Das Pilgerforum

Ihr habt vermutlich recht. Ich ärgere mich, den Artikel überhaupt gelesen zu haben...

Hallo ChriWi07,
ich denke auch, dass das Schicksal dieser Pilgerin doch sehr einzigartig war und gemessen an den Zahlen von PilgerInnen die jährlich nach Santiago unterwegs sind auch zu einem schrecklichen Vorfall zählt, der sehr selten eintritt. Bei Deinem Weg gehe ich auch davon aus, dass so viele PilgerInnen unterwegs sind, dass Du Dir eine Laufposition suchen kannst, wo vor Dir und hinter Dir jemand unterwegs ist. Wenn Du Deinen TAgesablauf den der Anderen etwas anpasst und nicht viel später oder früher losgehst sollte das kein Problem sein. Ich bin selbst als junge Frau schon oft alleine unterwegs gewesen und bei Ängsten geht es bei mir dann weniger um realisitische Einschätzungen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist (verschwindend gering und vermutlich in der Großstadt sehr viel höher), sondern mehr um die gefühlte Urangst, vielleicht auch einfach natürlichen Instinkt nach Sicherheit, die manchmal kommt wenn eine lange Etappe durch Wälder war oder einsame Etappen, bei denen lange keine Dörfer kamen oder so Gegenden rund um Autobahnbrücken. Interessanterweise fühle ich das nur an manchen Tagen und dann ist es wichtig, dass man sich eben wo anschließt. Mir hilft es auch sich dem unguten Gefühl immer wieder zu stellen und mir ist auf den vielen gegangen Camino KM noch nie etwas passiert oder es gab ungute Situationen. Buen Camino.

Nun möchte ich mich auch noch kurz dazu melden.
Ich, weiblich, nicht mehr ganz taufrisch, bin immer alleine unterwegs. Noch nicht in Spanien, aber Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, überwiegend in Italien.

Auf meinen italienischen Wegen habe ich auch schon Pilgergruppen getroffen, meistens jedoch niemand. Zwei Pilger auf 400km, das war üblich. Nie, aber wirklich nie hatte ich Bedenken, bedrohliche Situationen.

Vielleicht hatte ich einfach nur Glück. Dafür bin ich dankbar.
Liebe Grüße Gertrud

greti hat geschrieben: ↑22. Jan 2020, 20:48 Hallo ChriWi07,
ich denke auch, dass das Schicksal dieser Pilgerin doch sehr einzigartig war und gemessen an den Zahlen von PilgerInnen die jährlich nach Santiago unterwegs sind auch zu einem schrecklichen Vorfall zählt, der sehr selten eintritt. Bei Deinem Weg gehe ich auch davon aus, dass so viele PilgerInnen unterwegs sind, dass Du Dir eine Laufposition suchen kannst, wo vor Dir und hinter Dir jemand unterwegs ist. Wenn Du Deinen TAgesablauf den der Anderen etwas anpasst und nicht viel später oder früher losgehst sollte das kein Problem sein. Ich bin selbst als junge Frau schon oft alleine unterwegs gewesen und bei Ängsten geht es bei mir dann weniger um realisitische Einschätzungen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist (verschwindend gering und vermutlich in der Großstadt sehr viel höher), sondern mehr um die gefühlte Urangst, vielleicht auch einfach natürlichen Instinkt nach Sicherheit, die manchmal kommt wenn eine lange Etappe durch Wälder war oder einsame Etappen, bei denen lange keine Dörfer kamen oder so Gegenden rund um Autobahnbrücken. Interessanterweise fühle ich das nur an manchen Tagen und dann ist es wichtig, dass man sich eben wo anschließt. Mir hilft es auch sich dem unguten Gefühl immer wieder zu stellen und mir ist auf den vielen gegangen Camino KM noch nie etwas passiert oder es gab ungute Situationen. Buen Camino.

Ja, es ging mir gar nicht so sehr um den Todesfall als vielmehr um die Entführungsversuche und Belästigungen, die gemeldet wurden.

Danke dir für deinen Erfahrungsbericht! Du hast recht, es ist sicher immer gut, sich seinen Ängsten zu stellen.

Gertrud hat geschrieben: ↑22. Jan 2020, 21:18 Nun möchte ich mich auch noch kurz dazu melden.
Ich, weiblich, nicht mehr ganz taufrisch, bin immer alleine unterwegs. Noch nicht in Spanien, aber Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, überwiegend in Italien.

Auf meinen italienischen Wegen habe ich auch schon Pilgergruppen getroffen, meistens jedoch niemand. Zwei Pilger auf 400km, das war üblich. Nie, aber wirklich nie hatte ich Bedenken, bedrohliche Situationen.

Vielleicht hatte ich einfach nur Glück. Dafür bin ich dankbar.
Liebe Grüße Gertrud

Danke dir, Gertrud!

ChriWi07 hat geschrieben: ↑22. Jan 2020, 16:34 Ihr habt vermutlich recht. Ich ärgere mich, den Artikel überhaupt gelesen zu haben...

Nein nein, dass musst du nich.
Vorsicht im Hinterkopf zu haben kann nich schaden.
Der Camino is nich immer eine heile Welt, aber fast immer.

