17 Dinge, die ein Pilger niemals tun sollte

Allgemeine Diskussionen zur Pilgerei und ihrer Geschichte
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Frau Holle
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Re: 17 Dinge, die ein Pilger niemals tun sollte

Beitrag von Frau Holle »

CyrusField hat geschrieben: 20. Apr 2022, 21:00 Aber ich habe es bisher - ob auf einem Camino oder auch beruflich - eigentlich immer nur als "I'm from Corea" mitbekommen, da es für die allermeisten ohnehin EIN Land ist.
Meinst du? Ich habe es zwar nie erlebt, dass jemand nur Corea gesagt hat, aber wenn dann doch nicht weil es für sie wie ein Land ist? Ich denke eher, weil jedem klar sein sollte, dass man keinem Nordkoreaner in freier Wildbahn begegnen wird.
Ich bin neben einer koreanischen Gemeinde aufgewachsen und da ist es bis heute unglaublich wichtig, dass sie Südkoreaner sind.

Vielleicht frage ich beim nächsten mal einfach mal nach. Das interessiert mich jetzt tatsächlich 😄
u l t r e i a
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CyrusField
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Re: 17 Dinge, die ein Pilger niemals tun sollte

Beitrag von CyrusField »

Also meine beiden koreanischen Arbeitskollegen legen großen Wert darauf, dass es nur ein Korea gibt. Mit einer koreanischen Pilggergruppe hatte sich auch schon mal eine Diskussion zu dme Thema heraus ergeben (Iren, Koreaner und Deutsche am Tisch - alles ja (ehemals geteilt), die haben auch vehement darauf bestanden.

Aber das ist natürlich nicht repräsentativ, zugegeben.
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beliperegrina
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Re: 17 Dinge, die ein Pilger niemals tun sollte

Beitrag von beliperegrina »

caminoxyz hat geschrieben: 20. Apr 2022, 19:59 Wer ist denn so blöd und fragt jemand aus Korea, ob sie aus Nord- oder Süd-Korea kommt ?
Das habe ich auch schon mal erlebt. Manch einer interessiert sich offenbar wenig für fernere Gegebenheiten...

Neupilgern empfehle ich durchaus, sich den kompletten Gronze-Artikel übersetzen zu lassen. Alle 17 Punkte werden näher erläutert.

Sicher fallen uns noch weitere No-Gos ein. 😉 Nur zu!
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VerlaufNix
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Re: 17 Dinge, die ein Pilger niemals tun sollte

Beitrag von VerlaufNix »

Ein Pilger ist immer freundlich und zufrieden mit dem was er bekommt.
= das heißt für mich zB das ich bewußt die Leute den ich begegnen freundlich Grüße, damit wird das Image „das Pilger nette Menschen sind“ gefördert, man weiß nie ob ein nachfolgender Pilger einmal Hilfe braucht. Auf der Via de la Plata sind die Landwirte manchmal die einzigen Personen die man trifft, zu denen stoffelig zu sein, kann Blöd sein und ist grob unhöflich, m. E.


Ein Pilger geht die offiziellen Pilgerwege und er geht zu Fuß - außer er ist krank!
= Sehr leidiges Thema mit Konfliktpontential.
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Bernie
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Re: 17 Dinge, die ein Pilger niemals tun sollte

Beitrag von Bernie »

Ich würde diese Punkte als Anregungen und Denkanstöße betrachten, nicht als "no-go´s".

Der google-Übersetzer spuckt zu Punkt 1 aus:
"1. Fragen Sie niemals einen Koreaner, ob er aus Nord- oder Südkorea stammt. Dumme Frage: Die unglücklichen Bewohner Nordkoreas können ihr Land nicht verlassen. Außerdem fühlt sich ein Koreaner einfach koreanisch, niemand fühlt sich „südkoreanisch“, und die Frage verwirrt sie."

Man kann und muß nicht die Gegebenheiten jedes Landes kennen. Man muß auch nicht jeweils eine Stunde darüber meditieren, ob eine Frage angebracht ist oder nicht.
Mag sein, daß ein Koreaner "verwirrt" ist, aber er dürfte keinen Schaden durch diese -sicherlich unbedachte- Frage nehmen.
Mich würde die Frage auch nicht jucken, ob ich West- oder Ostdeutscher bin. Und selbst wenn: der andere wird oder kann nicht wissen, daß er evtl. in ein Fettnäpfchen tritt. Wo immer sich verschiedene Kulturen treffen, kann es Mißverständnisse geben. Das sollte jedem klar sein. Auch einem (Süd)Koreaner.
Für Erheiterung in Portela / CP sorgte ein Pilger, als er sich als Schwabe bekannte.
Was daran erheiternd ist, darf sich jeder selbst beantworten ;)

