Frau Holle auf dem Portugues
- Pooh_der_baer
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Re: Frau Holles erster Besuch in Portugal
Wer sich nicht erinnert, den bestraft die Zukunft.
- CyrusField
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Re: Frau Holles erster Besuch in Portugal
Der ist es leider nicht. Vor allem fällt mir gerade auf, das sich wichtigerweise hätte erwähnen sollen, dass es ein weißer Vinho Verde war
Camino Francés 2018
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Via Mosana 2019 - ... (das wird noch )
Caminho Portugês Central 2020
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...und auch sonst viel zu Fuß unterwegs: https://stefansspuren.com
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Re: Frau Holles erster Besuch in Portugal
Albariño?CyrusField hat geschrieben: ↑7. Dez 2021, 07:08 Der ist es leider nicht. Vor allem fällt mir gerade auf, das sich wichtigerweise hätte erwähnen sollen, dass es ein weißer Vinho Verde war
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- Frau Holle
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Re: Frau Holles erster Besuch in Portugal
Ich bin angekommen in Santiago.
Dieser Camino war auf so vielen Ebenen anders als jeder Camino zuvor.
Ich habe wenig berichtet und auch kaum geantwortet, das tut mir leid.
Am ersten Tag meines Caminos ist die Frau eines langjährigen Freundes von mir plötzlich verstorben. Ich bin diesen Camino also für sie gelaufen. Das war mir einfach sofort klar, es war keine Entscheidung, die ich getroffen habe.
Ich bekam heute zwar keine eigene Compostela für sie, aber sie haben auf meiner untendrunter geschrieben, dass ich den Weg für sie gelaufen bin.
Ich werde vor der Beisetzung wieder zu Hause sein und die Compostela hoffentlich vorher an ihren Ehemann übergeben können.
Die erste Hälfte meines Caminos war also sehr ruhig, tränenreich und schwer. Danach kam aber auch wieder eine schöne Zeit. Ich habe eine tolle "Company" gefunden und die letzten Tage mit drei Freunden sehr genossen.
Heute sind wir durch die heilige Pforte in die Kathedrale gegangen. Als wir davorstanden wurden wir geblendet von einem großen Monitor und darunter stand ein gelber Aufsteller, der einen mit seinem Aufdruck davor bewahren soll auszurutschen. So holy war das Gefühl also nicht. Aber nun habe das auch einmal erlebt.
In der Messe habe ich mich wie immer an die Seite gesetzt, nur für den Fall... denn da hat man ja dann die beste Sicht.
Eigentlich haben wir nicht damit gerechnet, dass der Butafumeiro geschwungen wird, weil gestern der große Feiertag von Maria Empfängnis war und er dort schon seinen Auftritt hatte.
Aber dann haben sie ihn heute einfach nochmal geschwungen, so ein Glück für uns
Morgen fahre ich noch für einen Tag nach Finisterre, ich möchte dem Freund noch eine Muschel mitbringen und wenn es mal aufhört zu regnen laufe ich evtl auch ans Kap.
Dieser Camino war auf so vielen Ebenen anders als jeder Camino zuvor.
Ich habe wenig berichtet und auch kaum geantwortet, das tut mir leid.
Am ersten Tag meines Caminos ist die Frau eines langjährigen Freundes von mir plötzlich verstorben. Ich bin diesen Camino also für sie gelaufen. Das war mir einfach sofort klar, es war keine Entscheidung, die ich getroffen habe.
Ich bekam heute zwar keine eigene Compostela für sie, aber sie haben auf meiner untendrunter geschrieben, dass ich den Weg für sie gelaufen bin.
Ich werde vor der Beisetzung wieder zu Hause sein und die Compostela hoffentlich vorher an ihren Ehemann übergeben können.
Die erste Hälfte meines Caminos war also sehr ruhig, tränenreich und schwer. Danach kam aber auch wieder eine schöne Zeit. Ich habe eine tolle "Company" gefunden und die letzten Tage mit drei Freunden sehr genossen.
Heute sind wir durch die heilige Pforte in die Kathedrale gegangen. Als wir davorstanden wurden wir geblendet von einem großen Monitor und darunter stand ein gelber Aufsteller, der einen mit seinem Aufdruck davor bewahren soll auszurutschen. So holy war das Gefühl also nicht. Aber nun habe das auch einmal erlebt.