Aber wie gesagt, inner deutschen Großstadt passiert eher was als aufm Camino.

Hi!
Ich gehe das erste mal auf den Camino und habe bisher keine Angst und keine Lust, Angst zu bekommen. Ich glaube, ich mache es wie immer, wenn ich für unwahrscheinliche Notfälle gerüstet sein will: In Kontakt gehen (nicht ständig zusammen laufen, aber dass jemand mich kennt und merkt, wenn was ist), eine Pfeife am Rucksack ist ne tolle Idee, und meinen Selbstverteidigungskurs wieder ins Körpergedächstnis rufen - nicht nur den "Kampf" sondern die Deeskalation vor allem, das selbstbewußte Auftreten etc - ggf mache ich noch einen Kurs, die machen ja auch Spaß!
LG und eine sichere Fröhliche Reise!
CHristina

MyWay hat geschrieben: ↑23. Jan 2020, 11:36 Ich gehe das erste mal auf den Camino und habe bisher keine Angst und keine Lust, Angst zu bekommen.

Das ist ein guter Gedanke.....das mit der Pfeife sehe ich so - manche haben keine, manche lassen sie zu Hause und wieder andere nehmen
sie aus diversen Gründen mit ( ua wegen der Sicherheit) ?

......richtig gefährlich ist doch nur heiraten oder ?

Thüringer

Thüringer hat geschrieben: ↑23. Jan 2020, 12:38
......richtig gefährlich ist doch nur heiraten oder ?

Thüringer

Vielleicht für diejenigen, die es noch nie versucht haben.

Ich empfinde schon 56 Jahre Glück mit derselben Frau.

Gerhard

Jo, und wir freuen uns auf die Goldenen Hochzeit im nächsten Jahr

Annkatrin und Gerhard,

das ist jetzt einmal ein Statement!!!

Wir sind erst bei 28 Jahren, aber ich würde es sofort wieder tun!

Leider kann meine Frau nicht so weite Strecken gehen, aber ich gebe die Hoffnung auf gemeinsames Pilgern nicht auf.
Auf dem Camino habe ich schon ein paar ältere Ehepaare getroffen, so herzig!!!

Aber, das ist jetzt etwas am Thema vorbei ...
Allerdings sind so Caminokontakte wirklich gut, man kann auch mit Abstand pilgern.

Grüßle Wolfgang

Ich mache mir keine Sorgen und sehe das alles entspannt.
Alles wird gut werden, einfach immer nach vorne schauen

@ Wolfgang
Zitat "Leider kann meine Frau nicht so weite Strecken gehen, aber ich gebe die Hoffnung auf gemeinsames Pilgern nicht auf" bei uns klappt es aus anderen Gründen nicht, aber das macht doch eine gute Ehe aus, dass jede/r mal ein eigenes Ding machen kann.

Zum Thema: Bevor ich den CF gegangen bin, war ich auf den Wegen der Jakobspilger in D unterwegs. Hier habe ich auf dem Weg von der dän. Grenze bis Trier immerhin drei Pilger getroffen

. Im Gespräch mit einem Passanten

erwähnte ich, kein Pfefferspray dabei zu haben. Er meinte, bei meiner Physiognomie sei das auch nicht nötig. Gut, darauf sollte frau sich nicht unbedingt verlassen, aber selbstbewusstes, unerschrockenes Auftreten kann auf jeden Fall nicht schaden.

Buen Camino allen unerschrockenen Frauen - und Männern

Annkatrin

Hallo zusammen,
Hier ein link zu einer kleinen Geschichte über die Angst von Frauen, die allein unterwegs sind - und das nicht immer ohne Grund:

https://taz.de/Kolumne-Generation-Camper/!5051093/

Ich kann dazu dasselbe sagen wie die Kolumnistin: ähnliches (und noch Schlimmeres) ist mir auch passiert. Die Erinnerung daran bleibt und ist auch immer mit dabei, wenn ich losgehe. Aber sie tut mir nichts. Schlimmer als die Vorkommnisse ist vielleicht sogar die Angst vor der unkontrollierbaren Angst, die einen überfallen kann, wenn man sich als Beute fühlt. Aber das ist lange her und hat mich jahrzehntelang nicht daran gehindert, häufig allein auf Wander- und Pilgerwegen unterwegs zu sein. Weil mir das immer sehr viel Freude gemacht hat. Und ich habe mir erlaubt, dieser Freude den Vorrang einzuräumen.
Gruß chrisbee

Aus dem Link: "Nur Männer haben das Privileg, sich ohne Angst in der Öffentlichkeit zu bewegen"

Entschuldigung und bei allem Respekt - aber das ist polemisch! Vielleicht gibt es solche Situationen seltener, aber immer und überall, ein "Privileg"? Sicherlich nicht. Außerdem ist niemandem geholfen, aus einem persönlichen Erlebnis heraus zu verallgemeinern. Das schürt bei vielen nur unnötig Angst.

(Zugegeben - ob ich das auch so sehen würde, wenn ich einmal in einer solchen Situation gewesen wäre, kann ich natürlich nicht sagen)

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