Das Pilgerforum

Hallo Thüringer,

eine Nummer größer habe ich meine Wanderschuhe auch immer schon gekauft. Das reichte aber die letzten beiden Male nicht mehr aus, sobald ich größere Tagesetappen in Folge ging. Meindl Vakuum Ultra habe ich auch noch daheim, aber die sind mir zu schwer. Die wiederbesohlbare Variante ist sogar nochmals deutlich schwerer. Unter zu schweren Wanderschuhen haben meine Füße/Beine/Sprunggelenke in der Vergangenheit aber deutlich stärker gelitten als unter Blasen, weshalb ich auf die leichtere Halbschuhvariante umgestiegen bin.

Für Wanderstiefel sehe ich auf befestigten Wegen außerhalb der hochalpinen Regionen für mich keine Rechtfertigung mehr. Meinen letzten Bänderriss habe ich mir trotz hohen Wanderstiefeln - damals in den Meindl Vakuum Ultra - geholt, weil ich aus Unachtsamkeit in ein Kaninchenloch getreten bin.


BC
Alexandra

Hallo Alexandra

Eine Nr. größer ist das Minimum, ich laufe auch oft größere Etappen und bin am Abend froh, wenn ich aus den dann press sitzenden Schuhen komme.
Die Meindl sind nicht leicht und ich laufe oft im Gebirge, ob nun Schweiz, Frankreich oder Spanien und ich war oft froh, dass die Schuhe hoch waren.
Nicht nur wegen des Umknickens......hatte dieses Jahr eine Woche 20cm Schnee, Schlammwege, bei denen die Schuhhöhe gerade gereicht hat oder
letztes Jahr Hochmoor....da waren selbst die Schuhe nicht hoch genug. Habe wegen des Geringeren Gewichts und den Tragecomfort die Halbschuhe probiert und laufe im September nochmal in Halbschuhen von Jacca nach Santiago ……..und passieren kann immer was. Hatte auch mit hohen Schuhen
schon eine Knochenhautentzündung, die mich zum pausieren gezwungen hat.

Buen Camino
Thüringer

Da sie noch nicht genannt wurden: Altra
Diese Trailrunner aus den USA sind die wohl häufigste Wahl auf den US-Fernwanderwegen (AT, PCT, CDT).
Ich hatte bisher die Altra Lonepeak 2.5 und die 4.0. Beide haben für den Vorderfuss extrem viel Platz und sind Zero-Drop (also 0mm Sprengung). Wenn man das gewohnt ist, keine grobe Fehlstellung hat oder Stütze im Mittefuß braucht, sind sie wunderbar zu gehen.
Bei mir halten sie etwa 1000 km. Allerdings bin ich ziemlich schwer (noch mehr mit Gepäck) und muss relativ rasch die Einsätze mit Geleinlagen ersetzen. Diese (auch günstige aus dem Supermarkt) sind wesentlich langlebiger als die originalen Einlagen.
Aktuell versuche ich mich an den Bedrock-Sandalen - weil ich Sandalen sowieso bevorzuge. Die kommen mit einer Vibramsohle und sind Wiederbesohlbar beim Schuster ums Eck. Ungewohnt ist für mich die Halterung im Vorderfuß zwischen den Zehen. Da muss ich erst sehen, ob mich der fehlender Schutz an den Seiten im unwegigen Gelände stört.

donjohannes hat geschrieben: ↑1. Okt 2019, 10:05 Bei mir halten sie etwa 1000 km. Allerdings bin ich ziemlich schwer (noch mehr mit Gepäck) und muss relativ rasch die Einsätze mit Geleinlagen ersetzen. Diese (auch günstige aus dem Supermarkt) sind wesentlich langlebiger als die originalen Einlagen.