In der Messe habe ich mich wie immer an die Seite gesetzt, nur für den Fall... denn da hat man ja dann die beste Sicht.
Eigentlich haben wir nicht damit gerechnet, dass der Butafumeiro geschwungen wird, weil gestern der große Feiertag von Maria Empfängnis war und er dort schon seinen Auftritt hatte.
Aber dann haben sie ihn heute einfach nochmal geschwungen, so ein Glück für uns
Morgen fahre ich noch für einen Tag nach Finisterre, ich möchte dem Freund noch eine Muschel mitbringen und wenn es mal aufhört zu regnen laufe ich evtl auch ans Kap.
u l t r e i a
Re: Frau Holles erster Besuch in Portugal
Es gibt keinen Grund sich zu entschuldigen! Wohl dem der eine solche Freundin hat, und letztendlich ist der Camino ja auch zum ausfegen der Seele da.
Ultreya, euer Pilgerbär
- Matt Merchant
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Re: Frau Holles erster Besuch in Portugal
Liebe Birte,
danke für Deinen berührenden Bericht...
Auch das sind Facetten, die den Weg so besonders machen... Er ist nicht nur dafür da, um zu entspannen, zu meditieren oder zu feiern, sondern eben auch, um zu trauern... Im Grunde ist das ja womöglich sogar seine älteste Aufgabe, seit vorchristlicher Zeit...
Deine Art, diesen Weg zu laufen, beweist Stil.
So kann ich mich dem Bären nur anschließen: bitte keine falschen Schuldgefühle.
Digital Detox ist an dieser Stelle genau das Richtige und eh ein schwindendes Gut.
Ich hoffe, Du hast die Zeit gleichwohl genießen können und kehrst mit neuen Ideen und Energien zurück.
Matthias
danke für Deinen berührenden Bericht...
Auch das sind Facetten, die den Weg so besonders machen... Er ist nicht nur dafür da, um zu entspannen, zu meditieren oder zu feiern, sondern eben auch, um zu trauern... Im Grunde ist das ja womöglich sogar seine älteste Aufgabe, seit vorchristlicher Zeit...
Deine Art, diesen Weg zu laufen, beweist Stil.
So kann ich mich dem Bären nur anschließen: bitte keine falschen Schuldgefühle.
Digital Detox ist an dieser Stelle genau das Richtige und eh ein schwindendes Gut.
Ich hoffe, Du hast die Zeit gleichwohl genießen können und kehrst mit neuen Ideen und Energien zurück.
Matthias
"Das Unscharfe um das Display herum, das ist der Camino.“ (frei nach M. M. Profitlich)
Re: Frau Holles erster Besuch in Portugal
@ Cyrus Field: Wein bei Fernanda
Bei Fernanda wird in der Regel ein Vinho Verde ausgeschenkt, der in der Familie produziert wird und ist im Handel nicht zu haben.
Ich war vor ein paar Jahren einige Zeit bei Fernanda, um ihr zu helfen. Es ist ein leichter frischer Wein, der Kopf bleibt in der Regel klar, auch bei einem Glas mehr....
Hin und wieder gibt es in den Weinabteilungen der großen Supermärkte Vinho Verde. Albarino zu bekommen ist schon schwieriger.
Liebe Birte,
Danke, daß du uns an deinem Weg hast teilhaben lassen.
LG Notburga
Bei Fernanda wird in der Regel ein Vinho Verde ausgeschenkt, der in der Familie produziert wird und ist im Handel nicht zu haben.
Ich war vor ein paar Jahren einige Zeit bei Fernanda, um ihr zu helfen. Es ist ein leichter frischer Wein, der Kopf bleibt in der Regel klar, auch bei einem Glas mehr....
Hin und wieder gibt es in den Weinabteilungen der großen Supermärkte Vinho Verde. Albarino zu bekommen ist schon schwieriger.
Liebe Birte,
Danke, daß du uns an deinem Weg hast teilhaben lassen.
LG Notburga
Nichts geschieht ohne Grund!
