Re: Vorstellung und Vorbereitung für den Cammino dei Cappuccini
Verfasst: 18. Mär 2024, 15:31
Hallo Lars,
danke für deine Worte und das Offenlegen deiner Empfindungen.
Dass du deinen Camino jetzt im März nicht wie geplant starten kannst ist zwar ärgerlich aber kein Weltuntergang.
Alleine hier im Forum dürften einige sein, die – aus welchen Gründen auch immer- schon mal einen geplanten Start verschieben mussten.
Von daher: träume und plane weiter, das gehört auch zum Camino und erhöht die Vorfreude. Der Start wird kommen, auch wenn das genaue Datum jetzt für dich noch unklar sein mag.
Ein Weg, der Weg, dein Weg, der erhoffte Weg…du bist seit deiner Geburt auf dem Weg, deinem Lebensweg.
Dieser verläuft nicht immer nach Wunsch, nicht immer problemlos, nicht immer gerade und nicht immer schmerzfrei.
Wenn der Fokus – dein Fokus – sich ausschließlich auf die „unschönen“ Erfahrungen und Erlebnisse konzentriert, quasi dein ganzes aktuelles Sein dominiert, dann gibst du dir selbst nicht den Hauch einer Möglichkeit, auch die schönen Dinge zu sehen. Fang‘ mit kleinen Dingen an, freu‘ dich über die momentan wiedererwachende Natur, ein kleines Blümchen, eine schöne Wolkenformation, einen guten Geruch, das freundliche Lächeln eines Fremden… es gibt so viele Dinge.
Deine aktuelle Lebenssituation mag für dich grausam sein und dich sehr bedrücken, lässt dich traurig sein und verzweifelt.
Bedenke dennoch dass du auch damit nicht alleine bist, viele andere Menschen haben ähnliche Probleme, leiden ähnlich. Wenn du weinst, dann weinen zeitgleich viele andere Menschen überall auf der Welt verteilt ebenfalls. Auch sie haben Gründe unterschiedlichster Art.
Wenn du dich selbst als Opfer siehst und glaubst, dass alles Unglück der Welt nur bei dir ist, dann unterstellst du praktisch allen andere, dass es bei ihnen nicht so „schlimm“ ist.
Deine Situation, die du schilderst, die ist jetzt halt wie sie ist. Nicht besser, aber auch nicht schlimmer.
Dein geplanter Camino kann dir vielleicht dabei helfen, danach „wieder ins Licht zu treten“ wie du es nennst und dir wünschst.
Allerdings fällt auf: du projizierst bereits jetzt mit deinen Vorstellungen für deinen Camino, dass dir die geplanten 400km die Lösung deiner Probleme bringen. Du glorifizierst diesen Weg, von dem du glaubst, dass danach alles besser ist.
Sei versichert: dies ist nicht der Fall. Du wirst vielleicht Dinge anders sehen, vielleicht gelassener werden, vielleicht beeindruckende Erlebnisse haben und tolle Menschen kennenlernen und noch so vieles mehr.
Die Probleme eines „Scheidungs-Krieges“ einer „endlosen Schlacht“ löst ein Camino aber nicht.
Du befindest dich weder im Krieg noch in einer Schlacht, diese Worte hast du leider selbst gewählt.
Du befindest dich in einer unschönen Auseinandersetzung, was eine Scheidung leider oftmals mit sich bringt - und anscheinend verläuft sie (aus welchen Gründen auch immer) nicht so optimal.
Zwei Menschen, die am Anfang mal dachten alles ist perfekt, haben irgendwann gemerkt, dass es halt eben doch nicht so perfekt ist. Vielleicht ist einer deutlich mehr verletzt als der andere, „legt mehr drauf“.
Vom juristischen Ablauf ist eine Scheidung aber nach einer gewissen Zeit abgeschlossen, das mag mal etwas länger dauern, aber der Tag kommt, da ist es vorbei.
Emotional mag das anders aussehen und da kann dir ein Camino auch gewiss helfen, dass Wunden wieder heilen und man auch Freude wieder zulassen kann.
Und nun komme ich nochmal auf den Anfang zurück, auf deinen Post, deine Offenheit hier vor uns deine Gefühle zu zeigen, diesen Einblick in deine Seele zu gewähren:
Das ist ein guter Anfang (für dich). Hut ab, nicht jeder hätte den Mut.
Vielleicht kannst du es jetzt weiter nutzen, bis du deinen Camino starten kannst.
Denn auch du kannst deine Zeilen immer wieder lesen und hast somit selbst die Möglichkeit, diese von dir ge(be)schriebenen „Extreme“ mal für dich zu analysieren.
Wenn du bereit bist, so harte Worte wie „Krieg“ und „Schlacht“ vielleicht in „Auseinandersetzung“, „schwierige Lebenssituation“ oder ähnlich umzuformulieren, dann klingt es vielleicht auch für dich selbst gar nicht mehr sooooo schlimm.
Und im Umkehrschluss die Erwartungshaltung, welche du an den Camino stellst, etwas reduzierst,
dich vielleicht einfach auf eine Auszeit, auf eine Zeit nur für dich, auf eine Zeit mit neuen Eindrücken und einfachen, aber schönen Dingen freust, das für dich selbst einfach auch zulässt, dann, lieber Lars, kommst du deiner berechtigten Hoffnung näher, wieder „ins Licht“ zu treten.
