Hallo Pilger
Verfasst: 14. Jan 2022, 08:48
Hallo,
ich bin Claudia, und hatte mich zuerst bei Jakobsweg Facebook angemeldet, und einige Fragen an den Admin gehabt.
Die habe ich gestern alle ganz lieb beantwortet bekommen, und es stellte sich heraus, es war Frau Holle , die ich hier aus Eurem Forum ja schon kenne, weil ich ganz begeisterte Leserin Eures Forums bin.
Ich und mein Mann werden im Juni endlich den Camino laufen ab Saint Jean Pied de Port ( zumindest halb weil wir nur 3,5 Wochen zur VerfĂŒgung haben) , nachdem wir es 2 x verschieben mussten, 2020 wegen der Pandemie und 2021 wegen einer OP.
Der Weg ruft mich seit 2019, und lÀsst mich nicht mehr los.
Wir waren 2019 mit unserem Motorrad auf dem Weg. Und ich habe mir lange ĂŒberlegt, ob ich das hier öffentlich schreiben möchte ( zumindest nicht in Facebook),weil es blöde Kommentare geben könnte . Aber Frau Holle hat mir einen Satz geschrieben, der mich umstimmen lieĂ.
Es gibt soo viele Arten zu pilgern, da gibt es kein richtig oder falsch.
Es war nicht geplant 2019, dass ich den Camino mal pilgern möchte. Der Gedanke war gaaanz weit weg. Wir wollten einfach nur einen schönen Motorradurlaub machen (den mein Mann 2 Jahre lang akribisch geplant hatte â alle Dörfer alle Kathedralen usw.) , soweit es geht ohne die Pilger zu stören also mit Respekt, und den Jakobsweg Frances kennenlernen. Es wurden 6000 km wunderschöne Kilometer ( Hin -und RĂŒckweg inbegriffen und am Atlantik wieder heim).
Als ich wieder daheim war, hat sich mein Leben verĂ€ndert. Ich habe seitdem so ein tiefe Dankbarkeit in mir, die ich nicht erklĂ€ren kann. Wir hatten viele schöne GesprĂ€che mit Pilgern, unser Motorrad ist voll beklebt mit der Muschel und dem gelben Pfeil, von daher hatten wir ĂŒberhaupt keine Probleme, ganz im Gegenteil, wir bekamen von den Pilgern immer ein Buen Camino zurĂŒck.
Man taucht in eine andere Welt ein, wir haben es selbst mit dem Motorrad einfach gespĂŒrt⊠Land und Leute und die Pilgerfamilie auf dem gesamten Weg.
Hier einige Anekdoten:
In Saint Jean Pied de Port haben wir uns den Pilgerausweis geholt und sogar einen Stempel dort bekommen â dieser nur symbolisch fĂŒr uns und hĂ€ngt nun mit einem Stempel an unserer Wand. Wir haben am Cruz de Ferro die mitgebrachten Steine abgelegt. Am Kloster Irache leider keinen Wein getrunken, weil wir ja noch fahren mussten.
Ich hatte Rotz und Wasser geheult, weil ich den Jakobus nicht gesehen habe, der WĂ€rter hatte mich so irritiert, das ich es nicht mehr geschafft hatte, den Jakobus zu umarmenâŠ.(zu dem Zeitpunkt war die Kathedrale innen wegen den Bauarbeiten ziemlich zugedeckt). Mein Mann hatte sich oben in den PyrenĂ€en mit einem mexikanischen Pilger ĂŒber Wanderschuhe unterhalten mit HĂ€nden und FĂŒssen ein Bild fĂŒr die Götter. Ein spanisches Paar wollte unser Motorrad gegen denen ihr Pilger-Fahrrad tauschen. Am Kap Finisterre enttĂ€uscht, wollten wir einfach nur schnell weg, weil es ĂŒbervoll war ĂŒberall Busse mit Touristen da war so gar nicht unseres aber am Stein 0 haben wir trotzdem noch ein Foto gemacht. Und in Muxia haben ich meinen TrĂ€nen freien Lauf gelassen. Alles auf dem Weg war so mystisch.
Und als ich daheim war, drehte sich alles nur noch um den JakobswegâŠich beschloss ihn zu laufen mit allem was dazu gehört. NatĂŒrlich das erste was ich machte: âIch bin dann mal wegâ lesen, da wars ganz um mich geschehen. Mein Mann fand das toll und beschloss, er lĂ€uft mit mir.
So nun kennt ihr meine Geschichte. Im Juni gehtâs los. Soweit uns die FĂŒĂe tragen werdenâŠ..