Re: Frau Holles erster Besuch in Portugal
Mirabilis hat geschrieben: ↑12. Dez 2021, 17:36 @ Cyrus Field: Wein bei Fernanda
Bei Fernanda wird in der Regel ein Vinho Verde ausgeschenkt, der in der Familie produziert wird und ist im Handel nicht zu haben.
Ich war vor ein paar Jahren einige Zeit bei Fernanda, um ihr zu helfen. Es ist ein leichter frischer Wein, der Kopf bleibt in der Regel klar, auch bei einem Glas mehr....
Hin und wieder gibt es in den Weinabteilungen der großen Supermärkte Vinho Verde. Albarino zu bekommen ist schon schwieriger.
Liebe Birte,
Danke, daß du uns an deinem Weg hast teilhaben lassen.
LG Notburga
Albariño gibt‘s im Lidl-online-shop.
Ich vermute mal, dass Alvarinho die portugiesische Variante bzw. Schreibweise des Albariño ist.
Ob die dort angebotenen Weine gut sind und schmecken vermag ich nicht zu beurteilen.
- CyrusField
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Re: Frau Holles erster Besuch in Portugal
Ich habe ein bisschen ein schlechtes Gewissen, dass ich Frau Holles Thema mit meiner Frage nach dem Wein gekapert habe, daher gibt es meine ausführliche Antwort per PM.Mirabilis hat geschrieben: ↑12. Dez 2021, 17:36 @ Cyrus Field: Wein bei Fernanda
Bei Fernanda wird in der Regel ein Vinho Verde ausgeschenkt, der in der Familie produziert wird und ist im Handel nicht zu haben.
Ich war vor ein paar Jahren einige Zeit bei Fernanda, um ihr zu helfen. Es ist ein leichter frischer Wein, der Kopf bleibt in der Regel klar, auch bei einem Glas mehr....
Hin und wieder gibt es in den Weinabteilungen der großen Supermärkte Vinho Verde. Albarino zu bekommen ist schon schwieriger.
@Frau Holle:
Ich persönlich finde es immer sehr entspannend, von unterwegs eben nicht immer und überall am Handy rumspielen zu müssen. Gerade wenn Vieles auf einen einprasselt und man mit sich und seinen Gedanken erst einmal klarkommen muss bzw. will, muss das auch nicht sein.
Aber ungeachtet dessen und der Begleitumstände klingt das, als wenn Du einen erfüllten und erfüllenden Caminho hinter dir hast.
Viele Grüße
Stefan
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- Frau Holle
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Re: Frau Holles auf dem Portugues
Ich bin jetzt zurück von meinem 2. Versuch auf dem Portgues.
Im letzten Jahr war ich ja von Ende November bis Mitte Dezember unterwegs und dieser Weg war nix. Ich erzähle kurz warum, einiges davon wisst ihr ja schon.
- Ich war mit einem zu dünnen Schlafsack (Fehlkauf, ich dachte ich hätte einen für den Winter gekauft und hab ihn dummerweise nicht getestet) unterwegs, weshalb ich die Auswahl der Herberge davon abhängig machen musste ob sie Decken haben und auch in einer Pension schlafen musste, um nicht zu frieren. Das hat mich genervt und eingeschränkt
- Ich habe mir am ersten Tag eine riesige Blase gelaufen, die mich akut ausgebremst und genervt hat. Ich hatte vor Schmerzen nicht die nötige Kraft und Motivation mir von Vila do Conde aus nach Rates den Weg am Aquädukt zu suchen, sondern bin den alten Weg gegangen mit der Sicherheit des GPS-Tracks, um Extraschritte zu vermeiden. Das fand ich schon doof, weil ich das nicht entschieden habe, weil ich es so wollte, sondern weil ich es körperlich nicht anders konnte
- Hinter Ponte de Limas war der Weg für etwa 100m überflutet. Also Schuhe aus und barfuß durch. Dabei entzündete sich die Blase (trübe, stinkende Blasenflüssigkeit), sodass ich ab O Porriño etwas Zug fahren musste. Das fiel mir schwer, aber als ich am nächsten Tag nach Caldas kam trug ich meinem Rucksack nicht selbst, er wurde mir aufgrund meiner Verfassung eine Stunde vorher abgenommen. Eine absolut unschöne Erfahrung, weshalb ich ab Caldas mit Medikamenten ausgestattet nach Santiago fuhr und nach Milladoiro zurücktapste, um am kommenden Tag mit meinen Freunden einzulaufen.
