Hallo miteinander,
dann will ich euch mal berichten. Um es nicht all zu lang werden zu lassen, fasse ich einiges in Stichworte.
Anfahrt: 2.9.24 von Köln über Paris bis nach Hendaia, von dort mit Euskotren nach San Sebastián. Ab Köln: 6:44h, an San Sebastián, Hostal: ca. 18:45h. Am nächsten Tag mit Alsa Bus um 6:30h über Burgos nach Leon, ca. 14:30 vor Ort in der Herberge Carbajalas.
Rückreise: 12.09.24 nachmittags Oviedo - San Sebastián mit Alsa Bus, 13.09.245 in S.S. letzter Genusstag zu Abhängen, 14.09.24 mit euskotren - Hendaia, dann TGV nach Paris und mit Eurostar nach Köln. alles super gut und pünktlich, aber die letzten 20 km ab Köln mit der DB: darüber lege ich ein großzügiges Schweigen...!!!
Da ich zunehmend Probleme mit den Füßen habe, mittlerweile Ende 60 bin, Respekt vor der Gebirgsstrecke hatte, unbedingt in Bendueños und in Rollu übernachten wollte, (die besten Herbergen ever!!) und den Weg genießen wollte, habe ich kurze
Etappen geplant:
1. León - Cabanillas, ca. 19km, albergue municipal, donativo
2. Cabanillas - Pola de Gordón,ca. 18km, Pensión 15 de Mayo, EZ mit Bad 25€
3. Pola de Gordón - Poladura de la Tercia, ca. 15 km, albergue municipal, 9€, Beginn der bergigen Strecke
4. Poladura de la Tercia - Pajares, ca. 14km, albergue municipal, 8€
5. Pajares - Bendueños, ca. 17km, albergue parroqial, donativo,
6. Bendueñ0s - Pola de Lena, 10 km, albergue municipal, 8€
7. Pola de Lena - Rollu, ca. 18 km, Casa de Alba, donativo
8. Rollu - Oviedo, ca. 14 km.
Vorbereitung:
Ich habe den Führer von Caminotogo (Herbst 2023) durchgeforstet und ihn dann aber doch aus Gewichtsgründen zuhause gelassen. Wie immer habe ich mich auf gronze.com verlassen, mit der Gronze Map hin und wieder meine Position abgeglichen und vor allem im „Guía del Camino de San Salvador“ von José Antonio Cuñarro, genannt „Ender“ (gibt es auf spanisch und englisch) eine tolle Hilfe gefunden: er verwendet viele Fotos , in denen er mit dicken Pfeilen die Richtung angibt, so dass man sich eigentlich nicht verlaufen kann.
Die Strecke
(für nähere Beschreibungen siehe hier Eintragungen zum Camino Salvador aus früheren Posts) die im Gronze Forum vor Monaten von einem User als „gefährlich“ bezeichnet worden war, ist bei entsprechender Witterung und aufmerksamem Gehen gut machbar. Natürlich ist der Weg hier nicht mit dem autobahnähnlichen Camino Francés zu vergleichen, aber ich hatte an keiner Stelle Angst und finde auch die schmaleren Pfade an keiner Stelle sehr „ausgesetzt“. Man muss sich aber klar machen, dass es sich um Gehen im Gebirge handelt. Manchmal musste ich an den Abstieg nach El Acebo denken, den Primitivo kenne ich nicht, er schein aber ähnlich zu sein. Wir hatten Glück mit dem Wetter: nur nachts gab es Regen, der am Morgen kurz nach unserem Aufbruch aufhörte. Die Sicht war gut, und am Mittag aber schien wieder die Sonne. Die Wege waren stellenweise matschig und rutschig; bei strömendem Regen würde es mir besonders bei den Abstiegen, einer davon über eine steil abfallende Wiese, schon etwas mulmiger, und Stöcke halte ich für unverzichtbar!! Bei Nebel und/oder Schnee halte ich es für besser, die Strecke über Pajares nicht zu gehen und würde mich immer erst vorher mit den Hospitaleros besprechen. Ohnehin ist es anzuraten, sich in der nächsten Herberge vorher telefonisch anzukündigen.
Infrastruktur:
gibt es etappenweise eigentlich gar nicht unterwegs, zumindest gibt es in Cabanillas, Poladura, Pajares und Rollo nichts zu kaufen. Die Hinweise in den Führern zu Einkaufsmöglichkeiten sind ernst zu nehmen, sonst gibt es nur, falls vorhanden, Süßkram aus dem Automaten. Hin und wieder findet man Wasserstellen.
Pilgeraufkommen:
Es waren wesentlich mehr Leute unterwegs als ich erwartet hatte. Auch deshalb hatte ich mich im spanischen Forum mit einer anderen Pilgerin verabredet, und wir sind den ganzen Weg gemeinsam gegangen. In allen Unterkünften war es entweder voll, etwas überbelegt mit Matratzen auf dem Boden, oder es war lediglich noch ein einziges Bett frei. Der Weg scheint sich herumzusprechen.
Fazit:
Außer der Strecke von Pola de Lena nach Mieres, die überwiegend in Straßennähe auf Asphalt verläuft und langweilig ist (Gertrudis, das ist wohl der Streckenabschnitt, an den du denkst), ist der Weg wunderschön, mit atemberaubenden Ausblicken, und eigentlich zu kurz

.
September ist aber auch ohnehin DER Wandermonat. Im Sommer wird auf den Höhen zw. 800 und 1500m die Hitze sicher auch nicht unerträglich sein. Wir haben wohl ungewöhnlich kühle Wochen erwischt. Danke nochmal an Simsim für den Tipp, das Laken der Einmalbettwäsche aufzubewahren und wiederzuverwenden. Mir hat es als zusätzliche Wärmequelle im Schlafsack (Comfort-Temperatur ca. 15 o) gute Dienste geleistet und kommt jetzt immer mit!
Wer Fragen hat: nur zu! Mein Tipp: geht den Weg, bevor er noch mehr bevölkert wird, denn die Zahl der Betten wird sich nicht in dem gleichen Tempo erhöhen.