Ich will Eure Diskussion gar nicht lange stören, will nur mal schnell seitlich reingrätschen, weil ich dasselbe Problem habe:
Da ich dazu mit Schuhgröße 48 (also 49 in Wanderschuhen) auch noch auf recht großem Fuß lebe, habe ich echte Schwierigkeiten, etwas passendes zu finden. Hast Du da vielleicht einen heißen Tipp, was eine mögliche Bezugsquelle angeht? Im Supermarkt z.B. habe ich bisher noch nie etwas gefunden, dass über Größe 46 hinaus geht...

Grüße
Stefan

Größe 49 ist ja schon eine kleine Schneeschuhgröße
Ich hab nur 46 oder 47 je nachdem wie sie geschnitten sind. Wissend um die Stärken von Altra und die Erfahrungen meiner Füße (flach, vorne lieber breit, kein Hohlfuß also keine Stütze) habe ich sie einfach im Netz gesucht und bestellt. Da gibt's diese Größen (die haben bis 51,5). Das sollte man natürlich nur machen, wenn zu erwarten ist, dass die Schuhe passen werden oder man sie ggf retournieren kann. Vielleicht kannst du auch mal in einem Fachgeschäft für Läufer vorbeischauen und fragen, ob sie dir ein Paar in deiner Größe haben/bestellen würden.
Ich würde ja normal Schuhe nicht im Internet kaufen (wegen der fehlenden Anprobe), aber andererseits weiß ich mittlerweile, dass ich die Problemzonen bei meinen Füßen idR umgehen kann, wenn der Schaft niedrig und nicht zu hart ist. Fühlt sich das bei den kleineren, im Geschäft vorhandenen Nummern richtig an (bei mir: mit den Händen knetend), dann sind meine Sorgen bei einer Bestellung beschwichtigt.
Saucony hatte etwa mit dem Peregrin 3 ein gutes Modell für mich. Version 4 hingegen wurde an der Ferse versteift und fiel damit für mich flach (Reibung - Blasengefahr auf der Ferse). Hab dann im Internet nach Restposten des Vorgängermodells gesucht und 2 Paar 3er gekauft.
Fazit: Im Grunde wäre wohl eine Sonderanfertigung vom Schuster für den eigenen Fuß das Beste. Und wenn sie Leder und wiederbesohlbar sind, dann hat man davon auch etwas für 10 oder mehr Jahre. Ansonsten sind Schuhe ein leidiges Thema - auch weil ja nicht mal unsere beiden Füße wirklich ident sind. Hat man mal endlich einen gefunden, der passt, dann werde ich zum Hamsterkäufer

donjohannes hat geschrieben: ↑1. Okt 2019, 11:15 Größe 49 ist ja schon eine kleine Schneeschuhgröße

Fast. Es sind Lastkähne

Bei Schuhen halte ich es auch so - seit ich ein für mich perfekt sitzendes Paar gefunden habe, kaufe ich das bei Bedarf immer wieder nach bzw. habe ein Paar in Reserve zu Hause im Schrank.

Meine Frage ging auch eher in Richtung der (Gel-)Einlagen. Die Suche nach welchen, die passend für lange, breite Füße sind, ist leicht frustrierend. Die meisten sind für meine Füße zu schmal geschnitten. Wahrscheinlich muss ich mir doch irgendwann Einlagen auf Maß fertigen lassen...

Ah verstehe. Mit den 47ern geht es sich in der Regel aus mit den günstigen. Geleinlagen kann man aber sicher bedenkenloser im Netz kaufen und beim Googeln finde ich gleich auch einige bis 50er.

donjohannes hat geschrieben: ↑1. Okt 2019, 11:15
Ich würde ja normal Schuhe nicht im Internet kaufen (...)Fühlt sich das bei den kleineren, im Geschäft vorhandenen Nummern richtig an (bei mir: mit den Händen knetend), dann sind meine Sorgen bei einer Bestellung beschwichtigt.

Nichts für ungut, aber auch wenn es oberlehrerhaft sein sollte, kann ich mir nicht verkneifen: Würde sich der Inhaber des kleineren Geschäfts nicht sicher freuen, wenn du bei ihm die anprobierten Schuhe auch erweben würdest?