Buen Camino
Claudia
ich bin Claudia, und hatte mich zuerst bei Jakobsweg Facebook angemeldet, und einige Fragen an den Admin gehabt.
Die habe ich gestern alle ganz lieb beantwortet bekommen, und es stellte sich heraus, es war Frau Holle , die ich hier aus Eurem Forum ja schon kenne, weil ich ganz begeisterte Leserin Eures Forums bin.
Ich und mein Mann werden im Juni endlich den Camino laufen ab Saint Jean Pied de Port ( zumindest halb weil wir nur 3,5 Wochen zur VerfĂŒgung haben) , nachdem wir es 2 x verschieben mussten, 2020 wegen der Pandemie und 2021 wegen einer OP.
Der Weg ruft mich seit 2019, und lÀsst mich nicht mehr los.
Wir waren 2019 mit unserem Motorrad auf dem Weg. Und ich habe mir lange ĂŒberlegt, ob ich das hier öffentlich schreiben möchte ( zumindest nicht in Facebook),weil es blöde Kommentare geben könnte . Aber Frau Holle hat mir einen Satz geschrieben, der mich umstimmen lieĂ.
Es gibt soo viele Arten zu pilgern, da gibt es kein richtig oder falsch.
Es war nicht geplant 2019, dass ich den Camino mal pilgern möchte. Der Gedanke war gaaanz weit weg. Wir wollten einfach nur einen schönen Motorradurlaub machen (den mein Mann 2 Jahre lang akribisch geplant hatte â alle Dörfer alle Kathedralen usw.) , soweit es geht ohne die Pilger zu stören also mit Respekt, und den Jakobsweg Frances kennenlernen. Es wurden 6000 km wunderschöne Kilometer ( Hin -und RĂŒckweg inbegriffen und am Atlantik wieder heim).
Als ich wieder daheim war, hat sich mein Leben verĂ€ndert. Ich habe seitdem so ein tiefe Dankbarkeit in mir, die ich nicht erklĂ€ren kann. Wir hatten viele schöne GesprĂ€che mit Pilgern, unser Motorrad ist voll beklebt mit der Muschel und dem gelben Pfeil, von daher hatten wir ĂŒberhaupt keine Probleme, ganz im Gegenteil, wir bekamen von den Pilgern immer ein Buen Camino zurĂŒck.
Man taucht in eine andere Welt ein, wir haben es selbst mit dem Motorrad einfach gespĂŒrt⊠Land und Leute und die Pilgerfamilie auf dem gesamten Weg.
Hier einige Anekdoten:
In Saint Jean Pied de Port haben wir uns den Pilgerausweis geholt und sogar einen Stempel dort bekommen â dieser nur symbolisch fĂŒr uns und hĂ€ngt nun mit einem Stempel an unserer Wand. Wir haben am Cruz de Ferro die mitgebrachten Steine abgelegt. Am Kloster Irache leider keinen Wein getrunken, weil wir ja noch fahren mussten.
Ich hatte Rotz und Wasser geheult, weil ich den Jakobus nicht gesehen habe, der WĂ€rter hatte mich so irritiert, das ich es nicht mehr geschafft hatte, den Jakobus zu umarmenâŠ.(zu dem Zeitpunkt war die Kathedrale innen wegen den Bauarbeiten ziemlich zugedeckt). Mein Mann hatte sich oben in den PyrenĂ€en mit einem mexikanischen Pilger ĂŒber Wanderschuhe unterhalten mit HĂ€nden und FĂŒssen ein Bild fĂŒr die Götter. Ein spanisches Paar wollte unser Motorrad gegen denen ihr Pilger-Fahrrad tauschen. Am Kap Finisterre enttĂ€uscht, wollten wir einfach nur schnell weg, weil es ĂŒbervoll war ĂŒberall Busse mit Touristen da war so gar nicht unseres aber am Stein 0 haben wir trotzdem noch ein Foto gemacht. Und in Muxia haben ich meinen TrĂ€nen freien Lauf gelassen. Alles auf dem Weg war so mystisch.
Und als ich daheim war, drehte sich alles nur noch um den JakobswegâŠich beschloss ihn zu laufen mit allem was dazu gehört. NatĂŒrlich das erste was ich machte: âIch bin dann mal wegâ lesen, da wars ganz um mich geschehen. Mein Mann fand das toll und beschloss, er lĂ€uft mit mir.
So nun kennt ihr meine Geschichte. Im Juni gehtâs los. Soweit uns die FĂŒĂe tragen werdenâŠ..
Buen Camino
Claudia