Wer sich rücksichtsvoll und umsichtig verhält, wird wenig falsch machen können.
Wem solche Regeln und Hinweise sehr wichtig sind, bei dem frage ich mich, wie er sich dann wohl im Alltag verhält.
Ich würde daheim meinen Rucksack, der durchgeschwitzt ist und wiederholt auf Wald/Wiesenboden oder Asphalt gestanden hat oder bereits in anderen Herbergen auch nicht auf Bett oder Stuhl setzen.
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Pooh_der_baer
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Re: 17 Dinge, die ein Pilger niemals tun sollte

Beitrag von Pooh_der_baer »

zu dem punkt 11
der Hinweis ist m.E. als Informationsfüller zu verstehen

Erst mal zu klären ist: Was ist ein wenig frequentierten Nebenweg
Mein Beispiel:
Nebenroute Calzada Romana
Herberge in Calzadilla de los Hermanillos
2010 kam mir überhaupt nicht die Idee irgend eine Herberge in Spanien über mein Kommen zu informieren
in dieser Herberge war ich im Aug. bis 17.00 Uhr alleine, am Ende haben 3 Personen genächtigt
2014 war die gleiche Herberge i Juni um 14.30 komplett belegt
Wer sich nicht erinnert, den bestraft die Zukunft.
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Frostbeule
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Re: 17 Dinge, die ein Pilger niemals tun sollte

Beitrag von Frostbeule »

Moin,
ist das Pilgern so weit heruntergekommen, daß es einen
Pilgerknigge braucht?
Die Camino zum Event verkommen.
Sachen die man mit der Muttermilch und in den ersten Lebensjahen
Beigebracht/Erfahren hat, nicht mehr vorhanden sind.
Nur noch höher, weiter,schneller,mehr zählt!
Die Etappen nur noch mit Ellbogen bestritten werden.
Dann braucht es solche NO GO Listen.
Aber mit 108 Regeln.

Bueno Camino Frank
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Anhalter
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Re: 17 Dinge, die ein Pilger niemals tun sollte

Beitrag von Anhalter »

Es schadet bestimmt nicht, immer mal wieder an gewisse Grundlagen eines reibungsarmen Miteinanders zu erinnern. Ob man das nun Knigge nennen muss kann jeder für sichs selber entscheiden. Ich erinnere mich auf jeden Fall auf das eine oder andere Vorkommnis, welches nicht hätte sein müssen. Dummerweise sind das aber meist die Leute gewesen die solche Artikel eh nicht lesen.
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CyrusField
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Re: 17 Dinge, die ein Pilger niemals tun sollte

Beitrag von CyrusField »

Sicher sollten diese Punkte entweder durch Erziehung oder gesunden Menschenverstand für jeden selbstverständlich sein. Die Erfahrung lehrt aber doch, dass es genug Menschen/Pilger gibt, denen entweder das Wissen darum abgeht oder denen es schlichtweg egal ist.

Rotzevoll nach der Sperrstunde vor der verschlossenen Herbergstüre randalieren.
Zu noch nachtschlafender Zeit den Schlafsaal mit Licht, Lärm und Redeergüssen unterhalten.
Den halben Camino mit Musik aus kleinen Brüllwürfeln bei voller Lautstärke unterhalten.
Sich beschweren, dass die Menschen vor Ort kein/kaum Deutsch/Englisch können, aber selbst nicht bereit sein, in Landessprache auch nur "Guten Tag" zu sagen.
Stur aufs Handydisplay starren und bloß auf kein Gespräch einlassen, selbst wenn man angesprochen wird.

Wenn ich länger nachdenke, fallen mir sicherlich noch dutzende Beispiele ein. Sollte eigentlich alles irgendwie selbstverständlich sein und mit ein bisschen Basis-Empathie sollte man auch merken, dass man sich u.U. falsch verhält. Es braucht sicherlich keinen "Pilger-Knigge", aber wie Anhalter richtig sagt, schadet es nicht, dass immer und immer wieder herunterzubeten. Wobei das eigentlich allgemeingültig für ein vernünftiges Mitweinander sein sollte und nicht nur aufs Pilgern bezogen. Aber ich befürchte auch, dass diejenigen, die das am meisten betreffen würde, das ohnehin nicht lesen...

