorab war ich noch in Speyer, ich wollte gerne den Dom besuchen und die berühmte Pilgerstatue in der Maximilianstraße sehen.
Die Fahrt dauerte etwas länger als geplant, da der Verkehr etwas stockend war. Aber ich war im wunderschönen Kaiser-Dom und habe dort auch einen Pilgerstempel erhalten.
In der Touristeninformation bekam ich einen Stadtplan und fand dann auch das Büro von "Der Pilger" in der schönen Altstadt, wo ich freundliche Gespräche führte und mit Infomaterial und kleinen Geschenken beglückt wurde.
Dann fuhr ich weiter nach Neustadt zum Kloster, checkte ein und bezog mein schönes Zimmer unter dem Schrägdach.Toiletten und Dusche befinden sich auf dem Flur, was aber völlig okay war.
Man bekommt dort auch einen schönen Pilgerstempel.
Um 16 Uhr fand dann das erste Treffen mit der Gruppe statt: 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sowie die beiden Achtsamkeitslehrer und Reiseleiter Daniel Beerstecher und Marco Fraleoni (beide betreiben eine website, falls jemand nachlesen möchte).
Die Begrüßung war sehr nett und ich spürte bereits eine große Sympathie innerhalb der Gruppe. Wir erhielten ergänzende Hinweise zu der Reise, erkundeten die Umgebung des Klosters und beschäftigten uns erstmals mit dem Thema "Achtsamkeit".
Es folgte das gemeinsame Abendessen, anschließend trafen wir uns in der wunderschönen Krypta des Klosters, stellten uns genauer vor und ließen den Tag mit einer Meditation ausklingen.
Freitag:
Meditation um 7 Uhr, anschließend gemeinsames Frühstück, dann starteten wir auf dem Jakobsweg Richtung Lambrecht zur Pfalzakademie.
Mit verschiedenen Übungen schulten wir unsere Sinneswahrnehmungen, beschäftigten uns mit der Tier- und Pflanzenwelt, pausierten, aßen unseren Mittagsimbiss und erreichten am späten Nachmittag die Akademie.
Wir checkten ein und bezogen unsere Zimmer, diesmal mit einem eigenen kleinen Bad, sehr schön. Es folgten das gemeinsame Abendessen und eine Meditation im Garten der Akademie.
Samstag:
Um 7:15 Uhr Meditation, dann Stille! Schweigen war das Thema, beim Frühstück und beim Pilgern Richtung Esthal. Wir praktizierten Achsamkeitsübungen, um Stress und negative Gedanken loszulassen. Am Mittag wurde beim gemeinsamen Picknick das Schweigegebot aufgehoben. Wir sammelten essbare Wildpflanzen für einen Salat, der unser Abendessen bereicherte.
Leider ist das Kloster Esthal zur Zeit geschlossen, es gibt ein Problem mit der Warmwasserzubereitung. So fuhren wir mit dem Bus zurück nach Lambrecht. Der Tag endete mit einer Meditation.
In der ehemaligen Klosterkirche in Lambrecht bekommt man einen Pilgerstempel. Den Schlüssel zur Kirche erhält man im Blumenladen gegenüber.
Sonntag:
Um 7:15 Uhr Meditation, dann Frühstück und eine Wanderung, bei der wir wieder unter Anleitung verschiedene Achtsamkeitsübungen durchführten. Bei einer Übung stieß ich an meine Grenzen (Thema Geduld, ich werde weiter üben...).
Wir reflektierten unsere Eindrücke und Erfahrungen, anschließend ging es per Zug zurück nach Neustadt und wir traten unsere Heimreise an.
Die Wege sind gut gekennzeichnet, sowohl mit der "europäischen" gelben stilisierten Muschel auf blauem Grund, als auch mit der pfälzischen weißen Muschel und den gekreuzten Pilgerstäben auf blauem Grund.
So viel zum Ablauf der Reise.
Es waren vier wundervolle, beeindruckende Tage!
Unsere Gruppe war einfach fantastisch! Sehr schnell fassten wir untereinander Vertrauen. Es wurde sehr offen über Themen gesprochen, die uns bewegen, manchmal flossen Tränen. Wir haben uns gegenseitig vertraut, den Rücken gestärkt, jede/r konnte frei sprechen.
Es waren sehr berührende Momente dabei.
Ich glaube, dass Viele aus der Gruppe auch unsere Lehrer ins Herz geschlossen haben. Selten habe ich so wunderschöne Menschen - das Innere betreffend - kennen gelernt.
Spontan gründeten wir eine WhatsApp-Gruppe, jeder kann dort Fotos einstellen oder natürlich auch schreiben.
Freundschaften wurden geschlossen und ich freue mich, dass ich mit einigen "Mädels" weiter in Kontakt bin.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland, u.a. waren Schwestern und deren Schwägerin (Grüße in den Süden), Mutter und Tochter und zwei Brüder dabei. Einer der beiden ist Domschweizer im Kölner Dom und wir werden ihn demnächst zu zweit dort besuchen.
Zum ersten Mal habe ich meinen "richtigen" Pilger-Rucksack getragen mit Kleidung, Kulturbeutel, Mittagsimbiss für drei Tage, Wasser usw.
Einen Schlafsack brauchte ich ja nicht. Ich bin froh, dass ich alles richtig geplant und gepackt hatte.
Ich bin noch ganz beseelt von der Reise.
Viele Themen haben mich sehr berührt, ich habe mitgelitten, selber Trost empfangen und sehr viel gelernt.
Noch so Einiges gilt es zu reflektieren und umzusetzen.
Es war einfach wunderschön.
Falls jemand aus unserer Gruppe das liest: Danke!!! Ihr seid tolle Menschen!
Nachtrag: Einige aus der Gruppe sind schon gepilgert, zum Beispiel auf dem CF ab SJPdP oder dem CP. Andere hatten keine Pilgererfahrung.
Es fand ein reger Austausch statt, auch das war schön.
2. Nachtrag: Eine Formulierung habe ich verbessert und auf Wunsch die links zu unseren Achtsamkeitslehrern und Reiseleitern
Daniel Beerstecher
https://danielbeerstecher.de/
und
Marco Fraleoni
https://www.helden-im-jetzt.de/
eingefügt.