- Der Weg war sehr leer. Gefühlt haben sich alle für den Küstenweg entschieden und nur ich für den central. So war ich immer wieder allein in der Herberge und hatte auch Fernanda ganz für mich allein. Als ich eh in den Zug musste schloss ich zu einer Pilgerin auf, die ich über Facebook kannte und mit der ich täglich im Kontakt war und durfte dann noch 3 Tage Teil einer Pilgerfamily sein
- Ungefähr in dem Moment als der Flieger in Porto landete fiel die Frau eines Jugendfreundes tot um, mit 39 Jahren. Ich telefonierte mit dem Freund, weinte und trauerte mit ihm, holte mir illegal eine Compostela, widmete sie ihr und brachte sie dem Mann, der sie seiner Frau ins Grab legte.
So, nach diesem nicht so schönen Camino mochte ich den Portgues erstmal nicht mehr. Weil nun aber der Weg selbst nichts dafür kann beschloss ich ihm dieses Jahr eine zweite Chance zu geben.
Und wie der Weg in diesem Jahr lief und warum er mit einem Kriminalfall begonnen hat erzähle ich euch bald*
Viele Grüße aus dem regnerischen Porto aus dem Bus zum Flughafen
*Ich wollte so gern mal einen kleinen Cliffhanger setzen.
Im letzten Jahr war ich ja von Ende November bis Mitte Dezember unterwegs und dieser Weg war nix. Ich erzähle kurz warum, einiges davon wisst ihr ja schon.
- Ich war mit einem zu dünnen Schlafsack (Fehlkauf, ich dachte ich hätte einen für den Winter gekauft und hab ihn dummerweise nicht getestet) unterwegs, weshalb ich die Auswahl der Herberge davon abhängig machen musste ob sie Decken haben und auch in einer Pension schlafen musste, um nicht zu frieren. Das hat mich genervt und eingeschränkt
- Ich habe mir am ersten Tag eine riesige Blase gelaufen, die mich akut ausgebremst und genervt hat. Ich hatte vor Schmerzen nicht die nötige Kraft und Motivation mir von Vila do Conde aus nach Rates den Weg am Aquädukt zu suchen, sondern bin den alten Weg gegangen mit der Sicherheit des GPS-Tracks, um Extraschritte zu vermeiden. Das fand ich schon doof, weil ich das nicht entschieden habe, weil ich es so wollte, sondern weil ich es körperlich nicht anders konnte
- Hinter Ponte de Limas war der Weg für etwa 100m überflutet. Also Schuhe aus und barfuß durch. Dabei entzündete sich die Blase (trübe, stinkende Blasenflüssigkeit), sodass ich ab O Porriño etwas Zug fahren musste. Das fiel mir schwer, aber als ich am nächsten Tag nach Caldas kam trug ich meinem Rucksack nicht selbst, er wurde mir aufgrund meiner Verfassung eine Stunde vorher abgenommen. Eine absolut unschöne Erfahrung, weshalb ich ab Caldas mit Medikamenten ausgestattet nach Santiago fuhr und nach Milladoiro zurücktapste, um am kommenden Tag mit meinen Freunden einzulaufen.
- Der Weg war sehr leer. Gefühlt haben sich alle für den Küstenweg entschieden und nur ich für den central. So war ich immer wieder allein in der Herberge und hatte auch Fernanda ganz für mich allein. Als ich eh in den Zug musste schloss ich zu einer Pilgerin auf, die ich über Facebook kannte und mit der ich täglich im Kontakt war und durfte dann noch 3 Tage Teil einer Pilgerfamily sein
- Ungefähr in dem Moment als der Flieger in Porto landete fiel die Frau eines Jugendfreundes tot um, mit 39 Jahren. Ich telefonierte mit dem Freund, weinte und trauerte mit ihm, holte mir illegal eine Compostela, widmete sie ihr und brachte sie dem Mann, der sie seiner Frau ins Grab legte.