Ich wünsche es dir von ganzem Herzen.
BC
Anne
danke für deine Worte und das Offenlegen deiner Empfindungen.
Dass du deinen Camino jetzt im März nicht wie geplant starten kannst ist zwar ärgerlich aber kein Weltuntergang.
Alleine hier im Forum dürften einige sein, die – aus welchen Gründen auch immer- schon mal einen geplanten Start verschieben mussten.
Von daher: träume und plane weiter, das gehört auch zum Camino und erhöht die Vorfreude. Der Start wird kommen, auch wenn das genaue Datum jetzt für dich noch unklar sein mag.
Ein Weg, der Weg, dein Weg, der erhoffte Weg…du bist seit deiner Geburt auf dem Weg, deinem Lebensweg.
Dieser verläuft nicht immer nach Wunsch, nicht immer problemlos, nicht immer gerade und nicht immer schmerzfrei.
Wenn der Fokus – dein Fokus – sich ausschließlich auf die „unschönen“ Erfahrungen und Erlebnisse konzentriert, quasi dein ganzes aktuelles Sein dominiert, dann gibst du dir selbst nicht den Hauch einer Möglichkeit, auch die schönen Dinge zu sehen. Fang‘ mit kleinen Dingen an, freu‘ dich über die momentan wiedererwachende Natur, ein kleines Blümchen, eine schöne Wolkenformation, einen guten Geruch, das freundliche Lächeln eines Fremden… es gibt so viele Dinge.
Deine aktuelle Lebenssituation mag für dich grausam sein und dich sehr bedrücken, lässt dich traurig sein und verzweifelt.
Bedenke dennoch dass du auch damit nicht alleine bist, viele andere Menschen haben ähnliche Probleme, leiden ähnlich. Wenn du weinst, dann weinen zeitgleich viele andere Menschen überall auf der Welt verteilt ebenfalls. Auch sie haben Gründe unterschiedlichster Art.
Wenn du dich selbst als Opfer siehst und glaubst, dass alles Unglück der Welt nur bei dir ist, dann unterstellst du praktisch allen andere, dass es bei ihnen nicht so „schlimm“ ist.
Deine Situation, die du schilderst, die ist jetzt halt wie sie ist. Nicht besser, aber auch nicht schlimmer.
Dein geplanter Camino kann dir vielleicht dabei helfen, danach „wieder ins Licht zu treten“ wie du es nennst und dir wünschst.
Allerdings fällt auf: du projizierst bereits jetzt mit deinen Vorstellungen für deinen Camino, dass dir die geplanten 400km die Lösung deiner Probleme bringen. Du glorifizierst diesen Weg, von dem du glaubst, dass danach alles besser ist.
Sei versichert: dies ist nicht der Fall. Du wirst vielleicht Dinge anders sehen, vielleicht gelassener werden, vielleicht beeindruckende Erlebnisse haben und tolle Menschen kennenlernen und noch so vieles mehr.
Die Probleme eines „Scheidungs-Krieges“ einer „endlosen Schlacht“ löst ein Camino aber nicht.
Du befindest dich weder im Krieg noch in einer Schlacht, diese Worte hast du leider selbst gewählt.
Du befindest dich in einer unschönen Auseinandersetzung, was eine Scheidung leider oftmals mit sich bringt - und anscheinend verläuft sie (aus welchen Gründen auch immer) nicht so optimal.
Zwei Menschen, die am Anfang mal dachten alles ist perfekt, haben irgendwann gemerkt, dass es halt eben doch nicht so perfekt ist. Vielleicht ist einer deutlich mehr verletzt als der andere, „legt mehr drauf“.
Vom juristischen Ablauf ist eine Scheidung aber nach einer gewissen Zeit abgeschlossen, das mag mal etwas länger dauern, aber der Tag kommt, da ist es vorbei.
Emotional mag das anders aussehen und da kann dir ein Camino auch gewiss helfen, dass Wunden wieder heilen und man auch Freude wieder zulassen kann.
Und nun komme ich nochmal auf den Anfang zurück, auf deinen Post, deine Offenheit hier vor uns deine Gefühle zu zeigen, diesen Einblick in deine Seele zu gewähren:
Das ist ein guter Anfang (für dich). Hut ab, nicht jeder hätte den Mut.
Vielleicht kannst du es jetzt weiter nutzen, bis du deinen Camino starten kannst.
Denn auch du kannst deine Zeilen immer wieder lesen und hast somit selbst die Möglichkeit, diese von dir ge(be)schriebenen „Extreme“ mal für dich zu analysieren.
Wenn du bereit bist, so harte Worte wie „Krieg“ und „Schlacht“ vielleicht in „Auseinandersetzung“, „schwierige Lebenssituation“ oder ähnlich umzuformulieren, dann klingt es vielleicht auch für dich selbst gar nicht mehr sooooo schlimm.
Und im Umkehrschluss die Erwartungshaltung, welche du an den Camino stellst, etwas reduzierst,
dich vielleicht einfach auf eine Auszeit, auf eine Zeit nur für dich, auf eine Zeit mit neuen Eindrücken und einfachen, aber schönen Dingen freust, das für dich selbst einfach auch zulässt, dann, lieber Lars, kommst du deiner berechtigten Hoffnung näher, wieder „ins Licht“ zu treten.
Ich wünsche es dir von ganzem Herzen.
BC
Anne