Buen camino

Das kam vermutlich seltsam rüber, wegen dem Kneten. Ich probier zu kleine Schuhe nicht an (bringt ja nix weil ich da keinen Platz drin habe). Ich schau sie mir "haptisch" an und wenn ich sie bei ihm in meiner Größe bestellen kann, dann kauf ich sie auch dort (denn dann kann ich sie in meiner Größe auch noch vor dem Kauf probieren um ganz sicher zu gehen. Denn wie zitiert: kauf ich im Internet Schuhe nur im Notfall (oder wenn es schon ein Schuh ist, den ich hatte - und dann muss ich ihn nicht testen). Übergrößen hab ich bisweilen aber auch auf Nachfrage nicht bekommen, weil nicht jeder Lieferant sie führt (zumindestens nicht in Italien, wo ich bin und die Leute ab 45ern seltsam angesehen werden ). Da stünden die Chancen in Holland, glaub ich, besser.

Sondergrößen muss es in Italien aber auch geben. Ich habe 2010 auf der Via einen italienischen Priester mit Schuhgröße 53 !!! kennengelernt. Neben seinen Nike nahmen sich meine Meindl in Gr. 41 wie Kinderschuhe aus.

53 ist eine Ansage. Dabei sollten doch gerade Priester nicht auf großem Fuß leben Aber solche Boote sind wohl nur in Spezialläden und großen Städten erhältlich. In meinem Dorf konnte der Sporthändler schon den 47er nicht mehr für mich bekommen.

Guten Abend,
Eure Probleme kann ich gut verstehen, nur bei mir ist das Problem umgekehrt, ich benötige Trailrunners in Größe 37.
Bin Salomon-Anhänger, haben mich auf den meisten Caminos begleitet, halten bei mir ca.1500 km, habe vorher den Meindl getragen.
Ihr seht, auch Frauen mit kleinen Füßen haben Probleme.
BC
Beate

Meine Antwort kommt spät aber besser spät als nie

Ich habe ziemlich breite Füße daher gehöre ich auch zu dieser Fraktion. Ich lese recht gerne neue Artikel über diese Thematik und was es so neues auf dem Markt gibt bei Wanderschuhe für breite Füße. Immer wenn ich neue Wanderschuhe brauche schaue ich erstmal genau welche wirklich passen.

Für breite Füße gibt es einige Modelle. Aber da gibt es auch nochmal Unterscheidungen. Du kannst mal auf https://wanderschuhe360.com schauen, da kannst du dich etwas informieren.

Grüße

Hallo Steven,

im Internet gucken ist eines, die Schuhe tatsächlich tragen das Andere. Ein Hinweis auf einen Internetversandhändler ist daher ähnlich hilfreich wie der Hinweis auf die Websites der verschieden Schuhhersteller. Damit kann man eine Vorauswahl treffen, letztlich hilft jedoch nur ausgiebiges Probieren und dann die Füße entscheiden lassen.

Ich bin mit den Salomon im großen und ganzen gut zurecht gekommen, nur bei Temperaturen deutlich über 30°C in Verbindung mit Tagesetappen über 30 km schwollen die Füße zu sehr an. In der Hinsicht haben sich die Wanderhalbschuhe von Meindl besser bewährt.

BC
Alexandra

Moin,
ich habe die Diskussion hier angeregt verfolgt und da ich den ganzen Sommer meist barfuss gelaufen bin und mich jetzt in Wildlingen wohlfühle, habe ich mir ein Paar Altra Lonepeak bestellt. Die Proberunde um den Bothkamper See (15 km) am Sonntagnachmittag verlief sehr gut. (Ich hörte nur wie ein Radler, auch Jubilado, zu seiner Frau sagte: "guck mal die Schuhe" )

Nächste Woche will ich auf der Via Scandinavica von Puttgarden nach Lübeck und hier im Norden gibt es ja doch immer mal Regen, meist mit Wind. Deshalb die Frage, ob ich mir einen Regenschutz aus einem Plastikbüddel basteln muss, oder ob Jemand eine bessere Idee hat.