So, nach diesem nicht so schönen Camino mochte ich den Portgues erstmal nicht mehr. Weil nun aber der Weg selbst nichts dafür kann beschloss ich ihm dieses Jahr eine zweite Chance zu geben.
Und wie der Weg in diesem Jahr lief und warum er mit einem Kriminalfall begonnen hat erzähle ich euch bald*
Viele Grüße aus dem regnerischen Porto aus dem Bus zum Flughafen
*Ich wollte so gern mal einen kleinen Cliffhanger setzen.
u l t r e i a
Re: Frau Holles auf dem Portugues
Hat funktioniert, bin schon gespannt...komm gut Heim!
Ultreya, euer Pilgerbär
Re: Frau Holles auf dem Portugues
Ich hasse Cliffhänger !!Frau Holle hat geschrieben: ↑22. Okt 2022, 14:31 Ich bin jetzt zurück von meinem 2. Versuch auf dem Portgues.
Im letzten Jahr war ich ja von Ende November bis Mitte Dezember unterwegs und dieser Weg war nix. Ich erzähle kurz warum, einiges davon wisst ihr ja schon.
- Ich war mit einem zu dünnen Schlafsack (Fehlkauf, ich dachte ich hätte einen für den Winter gekauft und hab ihn dummerweise nicht getestet) unterwegs, weshalb ich die Auswahl der Herberge davon abhängig machen musste ob sie Decken haben und auch in einer Pension schlafen musste, um nicht zu frieren. Das hat mich genervt und eingeschränkt
- Ich habe mir am ersten Tag eine riesige Blase gelaufen, die mich akut ausgebremst und genervt hat. Ich hatte vor Schmerzen nicht die nötige Kraft und Motivation mir von Vila do Conde aus nach Rates den Weg am Aquädukt zu suchen, sondern bin den alten Weg gegangen mit der Sicherheit des GPS-Tracks, um Extraschritte zu vermeiden. Das fand ich schon doof, weil ich das nicht entschieden habe, weil ich es so wollte, sondern weil ich es körperlich nicht anders konnte
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- Der Weg war sehr leer. Gefühlt haben sich alle für den Küstenweg entschieden und nur ich für den central. So war ich immer wieder allein in der Herberge und hatte auch Fernanda ganz für mich allein. Als ich eh in den Zug musste schloss ich zu einer Pilgerin auf, die ich über Facebook kannte und mit der ich täglich im Kontakt war und durfte dann noch 3 Tage Teil einer Pilgerfamily sein
- Ungefähr in dem Moment als der Flieger in Porto landete fiel die Frau eines Jugendfreundes tot um, mit 39 Jahren. Ich telefonierte mit dem Freund, weinte und trauerte mit ihm, holte mir illegal eine Compostela, widmete sie ihr und brachte sie dem Mann, der sie seiner Frau ins Grab legte.
So, nach diesem nicht so schönen Camino mochte ich den Portgues erstmal nicht mehr. Weil nun aber der Weg selbst nichts dafür kann beschloss ich ihm dieses Jahr eine zweite Chance zu geben.
Und wie der Weg in diesem Jahr lief und warum er mit einem Kriminalfall begonnen hat erzähle ich euch bald*
Viele Grüße aus dem regnerischen Porto aus dem Bus zum Flughafen
*Ich wollte so gern mal einen kleinen Cliffhanger setzen.
Wann gibt es denn die Fortsetzung ?
- Frau Holle
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Re: Frau Holles auf dem Portugues
Mit etwas Glück gibt es den Einstieg schon nach der Landung.
Das Schreiben des Krimis artet ob der Wartezeit hier etwas aus und wird vermutlich als Prolog veröffentlicht, bevor ich euch dann auf den etwas weniger dramatischen- aber nicht minder mitreißenden- Camino nehme
[Oh je, Erwartungen schüren kann ich. Jetzt denkt ihr sicher es kommt sonstwas ]
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- CyrusField
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Re: Frau Holles auf dem Portugues
Ja. Wehe nichtFrau Holle hat geschrieben: ↑22. Okt 2022, 16:17 [Oh je, Erwartungen schüren kann ich. Jetzt denkt ihr sicher es kommt sonstwas ]
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