Was mich ein wenig wundert ist, dass sich hieraus doch eine so muntere Diskussion ergibt, wenn das doch alles so selbstverständlich ist :lol:
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Simsim
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Re: 17 Dinge, die ein Pilger niemals tun sollte

Beitrag von Simsim »

Gerade kürzlich erlebt:
Zwei junge Italiener, die mir wütend antrugen doch lieber ins Hotel zu gehen, wenn ich ein Problem damit habe, dass sie bis um 1 Uhr morgens im gemeinsamen Schlafsaal laut miteinander reden, telefonieren, ohne Kopfhörer Filme anschauen, Türen knallen etc. 🤯(Ich hatte gegen 11 Uhr und dann nochmal um Mitternacht um Ruhe gebeten).
Sie fanden, das sei normales Herbergsleben. Aber sie beschwerten sich ausführlich, über die unfreundlichen Hospitaleros heutzutage (die in diesem Fall den ganzen Lärm ebenfalls voll abbekamen, denn ihr Schlafraum war nur eine dünne Abtrennung im Dormitorio).
Tja.....solche Pilger würden eine Liste mit Verhaltensregeln eh ignorieren.
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Via2010
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Re: 17 Dinge, die ein Pilger niemals tun sollte

Beitrag von Via2010 »

calixtinusII hat geschrieben: 20. Apr 2022, 13:20 Joan Fiol von gronze.com ist der Verfasser.
https://www.gronze.com/articulos/17-cos ... rino-25755
Ich finde, nachdem ich den Artikel im Original gelesen habe, die verkürzten Überschriften etwas irreführend. Mit den Begründungen gibt es - außer eventuell zu Punkt 7, wie die Diskussionen im Forum von Gronze zeigen - kaum Diskussionsbedarf.

Beispielsweise erläutert er selbst schon, dass man auf dem Camino nur Bewohner Südkoreas trifft, da die Nordkoreaner nicht reisen können. Von daher ist die Frage müßig, erinnert die Bewohner aber schmerzlich an die Teilung ihres Landes (wer könnte das besser nachvollziehen als wir Deutschen?). Ebenso darf und soll man natürlich dem Verfasser eines Führers festgestellte Preisänderungen mitteilen, sollte dies jedoch nicht in einem anklagenden Ton tun, da kurzfristige Preiserhöhungen stets möglich sind.
moviable
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Re: 17 Dinge, die ein Pilger niemals tun sollte

Beitrag von moviable »

Ich wurde früher auch oft im Ausland gefragt, ob ich aus Ost- oder Westberlin komme. In den USA wurde ich sogar mal gefragt, ob ich mit dem Flugzeug oder Bus angereist bin.
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Re: 17 Dinge, die ein Pilger niemals tun sollte

Beitrag von Matten »

moviable hat geschrieben: 25. Apr 2022, 23:14 Ich wurde früher auch oft im Ausland gefragt, ob ich aus Ost- oder Westberlin komme. In den USA wurde ich sogar mal gefragt, ob ich mit dem Flugzeug oder Bus angereist bin.
Da war bestimmt der Airbus gemeint 😂😂😂
Niemand weiß was in ihm steckt, bevor er nicht versucht hat es herauszuholen.
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Icecube84
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Re: 17 Dinge, die ein Pilger niemals tun sollte

Beitrag von Icecube84 »

moviable hat geschrieben: 25. Apr 2022, 23:14 Ich wurde früher auch oft im Ausland gefragt, ob ich aus Ost- oder Westberlin komme. In den USA wurde ich sogar mal gefragt, ob ich mit dem Flugzeug oder Bus angereist bin.
Oh man, die Amis.

Ich bin 2015 auch IMMER gefragt worden. Sobald ich sagte ich sei aus Berlin kam die Frage nach Ost oder West.
Einer war besonders dumm oder doof, keine Ahnung.
Jedenfalls lief es so ab:
Ost oder West?
Ost!
Habt ihr da inzwischen schon Strom?
:shock: ich konnt nur Nicken und bin dann weiter...
Das war übrigens auch nen Ami.
Buen Camino,
Jani

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Re: 17 Dinge, die ein Pilger niemals tun sollte

Beitrag von Matten »

Icecube84 hat geschrieben: 26. Apr 2022, 08:41
moviable hat geschrieben: 25. Apr 2022, 23:14 Ich wurde früher auch oft im Ausland gefragt, ob ich aus Ost- oder Westberlin komme. In den USA wurde ich sogar mal gefragt, ob ich mit dem Flugzeug oder Bus angereist bin.
Oh man, die Amis.

Ich bin 2015 auch IMMER gefragt worden. Sobald ich sagte ich sei aus Berlin kam die Frage nach Ost oder West.
Einer war besonders dumm oder doof, keine Ahnung.
Jedenfalls lief es so ab:
Ost oder West?
Ost!
Habt ihr da inzwischen schon Strom?
:shock: ich konnt nur Nicken und bin dann weiter...
Das war übrigens auch nen Ami.
Geschichte von einem Freund, erlebt 1976 bei den Olympischen Spielen in Montreal:
Er ist mit einem US-Amerikaner ins Gespräch gekommen. Der fand die Spiele großartig usw.
Aber eines fand er ungerecht: die Deutschen durften zwei Mannschaften schicken und die großen USA nur eine 😂😂

Ich glaube die meisten Amis interessieren sich nur für das was in ihrer näheren Umgebung passiert.
Niemand weiß was in ihm steckt, bevor er nicht versucht hat es herauszuholen.
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