Spendenunterkunft Geiz ist Geil ?

[Georg 2]

was gebe ich in einer Spendenunterkunft, kann ich auch umsonst Übernachten




georg

[Monoeagle]

Das ist so individuell und die Entscheidung kann dir keiner abnehmen.
Habe Mitpilger gehabt die haben nix gegeben und dann trotzdem jeden Tag im Restaurant gegessen haben, dass finde ich unpassend.
Aber es waren auch andere dabei die sehr dankbar waren nichts bezahlen zu müssen. Die Beiden räumten und putzten aber quasi vor der Abreise die Unterkunft. Die Beiden liefen den weg um sich neu auszurichten, Dinge zu verarbeiten und das mit nahezu leerer Geldbörse.

Mein unteres Limit lag bei 15eur, aber ich habe auch einmal 50eur gegeben.
0eur zurückzulassen da würde ich mich nicht wohl fühlen. Es kostet nunmal alles etwas und um Donativo Unterkünfte zu erhalten braucht jeder nur ein wenig beisteuern.

[Camineiro]

Moin Georg,

Ja, man könnte auch umsonst übernachten.

Das ist aber nicht der Sinn, der hinter einer Donativoherberge steckt.


Angenommen, die Donativoherberge kalkuliert mit 20€/Übernachtung, um mit +/- Null oder kleinem Gewinn raus zu kommen.
Dann kommt ein Pilger, der aber nur 10€ in seinem Budget hat und zahlt entsprechend.

Um diesen „Fehlbetrag“ von 10€ auszugleichen müsste dann ein anderer Pilger, der sich das leisten kann, 30€ bezahlen.
Oder 2 weitere Pilger jeweils 25€.

Wenn Dein Budget klein und eng auf Kante genäht ist, gib weniger (aber nicht Nichts).

Wenn Du es Dir leisten kannst, gib mehr als Durchschnitt.
Damit gibst Du weniger betuchten Pilgern die Möglichkeit, auch auf dem Camino zu pilgern.

Nichts zu geben, obwohl ich es mir leisten kann, ist unanständig.

Die o.g. Preisbeispiele dienen zum einfachen Rechnen.
Sie sind nicht zwingend.

Ultreia

[Pooh_der_baer]

Hallo,

ich gab in Donativoherbergen den gleichen Betrag, den ich auch in anderen Herbergen zu zahlen hatte.
Wenn es noch Abendessen gab, dann nochmals den gleichen Betrag drauf.

Ergänzung:
Ein Hospilatero erzählte mir, das er bei ausgebuchter Herberge mit einfachem Abendessen in der Donativoherberge nicht mal den Geldbetrag
vorfand, der die Strom- und Wasserkosten des Tages deckten.

[Pilger Franz]

Nichts zu geben, obwohl ich es mir leisten kann, ist unanständig.

So halte ich es auch.

[Monoeagle]

Ergänzung:
Ein Hospilatero erzählte mir, das er bei ausgebuchter Herberge mit einfachem Abendessen in der Donativoherberge nicht mal den Geldbetrag
vorfand, der die Strom- und Wasserkosten des Tages deckten.

Hatte auf meinem Camino eine Donativo Unterkunft und die Organisation war einfach schlecht. Trotzdem hatte jeder einen schlaf im trockenen, ein Bad und die Möglichkeit zum Kochen. Was braucht man mehr?
Als ich früh als letzter ging und meine 20eur in die Schachtel tun wollte lagen da nur 2eur und ein paar Kupferlinge drin. Dass hatte mich echt geärgert.

Und die anderen 5 waren ihrer Ausrüstung nach nicht auf Gratis angewiesen.

Am ende macht so ein Verhalten Donativoherbergen kaputt.

[Georg 2]

schwierig wird es für mich wenn Privatpersonen mich aufnehmen,was gebe ich wenn mich jemand
in seiner Wohnung versorgt

bzw. Pilger nehmen Pilger auf, welcher betrag ist angebracht

[Monoeagle]

Warum sollte das da anders sein?
Denke 15eur gehen immer.
Wenn der Rest stimmt geht's eigentlich nur nach oben.

Gib das wo du dich wohl fühlst.

[Simsim]

Ergänzung:
Ein Hospilatero erzählte mir, das er bei ausgebuchter Herberge mit einfachem Abendessen in der Donativoherberge nicht mal den Geldbetrag
vorfand, der die Strom- und Wasserkosten des Tages deckten.

Hatte auf meinem Camino eine Donativo Unterkunft und die Organisation war einfach schlecht. Trotzdem hatte jeder einen schlaf im trockenen, ein Bad und die Möglichkeit zum Kochen. Was braucht man mehr?
Als ich früh als letzter ging und meine 20eur in die Schachtel tun wollte lagen da nur 2eur und ein paar Kupferlinge drin. Dass hatte mich echt geärgert.

Und die anderen 5 waren ihrer Ausrüstung nach nicht auf Gratis angewiesen.

Am ende macht so ein Verhalten Donativoherbergen kaputt.

Das ist mir genauso auch schon passiert und später erfuhr ich, dass die Kasse am Abend von den Hospitaleros geleert wurde. Also manchmal ist es anders als wir denken.

[Monoeagle]

Bei der Unterkunft war es aber leider wirklich so, quasi das Negativbeispiel.

