Eindrücke vom vorfrühlingshaften Camino Primitivo
Verfasst: 3. Apr 2022, 12:47
Hier ein paar fast taufrische und wohlgemerkt, sehr persönliche, Eindrücke von den Tagen Anfang März, ab Oviedo.
Es war kalt, windig und einsam. Noch keine Blätter an den Bäumen und spärlich zarte Grashälmchen, jedenfalls bis nach Galicien, dort wurde es etwas üppiger und milder.
Es war sehr anstrengend....auch wegen des ständigen, starken Windes, aber natürlich vor allem wegen des anspruchsvollen Reliefs.
Und da wurde mir zweierlei bewußter als zuvor:
Ich werde älter und mein Rucksack ist schwer. Zu schwer.
Mit Zelt, Kocher, Lebensmitteln u.s.w. etwa 12 -13 kg.
Minimalbudget im Portemonnaie, Maximalgewicht im Rucksack....das geht auf relativ ebenen Wegen hoffentlich noch ein paar Jahre, aber in den Bergen, nee.
Durch die blattlosen Wälder und das ungestüme Wetter, erlebte ich den eigentlichen, besonderen Charme des Primitivo wohl nicht.
Ausser kurzen Ausnahmen ist man eigentlich immer von dem Lärm stark befahrener Straßen begleitet. Man hört sie oft nur und sieht sie kaum.
Auch der Lärm der Autobahnbaustelle nervte mindestens einen halben Tag.
Ich weiß, dass ich von Frankreichs wilden und wunderbaren Landschaften verwöhnt bin und daher die Schönheit des Primitivo eher weniger umwerfend fand. Ich finde, ganz persönlich, die Landschaften ab Villafranca auf dem Camino Frances idyllischer, als große Teile des Primitivo.
Unberührte Natur (wie in vielen offiziellen Beschreibungen des CP angepriesen) habe ich nicht gesehen. Alles ist land-und forstwirschaftlich genutzt. In Galicien meilenweit öde, riesige Kahlschläge. Es ist ja auch kein Hochgebirge.
Und ok, ich bin nicht die legendäre "Hospitalesroute" gegangen.
Sehr schön fand ich allerdings, dass man kaum auf Asphalt geht und wirklich oft auf Pfaden und Wirtschaftswegen.
Und ganz begeistert war ich von den Herbergen!!!
David und Celia in Bodenaya sind allein schon die Reise wert.
Einmalig, unübertroffen! So eine authentische Hingabe an die Gastfreundschaft habe ich nur sehr selten, wenn überhaupt irgendwo erlebt.
Aber auch, dass es noch die ganz einfachen, leicht schrottigen, etwas schmuddeligen Herbergen gibt, wo man für einen symbolischen Preis übernachten kann, hat mich sehr entzückt. Für alle, die es komfortabler wollen, gibt es ebenfalls genug Angebote.
So müsste es überall noch sein!
In einer dieser Herbergen, 3 km hinter Pola de Allande, braucht man allerdings wirklich gute Nerven....so heruntergekommen ist sie. Aber ein Dach über dem Kopf und wunderschön gelegen, mit Blick aus riesigen Fenstern in die Natur. Peñaseita heißt der Ort, glaube ich.
Die neue Xunta-Herberge in Fonsagrada ist aber eine absolute Wucht! Wunderschön!
Ich sah zu dieser Jahreszeit fast keine anderen Pilger.
So weit ein paar Zeilen.
Jetzt frieren mir die Finger ein, denn ich warte in Oloron Sainte Marie auf dem Bus zum Somportpass, wo es heute nacht-10 Grad kalt werden soll....aber keine Angst, ich werde definitiv nicht Zelten !
Eure Dauerpilgerin
Es war kalt, windig und einsam. Noch keine Blätter an den Bäumen und spärlich zarte Grashälmchen, jedenfalls bis nach Galicien, dort wurde es etwas üppiger und milder.
Es war sehr anstrengend....auch wegen des ständigen, starken Windes, aber natürlich vor allem wegen des anspruchsvollen Reliefs.
Und da wurde mir zweierlei bewußter als zuvor:
Ich werde älter und mein Rucksack ist schwer. Zu schwer.
Mit Zelt, Kocher, Lebensmitteln u.s.w. etwa 12 -13 kg.
Minimalbudget im Portemonnaie, Maximalgewicht im Rucksack....das geht auf relativ ebenen Wegen hoffentlich noch ein paar Jahre, aber in den Bergen, nee.
Durch die blattlosen Wälder und das ungestüme Wetter, erlebte ich den eigentlichen, besonderen Charme des Primitivo wohl nicht.
Ausser kurzen Ausnahmen ist man eigentlich immer von dem Lärm stark befahrener Straßen begleitet. Man hört sie oft nur und sieht sie kaum.
Auch der Lärm der Autobahnbaustelle nervte mindestens einen halben Tag.
Ich weiß, dass ich von Frankreichs wilden und wunderbaren Landschaften verwöhnt bin und daher die Schönheit des Primitivo eher weniger umwerfend fand. Ich finde, ganz persönlich, die Landschaften ab Villafranca auf dem Camino Frances idyllischer, als große Teile des Primitivo.
Unberührte Natur (wie in vielen offiziellen Beschreibungen des CP angepriesen) habe ich nicht gesehen. Alles ist land-und forstwirschaftlich genutzt. In Galicien meilenweit öde, riesige Kahlschläge. Es ist ja auch kein Hochgebirge.
Und ok, ich bin nicht die legendäre "Hospitalesroute" gegangen.
Sehr schön fand ich allerdings, dass man kaum auf Asphalt geht und wirklich oft auf Pfaden und Wirtschaftswegen.
Und ganz begeistert war ich von den Herbergen!!!
David und Celia in Bodenaya sind allein schon die Reise wert.
Einmalig, unübertroffen! So eine authentische Hingabe an die Gastfreundschaft habe ich nur sehr selten, wenn überhaupt irgendwo erlebt.
Aber auch, dass es noch die ganz einfachen, leicht schrottigen, etwas schmuddeligen Herbergen gibt, wo man für einen symbolischen Preis übernachten kann, hat mich sehr entzückt. Für alle, die es komfortabler wollen, gibt es ebenfalls genug Angebote.
So müsste es überall noch sein!
In einer dieser Herbergen, 3 km hinter Pola de Allande, braucht man allerdings wirklich gute Nerven....so heruntergekommen ist sie. Aber ein Dach über dem Kopf und wunderschön gelegen, mit Blick aus riesigen Fenstern in die Natur. Peñaseita heißt der Ort, glaube ich.
Die neue Xunta-Herberge in Fonsagrada ist aber eine absolute Wucht! Wunderschön!
Ich sah zu dieser Jahreszeit fast keine anderen Pilger.
So weit ein paar Zeilen.
Jetzt frieren mir die Finger ein, denn ich warte in Oloron Sainte Marie auf dem Bus zum Somportpass, wo es heute nacht-10 Grad kalt werden soll....aber keine Angst, ich werde definitiv nicht Zelten !
Eure Dauerpilgerin