Wir kamen an, ich bekam den Schlüssel, alle anderen kamen dazu wir machten uns einen schönen Abend auf dem kleinen Raum. Alle gingen schlafen und früh ging einer nach dem anderen. Als letzter sah ich halt was vor mir eingeworfen oder eben nicht eingeworfen wurde. Meine 20eur dazu und Ich schloss dann alles ab und brachte den Schlüssel zu der Alten Dame von der kleinen Gemeinde.

Da war definitiv keiner Abends noch da zum Kasse leeren.

[Pilgerbär]

Leider ist auch das der Zahn der Zeit. Hauptsache ICH komme gut durch....allerdings habe ich persönlich keinerlei negative Erfahrungen diesbezüglich gemacht und hatte immer den Eindruck, dass alle etwas gegeben haben. Da die anderen nicht privaten Herbergen oft 8, -12 Euro nehmen sollte das immer drin sein...da ich mit meiner Frau zusammen relativ gut verdienen wird es bei uns immer etwas mehr.

[Superfrauandrea]

meine Erfahrung war in Bercianos de Real Camino.
Frühstück, Abendessen, saubere Betten und Duschen waren für die Pilger vorhanden. Im Durchschnitt bekamen wir 3,-- Euro, was mich persönlich sehr geärgert hat, da wir uns redlich bemüht haben. Aber einige Pilger haben das "donativo" voll ausgenützt.

[Pilger Franz]

Ich vermute, dass beim Gast/Pilger die Unsicherheit eine Rolle spielt. "Steht ja nirgendwo, wieviel."
Auf der Seite der Gastgeber gibt es aus historischen Gründen die Unsicherheit, über Geld für Unterkunft usw. zu reden.

Vorschlag für die hospitaleros/-as: Einen Aushang bzw. eine klare Ansage machen:
"Donativo heißt: Du musst nicht, sondern du darfst (zehn) Euro oder gerne mehr für die Unterkunft geben."
Oder die Ansage gleich beim Empfang/beim Abstempeln des Credencials.
Dann kann der bedürftige Pilger um Erlass bitten und ggf. eine Gegenleistung anbieten.
Das wäre eine Absprache auf Augenhöhe!

[Shabanna]

Vorschlag für die hospitaleros/-as: Einen Aushang bzw. eine klare Ansage machen:
"Donativo heißt: Du musst nicht, sondern du darfst (zehn) Euro oder gerne mehr für die Unterkunft geben."
Oder die Ansage gleich beim Empfang/beim Abstempeln des Credencials.
Dann kann der bedürftige Pilger um Erlass bitten und ggf. eine Gegenleistung anbieten.
Das wäre eine Absprache auf Augenhöhe!

Wird ja vielerorts so praktiziert, ist aber auch eher grenzwertig. Ich weiß es von Frankreich, da wurden Herbergen als Spendenherberge deklariert, dann wurden aber direkt bei der Ankunft die Beträge kommuniziert, die "erwartet" wurden (im Endeffekt genau so viel wie bei den anderen Herbergen). Gespart wurden damit die Steuern, die bei einem normalen Beherbergungsbetrieb mit fest veranschlagten Preisen anfallen. Auch gibt es bei den Spendenherbergen mehr Freiheiten bei der Gestaltung, wodurch sich natürlich ebenso Geld einsparen lässt.

LG,
Andrea

[Simsim]

Vorschlag für die hospitaleros/-as: Einen Aushang bzw. eine klare Ansage machen:
"Donativo heißt: Du musst nicht, sondern du darfst (zehn) Euro oder gerne mehr für die Unterkunft geben."
Oder die Ansage gleich beim Empfang/beim Abstempeln des Credencials.
Dann kann der bedürftige Pilger um Erlass bitten und ggf. eine Gegenleistung anbieten.
Das wäre eine Absprache auf Augenhöhe!

Wird ja vielerorts so praktiziert, ist aber auch eher grenzwertig. Ich weiß es von Frankreich, da wurden Herbergen als Spendenherberge deklariert, dann wurden aber direkt bei der Ankunft die Beträge kommuniziert, die "erwartet" wurden (im Endeffekt genau so viel wie bei den anderen Herbergen). Gespart wurden damit die Steuern, die bei einem normalen Beherbergungsbetrieb mit fest veranschlagten Preisen anfallen. Auch gibt es bei den Spendenherbergen mehr Freiheiten bei der Gestaltung, wodurch sich natürlich ebenso Geld einsparen lässt.

LG,
Andrea

Ja ganz genau so ist es!
In Frankreich gibt es einige dieser Fälle, die mich ganz besonders ärgern, denn sie untergraben die eigentliche Idee der Spendenherberge völlig und kreieren nichts Gutes, weder bei den Pilgern, noch bei den ehrlichen, steuierzahlenden Herbergsbetreibern.

Wenn zu wenig gespendet wird und die Existenz der Herberge davon abhängt, oder einfach nur zuviel Enttäuschung entsteht durch den Geiz der Pilger, sollte ein fester und offizieller Preis erhoben werden, aber mit Offenheit für Pilger mit schmalem Portemonnaie.

So ist es klarer und erfordert von Pilgern mit wenig Geld ein bisschen Engagement.

Das funktioniert sehr gut so.
In der Abtei in Conques z.b. kann jeder fragen, ob er statt Geld z.b. Mithilfe anbieten darf und eine höfliche Anfrage wird so gut wie immer akzeptiert.